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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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keine Antwort erhielt, ging er hinein.
    Das Bett war leer.
    Livy saß auf dem Badezimmerfußboden und hatte Angst, eine Bewegung zu machen. Wie sollte sie bloß am Rennen teilnehmen?
    Sie musste starten, denn das Waisenhaus benötigte ein neues Dach. Pater Michael rechnete mit ihr, und sie konnte ihn nicht enttäuschen.
    Jemand klopfte an die Tür. „Olivia?“
    Vergeblich versuchte sie aufzustehen. „Ich bin hier.“
    „Alles in Ordnung?“
    „Ganz wunderbar.“
    Als das Schweigen andauerte, fühlte sie sich schuldig. „Shay?“
    „Bin hier.“
    „Ich glaube, ich kann allein aufstehen, aber wenn nicht …“
    „Wie ich schon sagte, ich bin hier.“
    Da griff sie nach dem Schirm, den sie als Krücke benutzt hatte. Sie wollte sich an dem Schirm hochziehen, aber er rutschte auf den Fliesen ab, und es gab ein lautes Geräusch.
    „Olivia, ich komme jetzt.“
    Sofort war er bei ihr und hob sie hoch. Sein Herz raste so schnell wie ihres.
    „Geht es dir gut?“
    „Etwas verlegen, aber noch heil.“
    „Du hättest auf mich warten sollen.“
    Livy schluckte. Sein Mund war so nahe, dass sie nicht mehr klar denken konnte. „Nun, ich musste …“
    „Bist du jetzt bereit fürs Bett?“
    Fast hätte sie sich verschluckt. Wenn er nur wüsste, wie sich das anhörte.
    Er wusste es.
    Sie merkte es daran, dass seine Augen dunkler wurden und sein Atem schneller ging. Vor Aufregung pochte es in ihrem Kopf.
    Sie nickte, und er trug sie zum Bett. In dem Moment knurrte ihr Magen.
    „Willst du mir etwas sagen?“
    „Du hast also doch Sinn für Humor.“
    „Natürlich habe ich den, und du hast einen lauten Magen. Ich hole dir etwas aus der Küche. Was möchtest du?“
    „Alle schlafen doch.“
    „Das weiß ich.“
    „Wer kümmert sich dann um mein Essen?“ Sie grinste über sein Stirnrunzeln, dann gähnte sie. „Es würde mir ja Spaß machen zu erleben, wie du in der Küche zurechtkommst, aber ich bin jetzt zu müde zum Essen. Ich muss mich für Samstag ausruhen.“
    Er sagte nichts, sondern zog eine Braue hoch.
    „Das Rennen“, erklärte sie, und er schaute missbilligend. „Nach deiner Meinung habe ich nicht gefragt.“
    Sie legte sich hin und zog die Decke bis zum Kinn. Alles in diesem Zimmer war von guter Qualität, und Olivia stellte fest, dass sie nicht in dieses Haus gehörte. Schon gar nicht zu diesem Mann, der nur eine kurze Abwechslung suchte.
    „Um meine Meinung geht es nicht, aber der Arzt hat gesagt, dass du nicht reiten kannst. Versprich mir, dich seinem Rat zu beugen.“
    Jetzt bekam sie wieder Kopfschmerzen. „Es ist nett, dass du mich hierher gebracht und den Arzt gerufen hast, aber jetzt kannst du gehen.“
    Unerwartet setzte er sich aufs Bett und berührte ihr Gesicht. Er drehte ihre Wange zur Seite. „Hat der Arzt diese Verletzung gesehen?“, fragte er und berührte ihre Schläfe.
    „Wahrscheinlich.“ Es war nicht fair, dass er sie so nervös machte. „Der Arzt hat mir viel Ruhe verordnet, und dazu komme ich nicht, wenn du fast auf mir sitzt und an mir herumfummelst.“
    „Wenn dich in meinem Land jemand rettet, ist er verantwortlich für dich.“
    „Du bist hier in Amerika, und hier ist niemand für mich verantwortlich außer mir.“ Es war nicht leicht, überzeugend zu klingen, wenn er sie so berührte. Oder sie betrachtete, als sei sie die einzige Frau auf der Welt. Ihr Atem war unregelmäßig, und die Stimme klang dünn.
    „Warum willst du das Rennen gewinnen? Geht es dir nur ums Geld?“
    „Hauptsächlich ja, aber ich will, dass alle sehen, was für ein prächtiges Pferd Prince ist. Als er geboren wurde, hätte niemand auch nur einen Dollar für ihn gegeben.“
    „Das kannst du auch später noch beweisen, wenn es dir besser geht. Wenn du Geld brauchst, dann …“
    „Nein, ich weiß, was du sagen willst. Nicht, dass ich dein Angebot nicht zu schätzen weiß, aber ich bin seit meinem sechzehnten Lebensjahr auf mich gestellt und komme gut zurecht.“
    „Das verstehe ich, aber da Geld für mich kein Thema ist …“
    Traurig lächelte sie. „Manche Dinge kann man nicht kaufen, Shay.“
    „Ich wollte dich nicht beleidigen, sondern nur helfen.“
    „Du hast mich nicht beleidigt.“ Sie versuchte, ein Gähnen zu unterdrücken, aber es gelang nicht. Sie konnte kaum die Augen offen halten. „Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Es ist nur so, dass ich in meinem Leben schon genug von Almosen abhängig war. Ich möchte niemandem mehr etwas schuldig sein.“
    Lange sagte

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