JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
erbaulich.“
„Wir haben schon die örtliche Bäckerei unterstützt“, erklärte Josh und zeigte auf eine Schachtel Doughnuts. „Allerdings wollte Pop mich unter keinen Umständen dafür bezahlen lassen …“
Brenna seufzte. „Genau deshalb musste ich die Leitung der Bäckerei übernehmen.“
„Was stimmt denn mit der Farbe nicht?“, wollte Josh wissen und biss von einem Doughnut ab.
„Sie ist weiß.“ Brenna konnte nicht fassen, dass die beiden Ärzte so fantasielos waren.
Josh nickte. „Und?“
„Alles ist weiß.“
„Was ist daran verkehrt?“, fragte Josh. „Nick, sag ihr, dass daran nichts verkehrt ist.“
„Natürlich ist das für euch vollkommen in Ordnung. Ihr seid ja auch Ärzte.“ Sie lächelte, als könnte diese Tatsache sie in keiner Weise beeindrucken, obwohl sie in Wahrheit großen Respekt vor ihrem Berufsstand hatte.
„Und?“, hakte Josh nach.
„Ihr mögt es eben kalt und steril“, warf sie ihnen vor.
„Das ist nicht kalt und steril.“
„Ich lasse dich diese Diskussion allein austragen“, meinte Nick und klopfte ihm auf die Schulter. „In der Zwischenzeit sehe ich mal nach den Jungs. Vielleicht wollen die ja was essen.“
„Gib ihnen nicht zu viel Süßes“, warnte Josh. „Sonst sind die wieder völlig aufgedreht.“
Aber sein Freund ging bereits mit der Schachtel Doughnuts nach draußen, als hätte er keinen Ton mitbekommen. „Verdammt …“
„Die werden ihre überschüssige Energie schon verbrauchen, wenn sie beim Saubermachen helfen“, versicherte sie ihm.
„Beim Saubermachen helfen? Du hast doch meine Söhne kennengelernt, oder?“, fragte er sie. „Die beiden heben nichts auf – absolut gar nichts .“
„Dann wird es Zeit, dass sie es lernen.“
„Buzz und T. J.?“ Er sah sie mit großen Augen an. „Die wurden aus der Vorschule ausgeschlossen, weil sie sich nicht an die Regeln gehalten haben.“
Obwohl sie nicht das Gefühl hatte, dass er scherzte, musste sie lachen. „Okay, aber du musst sie einen Teil dieser Arbeiten übernehmen lassen, damit sie das Gefühl bekommen, dass sie etwas zu eurem gemeinsamen Zuhause beigesteuert haben.“
Josh kniff die Augen zusammen. „Sag mal, gibst du mir gerade Tipps zur Kindererziehung?“
Ihre Wangen begannen zu glühen. „Ich weiß, ich habe kein Recht dazu …“ Aber das hatte sie auch nicht davon abgehalten, ihn zu küssen.
„Wow“, meinte er mit einem Funkeln in den Augen. „Ich habe Brenna Kelly sprachlos gemacht.“
Das war nicht das erste Mal. „Was?“
„Ich dachte, du hättest immer die totale Kontrolle über alles.“
„Du weißt so gut wie ich, dass das nicht stimmt“, sagte sie und schloss bei dem Gedanken an den Zwischenfall die Augen.
„ Darüber müssen wir noch reden“, entgegnete Josh.
„Nein, das müssen wir nicht“, widersprach sie ihm. „Wir müssen über die Farbe reden.“
„Dann gibst du nicht nur Erziehungstipps, sondern du bist auch noch Raumausstatterin?“ Bei dieser Frage wurde er eine Spur ernster.
„Ich habe am College einige Zusatzkurse belegt“, gab sie zu.
„In Raumausstattung?“
Natürlich. Und außerdem in Kinderpsychologie. Sie hatte immer vorgehabt, zu heiraten und viele Kinder zu bekommen, doch zuerst einmal wollte sie die Bäckerei zum Erfolg führen. Dabei war ihr nicht bewusst gewesen, jemand könnte ihr das Traumhaus und den Traummann wegschnappen, wenn sie zu lange wartete.
„Ja“, bestätigte sie.
„Ich nehme an, du hattest dir schon genau überlegt, welches Zimmer du in welcher Farbe streichen würdest … in meinem Haus, oder?“
„Selbstverständlich“, bestätigte sie. „Ich hatte sogar die Farben gekauft.“
Er sah sie verdutzt an. „Das war aber ein bisschen voreilig, oder findest du nicht? Und in welchen Farben wolltest du mein Haus streichen?“
„Im Salon und im Esszimmer ein Schokoladenbraun, im Wohnzimmer und in der Küche Salbei.“
„Salbei?“
„Du weißt schon … ein Graugrün.“
Er nickte. „Ich weiß, was für eine Farbe das ist.“ Er schaute sich um, als stelle er sich vor, wie das Haus in ihren Farben aussehen würde, dann schüttelte er den Kopf. „Die Farbe Weiß macht alles viel heller und freundlicher. Das ist wie ein Neuanfang.“
Ein Neuanfang. Jetzt verstand sie, warum er sich in Cloverville niederließ. Er wollte mit Molly einen Neuanfang machen.
Sie ignorierte den völlig unberechtigten Anflug von Eifersucht und widmete sich wieder dem Thema Farben, obwohl sie auch kein Recht
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