Julia Gold Band 51
nicht.“
„Und ich bin mit dem Pass einer anderen aus England ausgereist“, flüsterte Alexis.
Er nickte. „So ist es. Niemand weiß, dass du England verlassen hast, geschweige denn, dass du in Kamar bist.“
Erst jetzt begann Alexis, die ganze Tragweite von Alis grausamem Spiel zu begreifen. Doch so leicht wollte sie sich nicht geschlagen geben. „Ali, das reicht jetzt. Ich will meine Tasche mit meiner Kleidung, und ich will hier raus.“
Er lachte leise. „Meine liebe Diamond, du bist wirklich einzigartig. Du befindest dich in meiner Gewalt und redest mit mir, als würdest du hier das Kommando führen. Ich schlottere vor Angst.“
„Das alles kann doch nur ein schlechter Traum sein, aus dem ich hoffentlich bald erwachen werde!“ Sie konnte nicht verhindern, dass ihre Stimme leicht zitterte.
„Ich fürchte, du wirst dich damit abfinden müssen, hierzubleiben und dich zu meiner Verfügung zu halten, bis ich anderweitig entscheide.“
„Du musst … verrückt sein“, sagte sie stockend. „Dir einzubilden, ich würde als … Konkubine … Nummer siebenunddreißig …“
Er lachte. „Nun, ich muss gestehen, dass es nicht genau siebenunddreißig sind. Dies ist nur das einzige Apartment mit einer abschließbaren Tür. Alle anderen Frauen dienen ihrem Land gern und müssen nicht eingesperrt werden.“
„Aber es ist nicht mein Land, und ich habe nicht die Absicht, dir im Bett zu dienen!“, entgegnete Alexis hitzig. „Wieso hältst du dich nicht an jene, die angeblich so wild darauf sind?“
„Wenn du wüsstest, wie oft ich mich das schon gefragt habe. Aber keine fordert mich so heraus wie du.“
Während er sprach, ließ er einen Finger zart über ihre bloße Schulter und den nackten Arm gleiten. Die federleichte Berührung ließ Alexis vor Wonne erschauern, und selbst als er die Hand längst zurückgezogen hatte, spürte sie noch ein leichtes Prickeln auf der Haut.
Sie bemühte sich, ihre Erregung in den Griff zu bekommen. Wie war es möglich, dass sie, obwohl sie fuchsteufelswild auf Ali war, sich gleichzeitig noch immer körperlich stark zu ihm hingezogen fühlte? Damit hatte er natürlich gerechnet und versuchte nun, sie auf diese Weise herumzukriegen. Aber den Gefallen würde sie ihm nicht tun.
Trotzig blickte sie ihn an. „Ich verlange, dass du mich auf der Stelle freilässt.“
„Großartig!“, sagte er. „Noch nie habe ich dich so bewundert wie in diesem Moment.“
„Hast du gehört, was ich gesagt habe?“
„Natürlich, doch es ist für mich so bedeutungslos wie Regen, der ans Fenster prasselt. Ich höre den Klang, ohne darauf zu achten.“ Er hob mit dem Finger ihr Kinn an. „Sei nicht so ungeduldig, Diamond. Habe ich dir nicht gesagt, dass Abwarten Teil des Vergnügens ist? Und irgendwann wird der Augenblick kommen, da wir beide die höchsten Wonnen genießen, die Mann und Frau einander schenken können.“
Da er gleichzeitig sanft die Fingerspitzen über ihre Lippen gleiten ließ, musste sie sich zwingen, ihm zu widersprechen. „Nie und nimmer wird das geschehen. Und glaub ja nicht, du könntest mich in die Knie zwingen, wenn du vor mir deine Macht demonstrierst und mich hier einsperrst.“
Er lachte leise. „Kämpfe ruhig gegen mich, das macht meinen späteren Sieg nur umso süßer.“ Und mit einem gespielten Seufzer fügte er hinzu: „Ich hoffe, die Regierungsgeschäfte halten mich nicht zu lange von dir fern.“
Das war nun wirklich der Gipfel der Unverschämtheit, und Alexis verlor endgültig die Beherrschung. „Nein und abermals nein!“
Sie stieß seine Hand weg und eilte zur Tür, doch schon nach wenigen Schritten hatte er sie eingeholt und packte sie an den Armen. Sie wehrte sich mit Händen und Füßen, erreichte aber nur, dass sich ihr Handtuch lockerte und langsam tiefer rutschte.
„Lass mich!“, rief sie wütend.
Ali erstickte ihren Protest mit einem harten Kuss. Es war keine werbende, zärtliche Liebkosung, sondern der Versuch, sie gewaltsam zum Nachgeben zu zwingen. Das Handtuch fiel unbemerkt zu Boden. Er hielt sie, die nun nackt war, in den Armen und presste die Lippen besitzergreifend auf ihre, wie um ihr zu beweisen, dass sie allein ihm gehörte.
„Wieso bist du nur so stur, Diamond“, flüsterte er an ihrem Mund. „Warum benutzt du nicht die Waffen, mit denen du mich so leicht besiegen könntest?“
Er hob sie hoch und trug sie zum Bett. Als er sie dort absetzte, klammerte sie sich an ihn – um nicht das Gleichgewicht zu verlieren,
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