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JULIA FESTIVAL Band 98

JULIA FESTIVAL Band 98

Titel: JULIA FESTIVAL Band 98 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN MALLERY
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Reihe.“
    „Nun gut.“
    „Erzähl mir von deiner Frau.“
    „Ich weiß nicht, was ich dir über sie sagen soll.“
    „Was immer du willst. Was immer …“ Stephanie verstummte, als ihr ein erschreckender Gedanke kam. Wollte er nicht über Tina reden, weil er sie immer noch liebte?
    „Das ist nicht der Grund“, sagte er.
    „Wie bitte?“
    „Ich zögere, weil ich nicht weiß, was ich dir von ihr erzählen soll, nicht weil ich so um sie trauere.“
    „Das erleichtert mich. Aber woher weißt du denn, woran ich gedacht habe?“
    „Es war eine logische Annahme.“
    „Aha.“ Wie seltsam, dass Nash sie schon nach wenigen Tagen durchschaute und Marty sie in all den Jahren nie wirklich gekannt hatte.
    „Ich habe mir schon als Kind emotionale Distanz angeeignet, und das ist in meinem Beruf sehr nützlich, weil man mit dem Herzen oft eine falsche Entscheidung trifft. Tina dagegen war sehr emotional und impulsiv. Am Anfang mochte ich sie nicht mal besonders, aber irgendwie hat es sich dann mit uns ergeben. Nach einer Weile wollte sie mit mir zusammenziehen. Die Ehe erschien wie der nächste logische Schritt.“
    „Wie alt warst du damals?“
    „Siebenundzwanzig.“
    „Wolltet ihr keine Kinder, oder hattet ihr keine Gelegenheit, welche zu bekommen?“
    Er zuckte die Achseln. „Wir haben nie darüber gesprochen. Ich wollte immer Kinder, und sie vielleicht auch. Dann wurde sie getötet.“
    „Wie denn?“
    „Bei einem Einsatz. Eine Bombenexplosion.“
    „Das tut mir leid“, flüsterte Stephanie betroffen.
    „Danke.“
    „Möchtest du weiter darüber reden oder lieber das Thema wechseln?“
    „Wechseln wir.“
    „Okay. Wie und warum hat ein Junge mit einem Zwillingsbruder und engen Freunden gelernt, sich emotional zu distanzieren?“
    „Ganz einfach. Meine Mom hat wieder geheiratet, als Kevin und ich zwölf waren. Howard und ich haben uns nie verstanden.“
    Das verblüffte sie. „Aber die beiden wollen doch übermorgen kommen. Ist das ein Problem für dich? Und warum willst du, dass sie hier absteigen, wenn ihr nicht miteinander redet?“
    „Wir reden durchaus miteinander.“
    „Ihr werdet euch doch nicht hier im Haus anschreien, oder?“
    „Nein. Falls wir streiten, verlegen wir es nach draußen.“
    Sie lächelte. „Okay. Also, hast du dich wegen dieser Distanz, die dir so gefällt, seit dem Tod deiner Frau mit niemandem mehr eingelassen?“
    „Nein. Ich habe Beziehungen gemieden, weil ich Tina geliebt habe und niemand anderen mehr lieben kann.“
    Stephanie starrte ihn sekundenlang an. Dann lachte sie laut. „Sind wir in einer Seifenoper gelandet? Du willst doch nicht im Ernst sagen, dass der Mensch nur einmal lieben kann! Was ist mit meinen Kindern? Sollte ich die Zwillinge zurückgeben, weil ich Brad schon lieb hatte, als sie kamen?“
    Nash blickte sie so schockiert an, als hätte sie ihm eine Pistole auf die Brust gesetzt. Das geladene Schweigen ließ sie befürchten, dass sie zu weit gegangen war und ihn zutiefst beleidigt hatte. Ängstlich wartete sie – bis es um seine Mundwinkel zuckte.
    „Du kaufst mir meinen besten Spruch nicht ab?“, fragte er schließlich.
    Erleichterung durchströmte sie. „Nicht eine Sekunde lang. Wer tut es denn?“
    „Jeder außer dir.“
    „Mit jeder meinst du Frauen?“
    „Hauptsächlich.“
    „Dann solltest du anfangen, dich mit Frauen abzugeben, deren IQ ein wenig höher ist.“
    Er lachte, umfasste ihre Taille und zog sie auf seinen Schoß. „Ich ziehe es vor, wenn meine Frauen etwas mehr Respekt vor mir haben als du.“
    Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und küsste ihn auf den Mund. „Das wird nicht passieren, solange du redest wie ein Idiot.“
    „Ich bin ein Idiot, dem du nicht widerstehen kannst.“
    Sie küsste ihn erneut. „Da hast du völlig recht“, flüsterte sie.

12. KAPITEL
    „Adam, jetzt bist du wieder dran!“, rief Brad.
    Adam umfasste den Baseballschläger fester. Er mochte der ruhigere Zwilling sein, aber er war der bessere Sportler und hatte den Ball bisher kein einziges Mal verfehlt.
    Brad warf den Ball, der mit einem Knall auf den Schläger traf und direkt zurückflog. „Gut getroffen“, lobte er.
    Nash stand am Ende der Veranda an die Hauswand gelehnt. Die Jungen spielten im seitlichen Garten, um – wie Stephanie es ausdrückte – so viele Fenster wie möglich zu meiden.
    Der späte Vormittag war warm und sonnig – ein perfekter Anfang der Sommerferien.
    Stephanie trat zu Nash auf die Veranda. „Sie

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