Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
Vom Netzwerk:
machte. Irgendetwas stimmte mit ihr nicht. Es kostete sie ihre ganze Willenskraft, gegen die Schwäche anzukämpfen und aufrecht zu stehen. „Ich kann nicht mit dir ins Bett gehen“, flüsterte Polly.
    Raschid bückte sich und öffnete ihren Gürtel. „Ich trage dich hin“, versprach er und löste den untersten der zahllosen Silberknöpfe ihres Kaftans.
    „Das kann ich selbst“, sagte sie leise und wollte zurückweichen, doch Raschid hielt sie fest. „Das Öffnen der hundertundeins Knöpfe ist mein Vergnügen. Mit jedem weiteren Knopf erhasche ich einen Blick auf etwas mehr …“ Seine Augen leuchteten begehrlich. „Ein sehr erotischer Brauch“, setzte er hinzu.
    „Für einen Mann“, verbesserte Polly hitzig. „Wenn du glaubst, ich bleibe hier einfach stehen, während du mich ausziehst …“ Raschid fuhr fort, das Gewand aufzuknöpfen. „Das glaube ich nicht, ich weiß es“, entgegnete er bestimmt. „Du hast Lampenfieber, Polly. Aber du bist meine Frau.“
    Die brutale Feststellung entsetzte sie. Seine Frau. Durch eine schlichte Zeremonie hatte sie jedes Recht auf Selbstbestimmung verloren. „Das … ist barbarisch!“, flüsterte Polly.
    „Wäge deine Worte gut ab, ehe du sprichst“, warnte Raschid. „Heute Nacht dulde ich keine Beleidigungen.“
    Schützend verschränkte Polly die Arme vor den Brüsten. „Bitte versuche doch, mich zu verstehen.“ Flehend sah sie ihn an. „Wir sind doch praktisch Fremde. Ich kann nicht einfach …“
    Er richtete sich auf und zog ihre Hände herunter, dabei blickte er sie unnachgiebig an. „Du bist diese Ehe freiwillig eingegangen und wusstest, dass dieser Moment kommen würde.“
    Polly hatte das Gefühl, nicht mehr atmen zu können. „Ich habe darüber nicht nachgedacht … dazu war ich einfach nicht in der Lage.“
    „Du wirst dich mir nicht verweigern.“
    „Bitte … ich …“ Polly versagte die Stimme. Sie wusste nur, dass Raschid wütend war und sich nur mühsam beherrschte.
    „Dein Geziere ist lächerlich.“
    „Für dich schon“, erwiderte Polly hilflos. „So etwas könnte dir nicht passieren.“
    Raschid packte ihr Handgelenk und hielt sie fest, als sie erneut zurückweichen wollte. „Du bist meine Frau und hast kein Recht, dich mir jetzt noch zu verweigern“, betonte er eisig.
    „Diese Einstellung gehört ins finsterste Mittelalter.“
    „Sei vorsichtig, sonst wirst du feststellen, wie mittelalterlich ich mich benehmen kann“, drohte Raschid. Er war jetzt ganz der Wüstenprinz, Vertreter einer Kultur, in der es undenkbar war, dass eine Frau ihrem Mann nicht gehorchte. „Unsere Ehe fängt ja schön an, Polly! Schließlich hast du mir nichts anderes angeboten.“
    Sie griff sich an den Hals, an dem eine Ader heftig pochte. Raschids Angriff machte Polly Angst, und sie fühlte sich schrecklich schwach. „Nein, so war es ganz und gar nicht“, widersprach sie matt.
    „Wie dann?“ Raschids Augen funkelten verächtlich. „Hast du mir intelligente Gespräche in Aussicht gestellt oder versucht, mich mit etwas anderem zu beeindrucken, außer deiner Schönheit?“
    Polly zuckte zusammen. „Ich war aufgeregt und schrecklich verlegen und wusste nicht, was ich sagen sollte.“
    „Trotzdem war es dir offenbar gleichgültig, was dich erwartete. Du warst nur darauf aus, dass ich dich heirate. Du hast mich ja nicht mal gefragt, ob du meine einzige Frau sein wirst“, erinnerte Raschid sie scharf. „Im Übrigen habe ich dir gleich damals gesagt, dass ich mit dir schlafen werde.“
    „Wie kannst du so mit mir sprechen?“ Polly wich an die Ecke des Himmelbetts zurück und klammerte sich Halt suchend an einen Pfosten. Am liebsten hätte sie Raschid entgegengeschleudert, dass sie von seiner Geliebten wisse, doch die Furcht, er könnte die Beherrschung dann vollends verlieren, hielt sie davon ab. „Verstehst du denn nicht, wie mir zumute ist? Du siehst nur …“
    „Dass meine Frau mich zurückweist, und das gefällt mir gar nicht“, schnitt Raschid ihr schroff das Wort ab.
    „Du siehst nur einen Gegenstand, den du gekauft hast, und vergisst, dass ich auch Gefühle habe.“
    Zynisch zog Raschid die Brauen hoch. „Kümmerst du dich denn um meine?“
    „Du hast keine.“ Polly lehnte sich atemlos zurück, während Raschid erbarmungslos fortfuhr, ihr das Kleid aufzuknöpfen. Sie hatte nicht einmal mehr die Kraft, sich zu wehren. „Durch einen Trauring wird Begierde nicht weniger abstoßend“, flüsterte sie.
    Der stählerne Blick, mit dem

Weitere Kostenlose Bücher