Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Julia Gold Band 53

Julia Gold Band 53

Titel: Julia Gold Band 53 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding , Laura Wright , Sara Wood
Vom Netzwerk:
Sternenzelt, oder –“
    Unwirsch unterbrach sie ihn, durch seine Samtstimme in höchste Alarmbereitschaft versetzt. „Zum Teufel mit deinen poetischen Arabesken. Dies ist doch ein Restaurant, oder etwa nicht?“, erkundigte sie sich argwöhnisch.
    „Nein, es ist mein Haus, und ich freue mich, dass es dir gefällt“, antwortete er gelassen.
    In Hannahs Ohren klang seine Stimme wie die des Wolfes, der sich gerade bereit machte, ein Lamm zu verschlingen, und in diesem Fall war sie das Beutetier. Wie dumm von ihr, ahnungslos in seinen Hinterhalt zu tappen. Vor Nervosität ein paar Sekunden lang sprachlos, starrte sie auf seinen sinnlichen Mund.
    „Warum hast du mich hergelockt?“, fragte sie schließlich nach langer, lastender Stille.
    „Um dich zu verführen, natürlich“, kam prompt seine lässige Antwort.

5. KAPITEL
    Hannah sprang auf, verbarg geschickt, dass ihre Beine zitterten, und stieß einen tiefen Seufzer der Verzweiflung aus. „Du sprachst von marokkanischem Essen mit begleitendem Unterhaltungsprogramm“, erinnerte sie ihn böse.
    „Genau das werden wir bekommen“, murmelte er, ergriff ihre Hand und hielt sie mit seinen langen Fingern umschlossen. „Und für die Unterhaltung können wir doch mühelos selbst sorgen, oder nicht?“
    Immer noch bebend vor Entrüstung, fand sie keine Worte.
    „Trifft das nicht genau deine Lebensart, Hannah, der Austausch von Gefälligkeiten? Jetzt handle ich ganz nach deiner Überzeugung und deinen Moralvorstellungen. Ich führe dich durch Marrakesch, und zum Ausgleich bietest du mir einen Ausflug zu den Genüssen der Hannah Jordan.“
    Beinahe bewunderte sie seine Dreistigkeit. Mit dem ihr eigenen Sinn für trockenen Humor musste sie zugeben, dass die Kunst des Tauschhandels hier in Marokko viel höher entwickelt war, als sie sich hätte träumen lassen. Bei allem Ärger musste sie lachen. Khalils Augen verengten sich. Jetzt war er an der Reihe, erstaunt zu sein – gut so.
    „Oh nein, das entspricht nicht ganz meiner Lebensart“, sagte sie schließlich völlig ruhig. „Du kannst nicht ernsthaft annehmen, ich würde in deine Arme sinken, aus Dankbarkeit, dass du mir ein paar Teppiche gezeigt hast. Du erwartest doch sonst auch nicht einen derartigen Austausch von Gefälligkeiten bei anderen Frauen, oder?“
    Er fixierte sie mit seinen unergründlichen braunen Augen und antwortete in anzüglichem Ton:
    „Ich spreche nie über frühere Eroberungen, wenn es mir um eine gegenwärtige geht. Ich dachte, wir würden den Abend in einer schönen Umgebung ausklingen lassen, mit einem guten Essen und zum Schluss dem größten aller Vergnügen. Einem, das dir Spaß macht und das ich sehr genieße. Daran kann ich nichts Überraschendes finden.“
    Hannah war solche Angebote gewohnt, und normalerweise ging sie darüber hinweg, ohne sich beleidigt zu fühlen. Bei Khalil war das seltsamerweise etwas ganz anderes. Es verletzte sie tief, dass er glaubte, für sie sei eine Liebesnacht nichts als ein belangloses Vergnügen, dem sie sich hingab, wann immer ihr danach war. Das Lächeln verschwand aus ihrem Gesicht. Am liebsten hätte sie ihren Gefühlen Luft gemacht, sich auf dem Absatz umgedreht und den Heimweg angetreten. Dann hätte er allerdings gewusst, wie viel ihr an seiner Meinung über sie gelegen war. Sie beherrschte sich also und erwiderte recht sanft:
    „Nein, danke. Wenn du mir ein Essen servieren möchtest, einverstanden. Als Gegenleistung wirst du meine spritzige Gesellschaft genießen können, vielleicht sogar ein paar Streitereien, da wir es ja nie schaffen, lange höflich zu bleiben. Wenn du für deine Aufwendungen mehr Gegenleistung erwartest, hast du bei mir Pech. Am besten bringst du mich jetzt nach Hause und schaust dich nach einer Frau um, die bereit ist, an deine unwiderstehlich männliche Brust zu sinken.“
    Er lachte und sah dabei so anziehend aus, dass es Hannah schwerfiel, ihre gleichgültige und zynische Miene aufrechtzuerhalten.
    „Nun gut. Wie ich sehe, ist es nicht der richtige Augenblick – noch nicht … Ich gebe mich also mit deiner Gesellschaft, etwas spritziger Konversation und einem kleinen Streit zufrieden. Das ist Unterhaltungsprogramm genug. Für heute Abend.“
    Und wirklich enthielt er sich von da an jeglicher Forderung oder Anzüglichkeit. Später, als sie allein in ihrem Bett lag, dachte Hannah verwundert, wie angenehm der restliche Abend verlaufen war. Beide hatten auf weitere Wortgefechte verzichtet und stattdessen herzhaft dem

Weitere Kostenlose Bücher