JULIA FESTIVAL Band 98
Familie vermissen.“
Er zog die Augenbrauen zusammen. „Ich habe sie noch nicht kennengelernt.“
„Ich meinte Ihre Familie in Chicago.“
„Ich habe dort keine. Ich bin nicht verheiratet.“
Sie bemühte sich, nicht erleichtert auszusehen oder zu klingen. „Okay, Sie können Nein sagen. Es ist total verrückt und ich frage normalerweise gar nicht erst. Warum sollten Sie es wollen?“ Sie schüttelte den Kopf und wich einen Schritt zurück. „Vergessen Sie es einfach.“
„War da eine Frage an mich dabei?“
„Ich glaube nicht.“ Sie deutete zur Küche. „Wir sitzen da so rum und die Jungs erzählen mir von ihrem Schultag und essen. Sie wirken so … Sie dürfen gern zu uns kommen, wenn Sie möchten.“
Er wirkte überrascht und nicht unbedingt angetan von der Idee. Natürlich. Er war ein gut aussehender, erfolgreicher Single. Männer wie er gaben sich nicht mit drei Kindern und einer ledigen Mutter ab.
Hitze stieg ihr in die Wangen. „Schon gut“, sagte sie betont fröhlich. „Es war ein dummer Vorschlag.“
Sie wandte sich zur Küchentür um, doch bevor sie zwei Schritte gegangen war, verkündete er: „Ich komme gern.“
Sie drehte sich zu ihm um. „Warum?“
Er lächelte. „Weil Sie gefragt haben und es nach Spaß klingt.“
„Spaß kann ich nicht versprechen, aber Lautstärke.“
„Das reicht.“
Nun, da er akzeptiert hatte, kam ihr die Einladung noch törichter vor. Sie nahm das Tablett vom Tisch. „Machen Sie sich auf was gefasst“, warnte sie und stieß die Tür mit der Schulter auf.
Alle drei Jungen redeten gleichzeitig. Sie achteten kaum auf Stephanie, doch als Nash eintrat, weiteten sich drei Augenpaare, und drei Münder schlossen sich abrupt.
„Das ist Mr. Harmon“, verkündete sie und stellte das Tablett auf den Schrank.
„Nash“, warf er ein.
„Okay, Nash. Das sind meine Jungs. Brad kennen Sie ja schon. Und das sind meine Zwillinge Jason und Adam.“ Sie legte ihnen die Hände auf die Schultern. „Sagt Nash guten Tag.“
Die Zwillinge begrüßten ihn enthusiastisch, aber Brad sagte nichts. Seine Miene wurde abweisend. Um einer peinlichen Äußerung von ihm zuvorzukommen, sagte sie hastig: „Setzen Sie sich doch.“
Während sie seine Kaffeetasse und seinen Imbiss auf den Tisch stellte, sank er auf einen der beiden freien Stühle. Ihre Kinder, deren Münder sonst nicht stillstanden, starrten ihn stumm an. Bevor ihr etwas zu sagen einfiel, um die wachsende Spannung zu vertreiben, brach Nash selbst das Eis.
Er beugte sich zu Jason und Adam vor und verkündete: „Ich bin auch ein Zwilling.“
„In echt?“, hakte Jason ungläubig nach.
„Ja. Kevin und ich sehen uns nicht so ähnlich wie ihr euch, weil wir nicht eineiig sind, aber wir sind Zwillinge.“
„Cool“, fand Adam mit einem schüchternen Lächeln.
Nash wandte sich an Brad. „Freust du dich schon auf die Sommerferien?“
Stephanie sah, wie ihr Ältester mit seinem angeborenen Enthusiasmus und seinem Drang nach Unnahbarkeit kämpfte.
„Ein bisschen“, antwortete er schließlich.
„Wir gehen jeden Tag baden“, warf Jason ein. „Und eine Woche schlafen wir im Ferienlager. Und Adam und ich spielen Volleyball im Park.“
„Das klingt gut“, sagte Nash.
„Brad spielt sehr gut Baseball“, teilte Stephanie ihm mit. „Sein Team hat es ins Endspiel geschafft.“
„Welche Position spielst du?“, fragte Nash.
„Malhüter.“
Sie spürte, dass Brad darauf brannte, mehr zu sagen, es sich aber aus irgendeinem Grund versagte. Sie seufzte. Er sah sich als Mann im Haus und nahm seine Verantwortung sehr ernst. Sie wusste seine Bemühung zu schätzen, aber sie hätte ihn gern davon überzeugt, dass es ihr viel wichtiger war, ihn Kind sein zu lassen.
Nach einer Viertelstunde hatten die Kinder ihre Teller geleert, und sie eröffnete: „Ratet mal, was jetzt kommt.“
„Jetzt machen wir unsere Hausaufgaben“, sagte Adam, und die drei Jungen marschierten aus der Küche.
Stephanie erwartete, dass auch Nash sich zurückziehen würde. Sie hatte ihn lange genug mit ihrer Familie gequält.
Zweifellos war ihm nun nach Einsamkeit zumute.
„Leckere Kekse“, sagte er und stand auf.
„Danke. Ich sage Ihnen lieber nicht, wie viel Butter sie enthalten.“
„Das weiß ich zu schätzen.“ Er trug sein Geschirr zur Spüle und drehte den Wasserhahn auf.
Stephanie blinzelte überrascht und hätte sich beinahe die Augen gerieben. Es musste eine Halluzination sein, dass ein Mann Hausarbeit
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