JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS

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bestimmt nicht.“
    „Ich habe gehört, dass du dir das Haus der Barbers angesehen hast.“
    „Kleinstädte! Da bleibt aber auch gar nichts verborgen. Ich dachte mir nur, dass es klug wäre, sich eine Unterkunft zu besorgen, da es hier keine Hotels gibt. Nur für den Winter, wenn das Wetter schlecht ist und ich nicht pendeln kann.“
    „Aha.“
    Nick mied Joshs forschenden Blick. „Nicht, dass ich es wirklich ausnutzen werde. Ich plane nicht, so viel Zeit in der Praxis zu verbringen wie du.“
    „Aber ich habe gehört, dass du schon Termine mit Patienten vereinbart hast. In der Eisenwarenhandlung.“
    „Ich hatte keine andere Wahl. Sonst hätte Mr. Carpenter sich glatt im Laden ausgezogen, damit ich seine Schulter untersuche. Und Mrs. Hild wollte mir ihre schlimmen Knie zeigen. Davon abgesehen werde ich hauptsächlich im Krankenhaus operieren. Es ändert sich also nicht viel.“
    „Wie gesagt, du hast dich schon geändert.“
    „Das kann gar nicht sein. Wir sind ja gerade mal eine Woche hier.“ Und doch habe ich vor zwei Tagen mit Colleen geschlafen.
    „Das ist lange genug, um sich zu verlieben.“
    „Bring mich nicht dazu, dich wieder zu vermöbeln“, drohte Nick.
    „Du hast mir keine mehr verpasst, seit ich mich im College total betrunken hatte. Und das hatte ich nicht anders verdient.“
    „Jetzt verdienst du es auch nicht anders, wenn du solchen Unsinn redest. Ich weiß ja, dass du einen verdrehten Sinn für Humor hast, aber das ist wirklich nicht witzig.“
    „Ich will gar nicht witzig sein. Ich versuche, ein ernstes Gespräch mit meinem besten Freund zu führen, weil ich fürchte, dass er die einzige Chance auf das wahre Glück wegwirft.“
    „Glaubst du wirklich, dass wir alle nur eine Chance haben?“
    Josh lachte. „Nicht der Rest von uns. Nur du. Ich kenne dich schon sehr lange, und du hast immer strikt vermieden, dich zu verlieben.“
    „Das tue ich jetzt auch. Colleen ist genau wie Amy und wie Molly. Sie sucht im Krankenhaus nur nach einem Ehemann. Ich bin nicht so dumm, ihr in die Falle zu gehen.“
    „Soll das heißen, dass du nicht so dumm bist wie ich?“
    Nick widersprach nicht. Er hielt es tatsächlich für dumm, dass Josh sogar schon zwei Mal auf Frauen hereingefallen war, die es wegen seines Berufs und Reichtums statt seiner Persönlichkeit auf ihn abgesehen hatten.
    „Du bist ein arroganter Mistkerl.“
    „He, Vorsicht!“
    „Und ein erbärmlicher Feigling“, fügte Josh unbeirrt und mit einem spöttisch Grinsen hinzu.
    „Du legst es wirklich darauf an, dir wieder eine einzufangen.“
    „Ach, du suchst doch nur nach Vorwänden, weil du Angst hast …“
    Es stimmte. Angst vor Colleen. Vor den heftigen Gefühlen für sie. Aber Nick durfte nicht riskieren, sein Herz an sie zu verlieren. Zu groß war die Gefahr, dass sie sich wie ihre Schwester – ihr Idol – entpuppte, und dass er wie Bruce – sein Idol – daran zugrunde ging. „Ich tauge nicht zum Ehemann.“
    Diesmal klang Joshs Lachen verbittert. „Ich anscheinend auch nicht.“
    „Komm schon, du glaubst doch an diesen Blödsinn.“
    „Welchen Blödsinn?“
    „Liebe. Eheglück“, erwiderte Nick in abfälligem Ton.
    „Niemand außer dir würde es so bezeichnen.“
    „Alles, was so vergänglich ist, kann nur Blödsinn sein.“
    „Es kann auch von Dauer sein“, widersprach Josh.
    Kein Wunder. Er war ein hoffnungsloser Romantiker. Nick dagegen war nur hoffnungslos. „Ich habe bisher noch keinen Beweis dafür gefunden.“
    „Meine Eltern …“
    „Da sie das einzige Beispiel sind, das du vorbringen kannst, bezeichne ich sie als rühmliche Ausnahme. Denk bloß mal an all die Horrorscheidungen in unserem Kollegenkreis.“
    „Das liegt am Beruf. Die endlosen Arbeitszeiten und die psychische Belastung sind hart für eine Beziehung. Deswegen will ich ja die eigene Praxis. Da können wir unsere Sprechstunden selbst festlegen. Du wirst es nicht bereuen.“
    Doch das war ein Irrtum. Nick bereute schon jetzt, dass er nach Cloverville gekommen und Colleen kennengelernt hatte, denn er wusste nicht, wie er sie wieder vergessen sollte.
    „Meiner bescheidenen Meinung nach irrst du dich in Colleen. Aber das weißt du selbst. Würde sie nur im Krankenhaus arbeiten, um sich einen Ehemann zu angeln, wäre sie inzwischen längst verheiratet. Du magst ja lange gebraucht haben, weil du so schwer von Begriff bist“, neckte Josh, „aber anderen Männern ist sie längst aufgefallen. Kein Wunder, so hübsch, wie sie