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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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fügte Melissa unvermittelt hinzu.
    „Wer?“
    „Rhea natürlich.“
    Milos legte sich seine Worte sorgfältig zurecht. „Sie hat mir erzählt, wie viel Spaß es ihr macht, mit dir zusammen zu sein. Du bist ganz anders als die Mädchen, mit denen sie sonst verkehrt.“
    „Erzähl mehr.“ Er sah, wie Melissa die Lippen zusammenpresste, und einen Moment lang ähnelte sie ihrer Mutter sehr. „Ich habe sie also nicht gelangweilt?“
    „Nein.“ Überrascht stellte er fest, dass er Mitgefühl verspürte, und zum ersten Mal wurde ihm klar, dass er ihre Zuneigung gewinnen wollte. „Hast du dich denn gelangweilt?“
    „Ich?“ Melissa stieß mit dem Fuß gegen das Armaturenbrett, was er geflissentlich zu ignorieren versuchte. „Nein. Es war stark.“
    „Das freut mich“, erklärte Milos. „Vielleicht können wir es mal wiederholen?“
    „Vielleicht.“ Kritisch betrachtete sie ihn. „Solange du mir keine Vorschriften machst.“
    „Tun deine Mitmenschen das denn sonst?“
    Melissa zuckte die Schultern. „Ich schlage angeblich leicht über die Stränge.“
    „Angeblich?“
    „Natürlich nicht“, sagte sie entrüstet. „Aber ich hasse die Schule nun mal.“
    „Und warum?“
    Wieder hob sie die Schultern. „Ich hänge lieber mit meinen Freunden rum.“
    Milos schüttelte den Kopf. „Wenn man etwas erreichen will, muss man auch etwas dafür tun.“
    „Habe ich etwa behauptet, dass ich das will?“, fragte Melissa scharf.
    „Du wolltest später so einen Wagen wie diesen haben“, erinnerte er sie. „Und Autos kosten Geld.“
    „Du hast doch keine Ahnung“, konterte sie. „Bestimmt musstest du noch nie für etwas arbeiten.“
    Er atmete tief durch. „Glaubst du das wirklich?“
    „Ja. Nein.“ Nun wirkte sie ein wenig verlegen. „Ich meine, wir sind nicht wie du.“
    Ihr könntet es aber sein, dachte er. Aber würde Helen zulassen, dass er Melissa und sie finanziell unterstützte? Wahrscheinlich nicht.
    Als sie auf dem Weingut eintrafen, erwartete Helen sie bereits. Sie saß auf der Mauer, die die Terrasse umgab.
    „Ach, du meine Güte, ein Empfangskomitee“, bemerkte Melissa düster. „Erzählst du ihr, was ich gesagt habe?“ Sie runzelte die Stirn. „Oder hat man dir befohlen, dir mich vorzuknöpfen?“
    „Niemand erteilt mir Befehle“, erklärte Milos und verzog das Gesicht, als er ihrem Blick begegnete. „Normalerweise jedenfalls nicht“, fügte er hinzu und tauschte ein verständnisinniges Lächeln mit ihr, bevor er den Wagen neben der Mauer stoppte.
    Helen trug dasselbe rückenfreie Oberteil und denselben kurzen Rock wie beim Mittagessen, und automatisch ließ Milos den Blick zu ihren Armen und anschließend zu ihren langen, schlanken Beinen gleiten. Dann stellte er fest, dass sich einige Strähnen aus ihrem Pferdeschwanz gelöst hatten.
    Sofort öffnete sie die Beifahrertür, um Melissa beim Aussteigen zu helfen.
    „Das kann ich allein“, erklärte diese unwirsch und sah Milos zerknirscht an. „Danke fürs Mitnehmen.“
    „Es war mir ein Vergnügen.“
    Da Melissa sofort in der Villa verschwand, war er nun mit Helen allein. Die ideale Gelegenheit, sie zur Rede zu stellen, dachte er. Warum fiel es ihm dann so schwer? Was war, wenn er sich irrte?
    „Warum bist du so lange weggeblieben?“, fuhr sie ihn zu seiner Verblüffung an. „Du hättest dir doch denken können, dass ich mir Sorgen um sie mache. Was hast du so lange gemacht?“
    Herausgefunden, dass ich eine Tochter habe.
    Das konnte er ihr allerdings schlecht sagen. Was sollte er tun, wenn sie es leugnete? Und wollte er wirklich die Wahrheit erfahren?
    „Ich habe dir doch schon erzählt, dass ich sie mit meiner Schwester bekannt machen wollte“, erinnerte er Helen. „Melissa wollte unbedingt schwimmen, und ich hatte nichts dagegen.“
    „Ich schätze, es hat ihr Spaß gemacht.“
    „Wir hatten alle unseren Spaß“, erklärte Milos und bemerkte den argwöhnischen Ausdruck in ihren Augen. „Rhea auch“, fügte er hinzu, weil sie ihm jetzt leid tat. „Sie ist nicht viel älter als Melissa.“
    „Hast du nicht gesagt, sie sei achtzehn?“
    „Und?“
    Betont lässig zuckte sie die Schultern. „Na ja, Melissa ist wieder hier. Das ist das einzig Wichtige.“
    „Ach ja?“
    Prompt verspannte Helen sich. „Was ist?“
    Milos betrachtete sie forschend. „Ich habe überlegt, ob du deinem Vater schon von uns erzählt hast.“
    „Nein!“, erwiderte sie vehement.
    „Warum nicht?“
    „Das fragst ausgerechnet du

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