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Julia Gold Band 47

Julia Gold Band 47

Titel: Julia Gold Band 47 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbi Rawlins , Carol Grace
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die Champagnerflasche aus dem Eiskübel. Emily konnte auf seine Frage nicht sofort reagieren. Sie war mit seinem Anblick beschäftigt. Er hatte das Jackett inzwischen abgelegt, trug darunter einen eng anliegenden Pullover und hatte die drei Knöpfe am Halsausschnitt geöffnet. Fasziniert betrachtete sie die dunklen Haare auf seiner Brust. Was würde sie während der Hochzeitsreise noch alles von ihm zu sehen bekommen? Sie konnte vor Herzklopfen nicht sprechen, schluckte trocken und schüttelte dann den Kopf.
    Nein, sie konnte jetzt nichts essen. Sie war zu sehr mit seiner Gegenwart beschäftigt und all den Fragen, die ihr durch den Kopf schossen. Was sollte sie zum Beispiel tun, wenn er seinen Pullover auszog? Könnte sie dann der Versuchung widerstehen …?
    Ein bisschen ärgerte es sie doch, dass Ben so gelassen wirkte. Ihr seidenes Nachthemd ließ ihn offenbar kalt. Er hatte es keines zweiten Blickes gewürdigt. Für ihn schien das Ganze kein Problem zu sein.
    „Ich habe schrecklichen Hunger“, sagt er. „Ich hatte keine Ruhe, während des Empfangs etwas zu essen.“ Er rückte den zweiten Sessel an den kleinen Tisch. „Setz dich doch zu mir und leiste mir Gesellschaft.“
    Sie setzte sich und schwieg. Nicht einmal protestieren konnte sie, als er ihr ein Glas Champagner reichte und einen Teller mit Erdbeeren, Käse und Crackern hinstellte.
    „Was sagst du zu der Hochzeit?“, fragte er sie zwischen zwei Bissen.
    Emily nahm einen Schluck Champagner und steckte eine Erdbeere in den Mund. „Sie war schön.“
    „Ist das alles?“
    „Die Kirche war wunderbar geschmückt. Ehrlich gesagt, ich war zu aufgeregt, um mich an Einzelheiten zu erinnern.“ Dabei dachte sie an nichts anderes als den Kuss. Er hatte ihr einen Schock versetzt. Wieso hatte Ben sie so geküsst? Als wären sie alleine, an einem romantischen Ort oder in einem Schlafzimmer. Das war kein Kuss gewesen, den man sich in einer Kirche gab. Auch nicht bei einer Trauung. Und zu ihrer eingefädelten Heirat passte er schon gar nicht. Oder gehörte ein derartiger Kuss in seinem Land zum Hochzeitsbrauch? Aber natürlich konnte sie ihn das nicht fragen.
    „Die Kirche sah wirklich schön aus, aber du warst noch schöner.“
    Das Kompliment hörte sich ernst gemeint an. Aber es kam ihm so leicht über die Lippen, dass sie an seiner Ehrlichkeit zweifelte.
    „Die kostbare Kette hat mir deine Mutter geschenkt. Sie ist ein Familienerbstück. Aber ich kann sie nicht behalten.“
    „Warum nicht?“
    „Sie sagte, ich solle sie an die nächste Generation weitergeben.“
    „Ich verstehe. Ich habe übrigens auch ein Geschenk für dich. Eins, was du tragen kannst.“
    „Bitte nicht. Ich habe gar nichts für dich.“
    „Es ist nur eine Kleinigkeit, aber bei uns gehört es dazu.“ Er zog ein kleines Schmuckkästchen aus der Hosentasche. Dann kniete er vor ihr nieder, nahm ihren Fuß in seine Hand und strich über die Wölbung.
    Emily fröstelte, im nächsten Moment jagte eine Hitzewelle durch ihren Körper. Etwas Ähnliches hatte sie noch nie erlebt. Willenlos sah sie zu, wie er ihr ein silbernes Fußkettchen um die Fessel legte. Dann umfasste er das Gelenk und murmelte: „So habe ich mir das vorgestellt. Ich wusste, dass es passt.“
    Emily bedankte sich mit schwacher Stimme und konnte den Blick nicht von dem Schmuckstück wenden.
    „Nach unserem Brauch muss der Bräutigam der Braut ein Fußkettchen schenken“, erklärte er. „Es ist Symbol ihrer Zusammengehörigkeit. Solange sie es trägt, gehört sie zu ihm.“
    „Was für ein netter Brauch“, stammelte sie. Sie hätte ihm gerne gesagt, was sie dachte und fühlte. Dass sie dieses Kettchen bis ans Ende ihrer Tage tragen wollte. Doch das hätte ihn verschreckt. „Deine Familie ist sehr liebenswürdig“, unterbrach Emily das Schweigen. Ben kniete immer noch vor ihr und hielt ihren Fuß in der Hand.
    Nun erhob er sich. „Alle mögen dich. Ich fürchte fast, es wäre einfacher, wenn …“
    „Wenn was?“
    „Ach nichts. Sie werden sehr enttäuscht sein, wenn wir uns trennen. Vielleicht hast du es richtig gemacht, deine Familie nicht einzuladen.“
    „Zweifelsohne.“
    Plötzlich fiel sein Blick auf den Ausschnitt ihres Nachthemdes. Sie spürte ihn wie eine Liebkosung. Was mochte er denken und fühlen, wenn er sie so ansah? Sie konnte seinen Gesichtsausdruck nicht deuten und überlegte, was sie tun könnte, um ihn von ihrem Körper abzulenken. Doch ihr Kopf war wie benebelt, während ihre hellwachen Sinne

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