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JULIA FESTIVAL Band 97

JULIA FESTIVAL Band 97

Titel: JULIA FESTIVAL Band 97 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE MATHER
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Signore di Castelli? Würden Sie mir die Gärten im Mondschein zeigen?“
    „Dad!“
    „Ashley!“
    Marco und Tess sprachen gleichzeitig, aber Raphael half Ashley schon beim Aufstehen. „Mit dem größten Vergnügen, Signorina, falls Ihre Schwester uns begleitet“, erwiderte er.
    Tess begegnete seinem Blick und bekam Herzklopfen. Warum macht er das, warum quält er mich?, überlegte sie.
    „Ich brauche niemanden, der auf mich aufpasst, Signore.“ Ashley schwankte leicht und hielt sich an Raphael fest.
    „Aber ich“, sagte er nur. Dann blickte er Tess an. „Kommst du mit, Tess?“
    Sekundenlang presste sie die Lippen zusammen. Schließlich nickte sie und stand auf. Für diese Entwicklung war sie nicht verantwortlich. Deshalb ignorierte sie Ashleys ärgerliche Miene.
    „Soll ich auch mitkommen, Dad?“, fragte Marco beunruhigt.
    „O ja“, brachte Ashley zornig hervor. „Warum machen wir keinen Familienausflug? Wir können doch alle zusammen hinausgehen und eine Orgie feiern.“ Sie lachte hart auf. „Das hört sich gut an.“
    Tess war peinlich berührt. Sie hatte nicht geahnt, dass der Wein bei ihrer Schwester so eine verheerende Wirkung haben würde. Ashley schien die Kontrolle über sich völlig verloren zu haben.
    Schweigend packte Raphael sie am Arm und führte sie aus dem Raum, während sie versuchte, sich aus seinem Griff zu lösen.
    „Dad …“ Marco war verunsichert und wusste nicht, was er machen sollte.
    „Lass uns bitte Kaffee bringen“, forderte sein Vater ihn auf, ohne stehen zu bleiben. „Tess? Kommst du?“
    Sie blickte seine Mutter und den Conte an. „Entschuldigen Sie mich bitte.“ Tess lief hinter den beiden her.
    Raphael führte Ashley über die Terrasse und die Stufen hinunter in einen der schönen Gärten, die das Haus umgaben. Die Nachtluft war kühl und erfüllt von dem Duft der Orangenblüten. Tess war sich sicher, dieser Duft würde sie immer an den Abend in der Villa Castelli erinnern.
    Die Lampen an den Gartenwegen zwischen den Sträuchern und Bäumen verbreiteten ein helles Licht. Ashley schien etwas nüchterner zu werden, und als sie außer Hörweite waren, gelang es ihr, sich aus Castellis Griff zu lösen. Sie sah ihn und Tess verächtlich an.
    „Was geht hier vor?“, rief sie aus. „Was weißt du, was ich nicht weiß, Tess? Du wolltest partout nicht mitkommen, deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass du an der Verschwörung beteiligt bist. Oder etwa doch? Und wieso duzt ihr euch?“
    Castelli atmete tief ein und lehnte sich an die Mauer des Brunnens hinter ihnen. „Es gibt keine Verschwörung, Miss Daniels“, erklärte er. „Ich war der Meinung, Sie sollten sich anhören, was Marco zu sagen hat. Ich habe ihm nicht gedroht, und ich drohe Ihnen auch nicht, sondern bin sehr tolerant. Ihre Schwester ist hier, weil ich sie eingeladen habe. Sie soll genau wissen, was wir beide, Sie und ich, zu besprechen haben.“
    „Ach ja?“ Ashleys Stimme klang spöttisch. „Wovor haben Sie Angst, Signore? Befürchten Sie, Sie könnten mit so einer temperamentvollen Frau wie mir nicht umgehen?“
    Er zuckte gleichgültig die Schultern. „Ich habe nicht die Absicht, mit Ihnen in irgendeiner Weise umzugehen“, antwortete er. „Aber ich traue Ihnen nicht. Ich schätze Sie so ein, dass Sie Ihre Ziele skrupellos verfolgen.“
    Ashley errötete vor Zorn. „Das hört sich so an, als glaubten Sie, ich würde Sie wegen Vergewaltigung anzeigen. Das ist übrigens keine schlechte Idee. Woher wollen Sie wissen, dass meine Schwester meine Behauptung nicht stützen würde? Es würde sehr überzeugend klingen, wenn wir beide dieselbe Geschichte erzählten.“
    „Du liebe Zeit, Ashley“, protestierte Tess entsetzt.
    „Das würde Tess nie tun“, erklärte Raphael. „Und Sie wahrscheinlich auch nicht. Sie haben mit meinem Sohn nur gespielt, Miss Daniels. Und Sie sind nur hier, weil ich Ihre Schwester nicht verletzen will.“
    „Demnach ist Tess doch in die Sache verwickelt“, stellte Ashley verächtlich fest. „Das hätte ich mir denken können. Was hat Sie Ihnen erzählt? Dass ich mich, wenn ich die Wahl hätte zwischen Ihnen und Ihrem Sohn, nicht an Marco vergreifen würde?“
    „Ich habe gar nichts erzählt“, wehrte Tess sich. „Lass uns nach Hause fahren, Ashley. Begreifst du nicht, dass du hier nur deine Zeit verschwendest?“
    „Nein, ich bin noch nicht fertig“, sagte Raphael. „Das Wichtigste kommt erst noch.“
    „Ich wünschte, Sie würden endlich zur Sache

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