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JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06

Titel: JULIA FESTIVAL EXTRA Band 06 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penny Jordan
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wirst sie lieben, aber deine Arbeit wird immer an erster Stelle stehen …“
    „Die Zeiten ändern sich“, wandte Liam leise ein. „Die Männer begreifen langsam, was ihnen fehlt, wenn sie …“
    „Nicht in Washington“, unterbrach sie ihn.
    Sam spürte plötzlich ihre Müdigkeit. Die Enttäuschung lag wie eine schwere Last auf ihr. Fröstelnd schlang sie die Arme um sich und schloss die Augen.
    Am liebsten hätte sie sich in einer Ecke verkrochen und vor der Welt versteckt, bis sie das Scheitern ihres so perfekt ausgedachten Plans verkraftet hatte. Sie wünschte sich Kinder so sehr, dass sie die Kleinen manchmal schon vor sich sah. Die süßen kleinen Gesichter mit dichtem dunklen Haar und strahlend grauen Augen. Grau … wie Liams! Das war das zweite Mal, dass er sich in ihre Träume stahl.
    „Was ist?“, fragte Liam scharf, als sie erblasste und die Augen aufschlug.
    „Nichts … Ich … ich bin nur müde, Liam. Warum geht immer alles schief? Liegt es an mir?“ Sie schüttelte den Kopf. Die Tränen schnürten ihr die Kehle zu. Eigentlich sollte sie sich ein Taxi rufen und nach Hause fahren, aber in diesem Zustand wollte sie Bobbie nicht gegenübertreten. Ihre Schwester würde wissen wollen, was passiert war, und Sam wollte nicht darüber reden.
    „Ich … ich glaube, ich rufe den Empfang an und bitte sie, mir ein Zimmer zu geben“, meinte sie erschöpft.
    „Das Hotel ist ausgebucht“, informierte Liam sie und musterte ihr bleiches Gesicht. In all den Jahren hatte er bei ihr viele Höhen und Tiefen miterlebt, aber so deprimiert hatte er sie noch nie gesehen.
    Er warf einen Blick auf die geschlossene Schlafzimmertür. „Du könntest hierbleiben“, bot er an.
    „Hier? In deinem Zimmer?“ Sam runzelte die Stirn. „Aber …“
    „Es ist kein Zimmer, sondern eine Suite“, korrigierte Liam. „Du kannst das Schlafzimmer nehmen, ich schlafe hier auf der Couch. Es ist ja nur für eine Nacht.“
    Er hatte recht. Die belebende Wirkung des Alkohols ließ immer mehr nach, und zurück blieb nur eine bleierne Müdigkeit.
    „Wenn es dir wirklich nichts ausmacht … aber ich schlafe auf der Couch. Du bist viel größer als ich, und außerdem ist es dein Bett“, fügte sie hinzu.
    Viel größer. Wann konnte sie das schon zu einem Mann sagen? Liam war nicht nur größer als sie, sondern auch athletisch gebaut. Es war ihr ein Rätsel, wie er sich bei seinem anstrengenden Beruf so fit hielt. Sie wusste, dass er Tennis spielte und so oft wie möglich in den Bergen wanderte.
    „Komm schon, du bist hundemüde“, sagte Liam, als Sam zum zweiten Mal ein Gähnen unterdrückte. „Ich nehme an, irgendwo gibt es noch einen zweiten Satz Bettwäsche. Ich werde sie suchen, während du im Bad bist.“

8. KAPITEL
    Sam erwachte und gab einen leisen Schmerzenslaut von sich. Die Couch war hübsch, aber kein Bett, erst recht nicht für eine so große Frau wie sie. Sie verzog das Gesicht, als sie sich aufsetzte und ihre verkrampften Muskeln heftig protestierten.
    Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass sie nicht einmal zwei Stunden geschlafen hatte. Jetzt, da sie wieder nüchtern war, kam ihr noch deutlicher zu Bewusstsein, wie jämmerlich ihr Plan gescheitert war.
    Sollte sie Saul Crighton um einen Job bei Aarlston-Becker bitten, damit sie nicht Cliff gegenübertreten und sich noch einmal erniedrigen lassen musste?
    Sie schloss die Augen. Die Lider fühlten sich trocken und gerötet an. Dann strich sie sich mit der Zunge über die Lippen. Sie waren leicht geschwollen. Von Liams Kuss?
    Sie hätte es nicht zulassen dürfen. Jetzt, mit klarem Kopf, wusste sie, wie Liam ihr Verhalten vorgekommen sein musste. Bestimmt hatte er gedacht, dass sie ihn verführen wollte. Jedenfalls hatte sie alles getan, um den Eindruck zu erwecken, dass sie …
    Mit Liamins Bett wollte! Was für eine Vorstellung! Er war der Letzte, mit dem sie … Sam erstarrte.
    Mit Liam ins Bett gehen? Liam verführen, damit er ihr ein Kind schenkte? Sie wusste, wie viele Freundinnen er gehabt hatte. Es wäre leicht, ihn dazu zu bringen. Bei ihm brauchte sie sich nicht schüchtern und zurückhaltend zu geben.
    Mit Liam ins Bett gehen? Unmöglich. Von Liam ein Kind bekommen? Nein, das kam nicht infrage. Es war nur ein vollkommen verrückter Gedanke, entstanden aus Verzweiflung und Einsamkeit.
    Andererseits … was seine Erbanlagen anging, war Liam die allererste Wahl. Er war hochintelligent, kerngesund und athletisch gebaut. Er würde ebensolche Kinder zeugen, aber

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