Julia Gold Band 53
sehnsuchtsvolles Stöhnen entrang sich ihrer Brust. Immer tiefer sogen seine Küsse sie in einen Strudel der Leidenschaft.
Er zog sie erneut mit einer Wildheit an sich, die ihr beinahe den Atem raubte. Ihrer beider Körper glühten heißer als die brennende Sonne auf ihrem Rücken. Mit kraftvollen Händen hielt er sie so, dass sie sich nicht bewegen konnte, dann ließ er seine Finger über ihre Hüften gleiten und langsam höher und höher wandern bis zu ihren Brüsten.
Sie befeuchtete ihre schmerzenden Lippen, aber da waren sie schon wieder in seinem Kuss gefangen. Ein Schauer der Leidenschaft ließ sie erbeben, als seine Finger unter ihrem Kleid die harte, verlangende Knospe fanden.
„Nein“, flüsterte sie erneut. Das eigene hemmungslose Begehren machte ihr Angst.
Khalil stieß einen Laut des Genusses aus, in dem sich ihre Empfindungen widerspiegelten, die ihren gesamten Körper wieder und wieder erschauern ließen.
Plötzlich hielt er inne, schob sie zurück auf den Boden und kniete sich neben sie. Mit klagendem, lang gezogenem Gesang rief der Muezzin zum Gebet.
„Das alles hat Patrick verpasst! Du lässt keinen einzigen Tag ohne dein Vergnügen verstreichen, nicht wahr?“, meinte Khalil, noch immer außer Atem. „Zum Glück hat der Muezzin mich an eine Verabredung heute Nachmittag erinnert. Du hast die bemerkenswerte Gabe, einen die alltäglichen Verpflichtungen vergessen zu machen, wie Dermot einmal ganz richtig bemerkte. Bitte entschuldige mich. Um sieben Uhr bin ich zurück. Und kleide dich zurückhaltend“, setzte er in grollendem Ton dazu, während er einen Träger auf ihre Schulter zurückschob. „Weder ich selbst noch die Händler der Teppichgenossenschaft werden Vergnügen und Geschäft mischen wollen.“
Hannah setzte sich auf. Sein kühler Ton ließ sie erröten. „Du hast mich überfallen, als ich halb eingeschlafen war“, beschuldigte sie ihn mit vorwurfsvoller Stimme. „Du hast meine Hilflosigkeit schamlos ausgenutzt …“
„Bitte nicht solche Spielchen“, schnitt er ihr verärgert das Wort ab. „Wir sind beide erwachsen, und wir wussten beide genau, worauf wir uns einließen. Halte deine Leidenschaft einfach ein paar Stunden im Zaum.“
„Du kaltschnäuziger Grobian“, zischte sie ihn an. „Das hat dich auch nicht kalt gelassen!“
„Nein“, gab er mit finsterer Miene zu. „Das hat es nicht. Und deshalb komme ich später gern auf deine Einladung zurück und befreie mich von der einen oder anderen Frustration, die ich dir zu verdanken habe.“
Sein bösartiger Ton gefiel Hannah gar nicht. „Was genau meinst du damit?“, fragte sie argwöhnisch.
Mit beleidigender Besitzermiene umfassten seine Hände ihre Brüste. „Wir fangen da wieder an, wo wir jetzt aufgehört haben“, antwortete er mit dunkler Stimme und verheißungsvollem Blick, sodass ihr Herzschlag sich wieder beschleunigte. „Wir hätten damals weniger zurückhaltend sein sollen, Hannah. Möglicherweise hätte das all unsere Probleme gelöst.“
„Ich habe keine Probleme“, hauchte sie.
„Von jetzt an schon“, meinte er sanft. „Lass dir etwas einfallen, wie du tagsüber wach bleibst, denn ich werde bald dafür sorgen, dass du nachts nicht zum Schlafen kommst. Also um sieben. Wir essen später. Danach begleite ich dich nach Hause und werde ein paar verdrängte Bedürfnisse los.“
„Khalil!“ Sie sprang auf, als er sich in Richtung Treppe bewegte.
„Nicht jetzt.“ Er lächelte unverschämt. „Geduld, meine Liebe. Vorfreude ist die schönste Freude.“
Ihre Sprachlosigkeit schien ihm größtes Vergnügen zu bereiten, und lachend lief er die Stufen hinunter. Im Hof angekommen, schaute er noch einmal zu ihr hoch, ging dann gelassen zu seinem Wagen und fuhr davon.
Völlig verwirrt und bis zum Zittern aufgewühlt, stand Hannah immer noch auf dem Dach und schaute ihm nach. Es war wieder geschehen. Ihre Liebe zu Khalil war mit alter Stärke wieder entfacht, genauso überwältigend und verzehrend wie früher, und wenn sie es zuließe, würde sie daran zugrunde gehen.
Warum mussten die Männer, die sie liebte, sie immer ausnutzen? Dermot hatte es getan, in gewisser Hinsicht. Und nun wieder Khalil. Schon einmal hatte ihre Liebe zu Khalil sie beinahe umgebracht, damals, als sie achtzehn war und er sie verlassen hatte. Aus heutiger Sicht war es für ihn nur eine kurze, angenehme Liebelei gewesen. In ihrer Unerfahrenheit hatte sie damals die Glut ihrer Leidenschaft mit tiefer Liebe füreinander
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