JULIA FESTIVAL Band 98
Hunderte?“
Nun rutschte Kevin umher. „Haley, du weißt alles, was wichtig ist. Ich liebe dich. Ich will den Rest meines Lebens mit dir verbringen.“
Sie seufzte und lehnte den Kopf an seine Schulter. „Ist er nicht der Beste? Ich kann es gar nicht erwarten, ihn zu heiraten. Apropos, bist du eigentlich liiert, Nash?“
„Das reicht.“ Kevin stand auf und zog sie mit sich hoch. „Du hast meinen Bruder genug terrorisiert.“
„Wie bitte?“ Pikiert stemmte sie die Hände in die Hüften. „Was habe ich denn gesagt?“
Er gab ihr einen kleinen Schubs in Richtung Flur. „Es wird nicht lange dauern.“
Sie wandte sich an Nash. „Habe ich dich irgendwie gekränkt?“
„Aber nein.“ Er stand auf. „Soweit ich es beurteilen kann, bist du genau das, was mein Bruder braucht.“
„Ha!“ Sie warf den Kopf zurück und marschierte aus dem Raum. „Ich bin oben und plane die Hochzeit. Eine echt große Hochzeit.“
„Viel Spaß“, wünschte Kevin und sank zurück auf das Sofa. „Sie macht einem manchmal ganz schön zu schaffen.“
„Eine interessante Frau.“
„Das finde ich auch. Sie ist klug, geistreich, furchtlos. Sie gibt von ganzem Herzen. Das muss ich erst noch lernen, aber sie macht es einem verdammt leicht, sie zu lieben.“
War das mein Problem? War es nicht leicht, Tina zu lieben?
„Aber genug von mir“, sagte Kevin. „Wie geht’s dir?“
„Gut.“
„Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich von der Arbeit loseisen könnte.“
Nash zuckte die Achseln, anstatt zuzugeben, dass der Urlaub nicht auf seinem Mist gewachsen war. „Ich bin hier und bereit, die Familie kennenzulernen.“
Kevins Miene wurde ernst. „Du warst immer sehr still, aber seit Tinas Tod ist es noch schlimmer. Kommst du allmählich darüber weg?“
„Sicher. Es geht mir großartig.“
Kevin schüttelte den Kopf. „Du machst dir immer noch Vorwürfe. Es war nicht deine Schuld.“
„Wessen war es dann?“
„Vielleicht hatte niemand Schuld. Vielleicht ist es einfach so passiert.“
„Wie auch immer“, murmelte Nash. Um das Thema zu wechseln, sagte er: „Erzähl mir von den Brüdern.“
„Die beiden, die ich kennengelernt habe, scheinen ganz okay zu sein. Sie sind ebenso überrascht wie wir.“ Er lächelte. „Übrigens sind alle Cops.“
„Unmöglich!“
„Im Ernst. Oh, Moment, einer von ihnen ist ein Querkopf. Er ist Feuerwehrmann.“
„Es muss im Blut liegen.“
Kevin nickte. „Earl Haynes war jahrelang der Sheriff hier. Er hat ein paar Brüder, die auch Gesetzeshüter sind. Vielleicht folgen wir unserem Schicksal.“
Schicksal? Nash glaubte nicht an derartigen Unsinn. Er war beim FBI gelandet, weil er noch im College angeworben worden war und es von allen Angeboten das lukrativste gewesen war.
„Ich habe Gage gesehen“, berichtete Kevin. „Ich kann es immer noch nicht richtig fassen, dass er und Quinn unsere Brüder sind.“
„Wir haben uns wie Brüder verhalten“, gab Nash zu bedenken. „Aber ich dachte auch, dass wir nur gute Freunde waren.“
„Morgen Abend beim Dinner wird es wie im Zoo zugehen. Alle bringen ihre Frauen und Kinder mit. Ich möchte zum Lunch ein Treffen nur mit den Jungs arrangieren. Hast du Interesse?“
„Sicher.“
Kevin deutete mit dem Kopf zur Zimmerdecke. „Hier sind noch ein paar Zimmer frei. Willst du nicht hierher ziehen?“
„Meine Unterkunft ist ganz okay.“
„Sicher?“
Nash nickte entschieden, um Kevin in dem Glauben zu lassen, dass er zu viel Kontakt mit der Außenwelt meiden wollte. Doch es steckte mehr dahinter. Zum ersten Mal seit langer Zeit spürte er einen Anflug von Interesse an etwas anderem als seiner Arbeit, und er wollte wissen, wohin das führen mochte.
Am frühen Nachmittag kehrte Nash zurück nach Serenity House und fand das Haus leer vor. Es hätte ihn erleichtern sollen. Er mochte nicht viel Gesellschaft, zog Einsamkeit leerem Geplapper vor. Er mochte die Stille. Nur nicht an diesem Tag. Momentan fühlte er sich rastlos.
Er wandte sich der Treppe zu seinem Zimmer zu, ging drei Stufen hinauf und zögerte. Er wollte nicht lesen oder fernsehen.
Auf der Suche nach einer Zerstreuung ging er schließlich zum rückwärtigen Teil des Hauses. In der Waschküche fand er die Waschmaschine in mehrere Einzelteile zerlegt vor. Er öffnete den Deckel und sah die Trommel voller Wäsche und Wasser. Ein Blick auf den Wählschalter verriet ihm, dass die Maschine kurz vor dem Schleudergang den Geist aufgegeben hatte.
Er setzte sich auf
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