Julia Gold Band 53
lockere Herrschaft, denn wir lieben unsere Freiheit und hüten sie wie unseren Augapfel.“
„Dann wirst du verstehen, dass auch ich meine Freiheit wünsche“, sagte sie und warf ihr windzerzaustes Haar zurück.
„Die sollst du haben“, antwortete er ernst. „Allerdings erst, nachdem wir einige noch nicht geregelte Geschäfte abgeschlossen haben.“
„Mein Gott!“, stieß sie entsetzt aus. „Wie kannst du so eiskalt sein. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben, und ich werde es dir nicht leichter machen, indem ich kooperiere.“
„Das wirst du müssen“, herrschte er sie an.
„Versuch, mich zu zwingen“, gab sie herausfordernd zurück. „Du wirst wenig Freude an deinem Sieg haben.“
„Du bringst mich in eine unmögliche Situation!“
Seine Augen funkelten sie böse an, aber sie hielt seinem Blick stand.
„Es tut mir leid, Hannah“, sagte er mit bestimmter, stahlharter Stimme, „aber ich kann nicht länger hinnehmen, dass du mit deinen kindischen Launen meine …“
„Meine was ? Du zynische Bestie, du gemeiner Wurm. Du bist ein Ausbund an Niederträchtigkeit, Khalil ben Hrima!“
Seine Lippen erbleichten. In einer Sekunde war er bei ihr und beugte sie weit über die Balustrade. Hannah schrie auf, und zu ihrer Erleichterung zog er sie hoch, allerdings nur, um sie schmerzhaft bei den Schultern zu fassen und zu schütteln.
„Ich habe mir mehr als genug von dir bieten lassen. Du bist ein Gast meines Hauses, und du wagst es, so mit mir zu sprechen?“
Jetzt ergriff er ihr Handgelenk und zerrte sie zur Treppe. „Entweder du gehst jetzt friedlich mit mir nach unten, oder ich schleife dich hinunter. Du kannst wählen.“
„Ich kann allein gehen!“, schrie sie. „Lass mich los, du tust mir weh!“
„Anders scheint in deinen Dickschädel nichts hineinzugehen“, knurrte er. „Runter mit dir.“
Ihr Handgelenk immer noch mit eisernem Griff umfassend, stieß er sie die Stufen hinunter und einen dick mit Teppichen ausgelegten Korridor entlang bis zu einer schweren Zedernholztür, hinter der sich zweifelsohne sein Schlafzimmer verbarg. Er trat die Tür auf und schob sie hinein.
„Hier wird uns niemand stören.“
Mit lautem Knall schlug er die Tür zu und presste sie mit seinem ganzen kraftvollen Körper gegen das harte Holz.
Der Raum war ganz in den Farben der Wüste dekoriert, die Wände mit sandfarbener Seide bespannt, während die Decke einen etwas dunkleren Ton aufwies. Glaoui-Teppiche bedeckten den Zedernholzboden und die Wand hinter dem riesigen Bett, das mit seinen drapierten Satinvorhängen die Form eines Berberzeltes hatte.
Ihr Blick kehrte zu Khalils Gesicht zurück. Er starrte sie mit seltsamem Gesichtsausdruck an. „Jetzt sage mir, was du zu tun gedenkst“, sagte er.
„Zu tun?“, wiederholte sie völlig verwirrt.
„Bezüglich der Auflösung unserer Geschäftsbeziehung. Ich kann mir vorstellen, dass du mich niemals wieder sehen willst, wenn du einmal hier heraus bist.“
„Das nehme ich auch an“, entgegnete sie schnippisch. Sie traute ihren Ohren nicht. Welche Frau würde ihn wiedersehen wollen, nachdem er sie in sein Haus gelockt, in sein Schlafzimmer gezerrt und anschließend vergewaltigt hatte?
„Dann wirst du einsehen, dass wir uns einigen müssen über die Verträge, die du bereits mit Händlern abgeschlossen hast. Ich werde nicht zulassen, dass du einfach verschwindest und deine Verpflichtungen nicht einhältst. Das würde meinem guten Ruf für immer schaden. Dein Gossenbenehmen dulde ich nicht in meiner Stadt. Ich warne dich. Wenn du dich nicht korrekt verhältst, werde ich dich vernichten, und zwar langsam, Stück für Stück, und wenn ich den Rest meines Lebens damit verbringen müsste. Mit Vergnügen würde ich dich zerstören.“
„Wie bitte? Das kann doch nicht wahr sein! Einen Moment!“, sagte sie. Ihr schwirrte der Kopf. „Wenn ich dich richtig verstehe, dann verlangst du von mir, dass ich dir verspreche, all meine Bestellungen korrekt abzunehmen und zu bezahlen, damit du beruhigt bist, bevor …“ Hier versagte ihr die Stimme. Es war ihr einfach nicht möglich, von ihrer eigenen Vergewaltigung zu sprechen.
„Ja, natürlich. Nun?“, meinte er.
Die Unverschämtheit dieses Mannes war wirklich nicht zu glauben! Aber sie musste jetzt antworten, sonst war wieder einer seiner Wutausbrüche zu befürchten. Im Moment war er zum Glück recht beherrscht.
„Lass mich los, und dann erkläre ich dir genau, was ich zu tun gedenke“, sagte sie
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