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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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als sie am Fenster stehen blieb. „Vielleicht Wein? Oder willst du lieber Musik hören?“ Er bückte sich, um die Stereoanlage einzuschalten, und wenige Sekunden später erfüllten die heißen Rhythmen von Santana den Raum.
    Helen wandte sich um. „Oh, ich liebe diese Musik“, sagte sie und begann unwillkürlich, die Hüften zu schwingen. „Ist das Ihre CD?“
    „Ja.“ Milos kam auf sie zu und breitete die Arme aus. „Möchtest du tanzen?“
    „Tanzen?“ Ihr stockte der Atem.
    „Warum nicht?“ Er nahm ihre Hände und zog sie mit.
    Sie befeuchtete sich die Lippen. „Es ist nur … Ich habe so etwas noch nie getan.“
    „Ich weiß.“ Milos versuchte nicht, sie an sich zu ziehen. „Aber es macht Spaß, oder?“
    „Ja“, antwortete sie atemlos.
    „Gut.“
    Im nächsten Moment klopfte es an der Tür. Helen war ein wenig erleichtert, weil sie inzwischen ganz weiche Knie bekommen hatte.
    Der Ober schob einen Servierwagen herein und begann, den Tisch zu decken. Die blütenweißen Sets bildeten einen reizvollen Kontrast zu dem dunklen Holz, das feine Porzellan, das silberne Besteck und die Kristallgläser schimmerten im Schein der Kerzen in der Tischmitte.
    Nachdem der Ober den ersten Gang, eine Mousse aus Krebs- und Hummerfleisch, serviert hatte, wich er einige Schritte zurück und wartete auf Milos’ Anweisungen.
    „Wir bedienen uns jetzt selbst“, erklärte Milos, während er ihm ein großzügiges Trinkgeld gab.
    Wenige Sekunden später schloss der Ober die Tür hinter sich, und sie waren wieder allein.
    Später konnte Helen sich kaum noch daran erinnern, wie das Essen geschmeckt hatte. Milos saß so dicht neben ihr, dass sein Knie ihres berührte, und steckte ihr immer wieder kleine Bissen von seinem Gericht in den Mund, sodass sie sich kaum auf ihres konzentrieren konnte. Der sinnliche Rhythmus der Musik und seine Blicke taten ein Übriges, sodass sie fast die ganze Zeit zu schweben glaubte.
    Nach dem Essen musste sie ins Bad, das sich ebenfalls ans Wohnzimmer anschloss. Man gelangte durch einen kleinen Schminkraum mit beleuchteten Spiegeln hinein. Es war aus Marmor und ebenso groß wie luxuriös.
    Nachdem sie es benutzt hatte, verweilte sie einen Moment in dem Schminkraum, wo sie sich fasziniert im Spiegel betrachtete. Sie sah beinah schön aus, wie sie verwundert feststellte. Ihre Wangen waren gerötet, und ihre Lippen wirkten in dem gedämpften Licht ganz weich. Außerdem wurde ihr bewusst, dass ihre Knospen sich deutlich unter der Bluse abzeichneten, obwohl sie einen BH trug.
    Helen verschränkte die Arme vor der Brust und ließ sie dann wieder sinken. Mach dir nichts vor, sagte sie sich dann. Milos war nur deswegen so aufmerksam, weil er ihrem Vater versprochen hatte, sich um sie zu kümmern. Sie brauchte sich nicht einzubilden, dass er sich zu ihr hingezogen fühlte.
    Als sie aus dem Bad kam, war der Servierwagen verschwunden. Entweder hatte Milos den Ober gerufen oder ihn selbst in den Flur geschoben. Nun standen nur noch die Weinflasche und die Gläser auf dem Tisch. Sie war allerdings entschlossen, nicht mehr zu trinken, nachdem sie sich bereits beim Essen zurückgehalten hatte.
    Milos stand neben dem weißen Marmorkamin, doch Helen ging zum Fenster und blickte auf die funkelnden Lichter von Knightsbridge dreißig Stockwerke tiefer. Obwohl es inzwischen regnete, war die Aussicht atemberaubend.
    Helen war so in Gedanken versunken, dass sie erschrocken zusammenzuckte, als Milos kam und ihr die Hand auf die Schulter legte. Sie hatte ihn gar nicht kommen hören und verspürte nun ein erregendes Prickeln. Ein wenig atemlos drehte sie sich zu ihm um und blickte zu ihm auf. Unbewusst öffnete sie die Lippen und sah, wie seine Augen dunkler wurden.
    „ Signomi . Es tut mir leid“, sagte er, und seine tiefe Stimme mit dem starken Akzent war wie eine Liebkosung. „Habe ich dir Angst gemacht?“
    „Sie … du hast mich erschreckt.“ Er hatte ihr beim Essen das Du angeboten, und sie musste sich erst daran gewöhnen. Nervös räusperte sie sich. Ihr Herz klopfte schneller. „Ich … habe die Aussicht bewundert.“
    „Ich auch“, erwiderte er leise, und ihr Magen krampfte sich zusammen, weil ihr klar war, dass Milos etwas ganz anderes meinte.
    „Ich … gehe jetzt lieber.“ Sie rief sich ins Gedächtnis, dass er lediglich höflich zu ihr war. Ihre Mutter wäre entsetzt, wenn sie herausfinden würde, dass sie mit ihm in seiner Suite zu Abend gegessen hatte.
    „Du musst noch einen Kaffee

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