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JULIA GOLD Band 32

JULIA GOLD Band 32

Titel: JULIA GOLD Band 32 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Porter , Penny Jordan , Tracy Sinclair
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die Hocke. „Und deine Mommy versteht das. Sie ärgert sich nicht. Sie weiß, warum sie es tragen muss.“
    „Warum?“ Tränen schimmerten in Bens Augen, seine Unterlippe bebte verräterisch.
    „Weil wir in meinem Land sind. Und hier herrschen andere Sitten. Für uns sind die Frauen etwas ganz Besonderes, und wir wollen sie beschützen. Wenn deine Mommy dieses Gewand trägt, ist sie sicher.“
    „Ist das wie ein Zauber?“ Kahlil hatte Bens Fantasie wieder angesprochen, und die Tränen trockneten in seinen Augen.
    „Ja, so ähnlich. Sie wird das Gewand auch nicht immer tragen. Nur bis wir im Palast sind.“
    „Aber die Farbe ist nicht schön. Es müsste rosa sein oder blau. Dann würde Mommy sehr hübsch aussehen.“
    „Dann lass uns ein prächtiges Kleid für sie auswählen, sobald wir im Palast sind. Wir sehen uns alle hübschen Kleider an, und du sagst mir, welches deiner schönen Mommy am besten steht.“ Kahlil stand auf und streckte die Hand aus. „Und jetzt lass uns gehen.“
    Sie überquerten gerade das Rollfeld und näherten sich dem hell erleuchteten Gebäude, als plötzliche Schreie zu hören waren und eine ganze Armee Soldaten aus dem Flughafengebäude drang.
    „Was ist los?“ Bryn drehte sich zu Kahlil um. Der Anblick der schwer bewaffneten Soldaten erfüllte sie mit Panik.
    Er schüttelte den Kopf. „Ich weiß es nicht“, erwiderte er und schwang Benjamin auf seine Arme.
    Einer der Soldaten trat zu Kahlil, verbeugte sich tief und murmelte etwas auf Arabisch.
    Kahlil nickte kurz, ging weiter und drückte Ben noch fester an seine Brust. Er warf einen flüchtigen Blick in Bryns Richtung, doch sein Gesichtsausdruck verriet nichts.
    Sie rannten jetzt praktisch. Bryn registrierte, dass die Soldaten einen engen, schützenden Kreis um Kahlil und sie gebildet hatten und dass die Landebahn in grelles Licht getaucht war.
    Kaum waren sie im Gebäude, schlossen sich die Türen, und die Soldaten trennten Bryn von Kahlil.
    „Ben!“, schrie sie und streckte die Arme nach ihm aus, doch die Soldaten entfernten sie immer weiter von Kahlil und ihrem Kind.
    Die Kehle war ihr vor Angst wie zugeschnürt. Was war geschehen? Wohin wurde sie gebracht? Wohin gingen Kahlil und Ben?
    Ihr war gar nicht bewusst gewesen, dass sie die Fragen laut ausgesprochen hatte, bis eine Stimme in fließendem Englisch antwortete: „Ihnen wird nichts passieren. Haben Sie bitte Geduld, Prinzessin. Sie werden bald eine Antwort auf alle Fragen bekommen.“
    Geduld haben? Wie denn? Ben war weg, und die Soldaten schoben sie unbarmherzig, ohne sie jedoch zu berühren, vorwärts, durch eine nicht gekennzeichnete Tür hindurch hinaus in die dunkle Nacht.
    Ein Wagen wartete. Eine schwarze Luxuslimousine – ein Mercedes, wie sie vermutete. Die hintere Tür wurde geöffnet. Sie hatte keine andere Wahl als einzusteigen. Die Tür wurde zugeschlagen, und der Wagen setzte sich in Bewegung.
    „Wohin fahren wir?“, fragte sie den Fahrer. Ihre Hände lagen zu Fäusten geballt auf ihrem Schoß.
    Der Fahrer warf einen flüchtigen Blick in den Rückspiegel. Seine dunklen Augen funkelten, doch er sagte keinen Ton. Im nächsten Moment konzentrierte er sich schon wieder auf die Straße.
    Sie hatte die Frage zwar gestellt, doch eigentlich gar keine Antwort erwartet. In Zwar sprachen Männer nicht mit fremden Frauen, vor allem nicht mit westlichen Frauen. Trotzdem stellte sie die nächste Frage, denn sie wollte endlich eine Erklärung für das Chaos am Flughafen haben.
    „Was ist passiert? Warum waren plötzlich so viele Soldaten da?“
    Der Fahrer sah diesmal nicht einmal in den Rückspiegel. Er fuhr einfach weiter.
    Bryn lehnte sich zurück. Angst und Entrüstung kämpften miteinander. Wie konnte Kahlil ihr das antun? Und dennoch, Gott sei Dank, hatte er Ben bei sich. Niemand würde Ben auch nur anrühren, solange Kahlil ihn auf dem Arm hatte. Und Kahlil würde ihn beschützen. Dessen war sie sicher. Er mochte sie hassen, aber seinen kleinen Sohn liebte er bereits.
    Ein massives Tor öffnete sich wie von Geisterhand, ließ die Limousine passieren und schloss sich sofort wieder. Bryn war erleichtert, als sie endlich den Palast erreichten. Sie wollte nur noch Ben sehen. Sie brauchte endlich Gewissheit, dass er sich in Sicherheit befand.
    Innerhalb des Palasts wurde sie zwei Dienern in langen Gewändern übergeben. In einem von ihnen erkannte sie Rifaat, Kahlils persönlichen Assistenten. Teils Butler, teils Sekretär, kümmerte Rifaat al-Surakh sich um

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