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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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verfolgen? Würde sie ihm böse sein, wenn er ihr sagte, zu welchen Schlussfolgerungen er gekommen war?
    Doch angenommen, er irrte sich? Es konnte ja auch sein, dass er sich etwas vormachte, weil er nicht wahrhaben wollte, dass sie in Wirklichkeit tatsächlich etwas gegen ihn hatte.
    Nein. Das konnte nicht der Fall sein. Als das Entsetzen sie gepackt hatte, hatte sie ihn in Wirklichkeit gar nicht mehr gesehen.
    „Ich schätze, es ist dir nie in den Sinn gekommen, dass du der letzte Mensch bist, den ich jetzt sehen will“, sagte sie leichthin.
    „Doch, daran habe ich gedacht. Aber ich habe auch überlegt, dass wir darüber sprechen sollten, was gestern Abend passiert ist. Vielleicht änderst du deine Meinung.“
    Verflixt, dachte Clio, warum hält er nicht den Mund? Was, um alles in der Welt, glaubte er mit Reden besser machen zu können? Und dennoch, sie brauchte ihn nur anzuschauen und schon war sie erneut entflammt. Sie sehnte sich nach ihm. Der Gedanke, dass er in Wahrheit nur Zara wollte, half ihr dabei wenig.
    Das war bei Peter ganz anders gewesen. Als sie Peter nach jenem Abend wieder begegnet war und er ihr versicherte, er habe erkannt, dass er sich doch zu ihr hingezogen fühlte, war ihr übel geworden.
    Bedeutete ihre trotz allem unvermindert starke Sehnsucht nach Jalal, dass sie Fortschritte machte? Sie lachte amüsiert auf.
    „Weißt du was“, erklärte sie ihm freundlich, „ich will von gestern Abend gar nichts wissen.“
    Clio war verletzt worden, und Jalal war sicher, er konnte ihr helfen. Vielleicht spürte sie selbst das tief in ihrem Innern auch und wollte unbewusst, dass er sie von dem Druck befreite.
    „Können wir nicht ein wenig darüber reden?“
    Sie kehrte ihm den Rücken. „Ich bin hergekommen, weil ich allein sein wollte.“
    „Ist es manchmal nicht besser, wenn man nicht allein ist, auch wenn man es sich wünscht?“
    „Ich warte nicht auf meinen Retter, Jalal. Ich bin nicht hilflos wie eine Katze, die auf einen zu hohen Baum geklettert ist.“
    Er schwieg kurz. „Also, das verstehe ich nicht ganz“, meinte er dann in einem Ton, der ihr ein Lachen entlocken sollte. Gespielt verlegen rieb er sich das Kinn. „Heiß ist es hier. Warum hat mir niemand gesagt, dass es in Kanada, dem Land von Schnee und Eis, im Sommer so warm sein kann wie im Frühling in der Wüste?“
    „Das ist ein gut gehütetes Geheimnis“, erwiderte Clio ausdruckslos. „Sonst würde die Hälfte aller Millionäre der Welt Grundstücke hier kaufen. Das würde die Preise hochtreiben.“ Sie konnte sich kaum noch beherrschen, bebte innerlich bereits und merkte, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten.
    Hastig packte sie ihre Sachen zusammen und schob sie in die Tasche.
    „Clio, geh nicht weg“, bat er.
    „Jalal, was geschehen ist, ist geschehen. Ich glaube, wir sollten beide zugeben, dass es besser sein wird, wenn das nie wieder passiert.“
    Clio klang verärgert, doch dahinter verbarg sich eine tiefe Kränkung. Jalal hätte nicht sagen können, wieso er sich da so sicher war. Er spürte es, als ob Clio ihm ihre verborgensten Gedanken und tiefsten Gefühle verraten hätte. Wenn er sie doch nur in die Arme nehmen und trösten könnte, damit sie ihm erzählte, was ihr früher einmal angetan worden war. Aber er musste sehr behutsam vorgehen. Ehe er nicht wusste, wodurch gestern die schlagartige Veränderung bei ihr ausgelöst worden war, konnte jegliche Berührung von ihm die traumatischen Erinnerungen erneut beleben.
    „Nein, der Ansicht bin ich nicht“, antwortete er. „Ich finde, wir sollten uns nicht davon abschrecken lassen.“
    Fast hätte Clio bitter aufgelacht. Es schien Jalal wichtig, ihr zu zeigen, dass ihre plötzliche Ablehnung ihn nicht erzürnt hatte. Sie sollte wohl wissen, dass er sich beherrschen konnte und ihr mit der Geduld entgegentreten würde, die sie brauchte. Was wollte er denn zu ihrer Beruhigung sagen? Dass er sie gern als Ersatz für Zara annehmen wolle, falls sie nichts dagegen habe? Dass sie ihn, um das herrlichste Lusterlebnis zu erfahren, nur in dem Glauben lassen müsse, er hielte ihre Schwester im Arm?
    Zum Glück hatte sie das bereits einmal erlebt und wusste genau, dass es das nicht wert war.
    „Aha!“, versetzte sie und fügte mit einem zynischen Auflachen hinzu: „Vermutlich verpasse ich damit eine Chance von eins zu einer Million, aber du musst mich entschuldigen.“
    „Clio …“, bat er.
    Sie wollte ins Wasser springen und ihn einfach da sitzen lassen. Aber ein

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