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Julia Gold Band 51

Julia Gold Band 51

Titel: Julia Gold Band 51 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Sellers , Michelle Reid , Lucy Gordon
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geheimnisvolles, unsichtbares Band hielt sie zurück. Am liebsten hätte sie sich in Jalals Arme sinken lassen und sich an ihn geschmiegt. Wenigstens nur ein bisschen. Doch in Wahrheit wollte sie mehr als nur ein bisschen bekommen. Und sie würde sich auch nicht zurückhalten können. Sie bebte ja jetzt schon vor Verlangen.
    Doch wenn sie dieser verrückten Sehnsucht nachgab, sich Jalal in die Arme warf und sich von ihm halten ließ, würde sie erneut eine selbstzerstörerische Erfahrung machen.
    Sie nahm ihre ganze Willenskraft zusammen und erklärte: „Jalal, ich will das nicht mehr hören!“, schnappte sich ihre Tasche und glitt ins Wasser.
    Aus sicherer Distanz begann Clio Jalal zu beobachten, und ihr fiel auf, dass er am Telefon immer sehr leise redete und Arabisch sprach, so als dürfte niemand von ihrer Familie ihn hören und verstehen. An seinen freien Tagen nahm er sich ein Boot und verschwand manchmal für Stunden.
    Einmal, als sie mit einem Boot unterwegs war, sah sie ihn in einem Restaurant mit zwei dunkelhäutigen Männern. Sie war sich nicht sicher, ob es nicht die beiden waren, die an dem einen Tag ein Boot gemietet hatten und es ablehnte, dass Ben sie begleitet.
    Angeblich war er hergekommen, um sein Englisch aufzubessern. Sie begann, zunehmend daran zu zweifeln. Welcher Grund hatte ihn wirklich hergeführt?

8. KAPITEL
    Jalal machte sich allmählich klar, dass er für Clios abweisende Reaktion nicht einzig und allein das Verhalten eines anderen Mannes verantwortlich machen konnte. Das wäre sicherlich dumm. Er musste wohl auch die Meinung berücksichtigen, die Clio von ihm hatte.
    Er musste sich wohl damit abfinden, dass sie ihn dieses Vergehens, das ihr so schreckliche Erinnerungen verursacht hatte, ebenso für fähig hielt.
    Zum ersten Mal überlegte er ernsthaft, ob Zara etwas zugestoßen war, während er sie gefangen gehalten hatte. Bisher hatte er geglaubt, dass seine Männer sein Wort als Gesetz betrachtet hatten. Hatte einer von ihnen das Verbot gebrochen, das er verhängt hatte?
    Aber das hätte seine Mutter sicherlich erfahren und sie hätte es ihm gesagt. Schließlich war sie diejenige gewesen, die am meisten gegen sein Vorhaben einzuwenden gehabt hatte. Bestimmt hätte sie nicht gezögert, ihm gleich mitzuteilen, dass er in seiner arroganten Dummheit so etwas verschuldet hatte.
    Es sei denn …
    Er dachte an den Lebensweg seiner Mutter. War vielleicht doch etwas passiert, und sie hatte es ihm aus Angst um Zaras Zukunft verschwiegen?
    Aber wenn das der Fall sein sollte, hätte Rafi den Mann dann nicht längst umgebracht? Außerdem hätte Rafie dann nicht zugelassen, dass er von Omar und Karim ins Vertrauen gezogen wurde.
    Sollte wirklich etwas vorgefallen sein, so hatte Zara Rafi jedenfalls nichts davon gesagt. Aber konnte es sein, dass sie sich ihrer Schwester anvertraut hatte?
    Noch schlimmer, wenn es in der Dunkelheit geschehen war, sodass Zara den Mann nicht hatte erkennen können, hatte sie ihn, Jalal, für den Angreifer gehalten?
    Womöglich steckte mehr hinter Clios plötzlicher Ablehnung als ein Trauma der Vergangenheit. Und er durfte nicht aufgeben, ehe er nicht die eigentliche Ursache herausgefunden hatte.
    „Werden Sie beobachtet?“
    „Natürlich werde ich beobachtet! Zweifellos auch in diesem Augenblick“, antwortete Jalal ungeduldig. „Können Sie nicht wenigstens versuchen, sich an die übliche Kleidung hier anzupassen?“
    Die Männer sahen verwundert an ihren tadellosen Anzügen herunter. „Ist das nicht …?“, begann der eine.
    „Sie sind nicht in der Stadt! Hier tragen die Leute solche Sachen, wie ich sie anhabe.“
    Sie musterten seine weite, bunte Shorts, sein Baumwollhemd, das er offen über einem T-Shirt trug und nickten. „Wir haben verstanden, Exzellenz.“
    „Sie sollten auch versuchen, so auszusehen, als wollten Sie hier angeln.“
    „Selbstverständlich“, erwiderten sie und schauten sich unsicher an. Beinahe hätte Jalal laut aufgelacht.
    „Hier ist ein Wurm. Hängen Sie den Köder an den Haken.“
    Der Wurm wand sich, und der dunkelhäutige Mann zog seine Hand zurück. „Der Wurm lebt ja noch.“
    Jalal warf dem Mann einen eisigen Blick zu. „Sie schmieden Pläne, die den Tod von Tausenden zur Folge haben können, und Sie schrecken vor einem Wurm zurück? Natürlich lebt der Wurm“, erklärte er. „Deshalb beißen die Fische ja an.“
    „Clio, ich muss dich bitten, mir eine Frage zu beantworten“, begann Jalal ohne Umschweife und nutzte die

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