Julia Gold Band 53
scheint sie wirksam zu sein. Ich habe eben Glück.“
„Magie?“, wiederholte sie ungläubig.
„Zaubermittel wie Fläschchen mit einem Liebestrank oder einem Aphrodisiakum …“
Hannah schluckte. „Ich bin … ich bin überrascht, dass du zugibst, zu solchen Mitteln zu greifen“, meinte sie dann.
Er lachte sie fröhlich an. „Nein, nein, so etwas brauche ich nicht, besonders in deiner Gegenwart nicht. Aber andere Männer und Frauen haben nicht so viel Glück. Du kannst froh sein, dass du nur einen Fuchs erwischt hast. In diesen Läden werden nämlich die bemerkenswertesten Dinge verkauft.“
„Blutet es immer noch?“, fragte sie heiser. Sie konnte die sanfte, rhythmische Berührung seiner Finger nicht mehr länger ertragen.
„Schon lange nicht mehr, aber halte still.“
„Aber warum …“ Sie schaute ihm in die Augen, und ihr Herz begann wie rasend zu schlagen. Er wollte sie küssen!
„Aber Khalil“, brachte sie mühsam hervor, als er sich zu ihr beugte. „Das ist nicht fair. Du nutzt meine Hilflosigkeit aus.“
„Oh, ich bin ein niederträchtiger Kerl“, flüsterte er und schloss ihren Mund mit seinen Lippen.
In vollen Zügen genoss ihr Körper den Kontakt mit Khalils erregender Wärme, und nur mit großer Willensanstrengung schob sie ihn von sich. „Ich wünsche nicht, dass du mich berührst“, brachte sie mühsam und recht steif hervor.
„Lügnerin“, widersprach er und ließ seine Finger spielerisch und zärtlich durch ihr Haar gleiten. „Eine Zeit lang machen mir deine neckischen Spielchen Spaß, aber ich warne dich. Mit jedem Krümel, den ich angeboten bekomme, werde ich hungriger. Ein leichter Aperitif ist etwas Feines, aber ich warte dann doch auf das Hauptgericht.“
Hannah hatte sich wieder im Griff. „Das Hauptgericht ist gestrichen“, sagte sie streng und warf selbstbewusst ihren Kopf zurück. „Und es gibt definitiv kein Dessert.“
„Du bist eine außergewöhnliche Frau, Hannah“, bemerkte er leichthin, während er sich lässig in die Polster des Sofas zurücklehnte. Sein Morgenmantel hatte sich etwas geöffnet und enthüllte seine männliche Brust und einen seiner starken, muskulösen Schenkel. Hannah zwang sich, die Augen von seinem Körper abzuwenden und ihrer Stimme einen möglichst beiläufigen Klang zu geben.
„Ich weiß.“
„Bist du wirklich so selbstsicher?“, fragte er mit samtweicher Stimme.
„Aber ja“, log sie und warf ihr schweres Haar zurück.
„Dummerweise bin ich meiner selbst ebenso sicher“, sagte er, stand plötzlich auf und nahm ihr entschlossen die Tasse aus der Hand. „Und ich bin sicher, dass ich weiß, was du wirklich willst.“
Sie schluckte. „Tatsächlich? Dann ist dir ja auch bekannt, dass ich mir gerade sehnlichst ein großes englisches Frühstück wünsche.“
Er lachte, und dann wiederholte er: „Ich weiß, was du willst. Du verbirgst deine Wünsche gut, aber nicht gut genug. Jedes Mal, wenn ich dir nahe komme, beginnt dein Körper zu rufen, nicht wahr? Ich weiß es, weil er nach mir ruft. Dein Körper kann nicht lügen.“
Er streckte seine Hände nach ihr aus, sie wich einen Schritt zurück, aber er folgte ihr und schloss sie in seine Arme.
„Ich denke, wir sind füreinander geschaffen, Hannah. Du bist erregender als alle anderen Frauen, die ich je in meinem Leben getroffen habe.“
„Und wieder deutest du mich falsch“, fuhr sie ihn überraschend barsch an. Sein Blick war so zärtlich und liebevoll, dass sie all ihre Selbstbeherrschung brauchte, um ihn von sich zu schieben.
„Das glaube ich nicht“, murmelte er. „Ganz und gar nicht, denn sonst würde dein Herz nicht so wild flattern, ganz wie ein kleiner, aufgeregter Vogel.“
„Das ist kein aufgeregter Vogel, das ist blanke Angst“, brachte sie noch heraus, bevor er sie so fest an sich drückte, dass ihre vollen Brüste gegen seine festen Muskeln gepresst wurden. „Angst, dass du meine Wünsche nicht respektierst. Ich bin verunsichert, was deine Absichten betrifft“, setzte sie, jetzt völlig atemlos, hinzu.
„Dann will ich keinen Zweifel an ihnen lassen“, hauchte er in ihr Ohr.
Alles in ihr sehnte sich nach seiner Zärtlichkeit, seiner Nähe. Das Verlangen war zu groß für ihre Willenskraft, ihr Widerstand versiegte. Khalil schaute ihr tief in die Augen. Seine schön geschwungenen Lippen öffneten sich leicht.
Sie küssten sich, lang, endlos, wild. Die Zeit schien stillzustehen, und ihr Körper schien schwerelos auf einer Woge der
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