JULIA FESTIVAL Band 98
auch“, sagte Travis. „Aber seit ich Elizabeth kenne, ist alles klar.“
Jordan blickte zum Haus hinüber. „Das Geheimnis liegt darin, die richtige Frau zu finden.“
„Das kann ich bestätigen“, warf Kevin im Brustton der Überzeugung ein.
Nash lag auf der Zunge zu fragen, wieso sie sich da so sicher waren. Wie konnte eine einzige Frau die Richtige sein? Von Tina hatte er nie als die Richtige oder die Falsche gedacht. Die Beziehung hatte sich einfach ergeben, und als sie ihm vorgeschlagen hatte zu heiraten, hatte er eben eingewilligt.
„Jetzt sind wir alte langweilige Ehemänner“, verkündete Craig. „Kinder, Hypotheken, feste Jobs und gute Ehefrauen.“
Travis hielt sein Bier hoch. „Auf dass sich daran nichts ändert.“
Die Männer ließen die Dosen klirren. Nash beteiligte sich halbherzig und fragte sich, ob er wirklich wollte, dass sein Leben so blieb, wie es war. Noch vor zwei Wochen hätte er bejaht. Doch seit er Stephanie kannte, war er sich da nicht mehr so sicher.
Die Hintertür des Hauses öffnete sich, und Dutzende Kinder stürmten hinaus in den Garten. Die Frauen folgten mit Torten, Keksen und Eiscreme.
Nash beobachtete Stephanie, die mit Tellern und Besteck über den Rasen kam und lächelte, als Adam und Jason zu ihr liefen. Sie bückte sich, sagte etwas, und die beiden lachten und stürmten in seine Richtung.
Er hatte gerade noch Zeit, um seine Bierdose in sicherer Entfernung abzustellen, bevor die Jungen sich auf ihn stürzten.
„Wir kriegen Eis zum Kuchen“, verkündete Jason strahlend.
„Willst du auch welchen, Nash?“, wollte Adam wissen.
„Unbedingt.“
„Dann komm mit.“
Sie nahmen ihn bei den Händen und versuchten, ihn hochzuziehen. Er stand auf und sah, dass Kevin ihn mit wissender Miene beobachtete.
Nash wollte stehen bleiben und ihm sagen, dass er sich irrte, dass es ihn nicht schlimm erwischt hatte, sondern überhaupt nicht. Die Zeit mit Stephanie war eine angenehme Abwechslung, nichts weiter. Es konnte nicht mehr sein. Der Preis für eine ernste Beziehung war einfach zu hoch.
„Wir müssen uns noch etwas gedulden“, verkündete Stephanie, als sie sich zu Nash auf die Couch in ihrem Wohnzimmer setzte. „Ich habe es endlich geschafft, sie ins Bett zu kriegen, aber es dauert bestimmt noch eine Weile, bis sie einschlafen.“
„Dann reden wir eben bis dahin.“
Sie drehte sich zu ihm um und musterte ihn. „Ein Mann, der halbwegs brauchbar im Bett ist und auch noch gern redet“, neckte sie. „Womit habe ich so ein Glück verdient?“
„Diese Frage solltest du dir jeden Morgen stellen.“
Sie lachte. „Überraschenderweise habe ich andere Dinge im Kopf, wenn ich aufstehe.“
„Das überrascht mich wirklich. Du solltest an nichts anderes denken als daran, wie gut ich dir tue.“
Das war tatsächlich ihr erster Gedanke, wenn sie am Morgen erwachte, doch das wollte sie ihm nicht eingestehen. „Ich hatte viel Spaß heute Abend. Du hast eine großartige Familie.“
„Stimmt. Ich kann es irgendwie immer noch nicht fassen, dass ich die ganze Zeit nichts von ihnen wusste.“
„Ich habe früher oft davon geträumt, dass ich plötzlich eine große Familie habe. Besonders in den Ferien und an Feiertagen. Es war immer sehr still bei uns zu Hause. Meine Eltern haben sich gerade lange genug von ihrer Arbeit losgerissen, um zu merken, dass Weihnachten oder mein Geburtstag ist, aber sie haben nie wirklich teilgenommen. Zum Beispiel haben sie mir Gesellschaftsspiele geschenkt, sich aber nie die Zeit genommen, sie mit mir zu spielen.“
„Das ist sehr traurig.“
„Sieh nicht so betroffen drein. Ich hab’s ja überlebt. Ich will damit nur sagen, dass es schön gewesen wäre, Geschwister zu haben. Du hattest wenigstens Kevin.“
„Nicht nur ihn, sondern auch Gage und Quinn. Wir waren ständig zusammen. Unsere Mütter sind auch befreundet.“ Nash lehnte den Kopf zurück an das Polster. „Wir haben immer gesagt, dass wir wie Brüder wären, und das hat sich als zutreffend erwiesen.“
„Wo steckt denn der geheimnisvolle Quinn? Ich höre ständig von ihm, habe ihn aber noch nie gesehen.“
„Er arbeitet für die Regierung, bei irgendeiner Spezialeinheit des Militärs. Er ist auf der ganzen Welt unterwegs und nicht immer erreichbar. Gage hat ihm eine Nachricht hinterlassen, und sobald er sie bekommt, wird er auftauchen.“
„Er klingt ein bisschen gefährlich. Ich stelle mir irgendwie einen Typen ganz in Schwarz und mit riesigen Waffen
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