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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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gewundert, mit welcher Gelassenheit sie auf Mollys Verschwinden reagiert hatte.
    „Ich möchte auch wissen, was mit Molly los ist“, beschwichtigte sie ihn. „Aber in dem Augenblick, in dem wir wissen, dass es ihr gut geht, wird Abby uns verlassen.“ Sie seufzte. „Sie wollte schon heute Nachmittag fort.“
    Nach ihrem Kuss.
    „Aber ich konnte sie überreden, noch etwas zu bleiben. Vielleicht hat sie ihre Meinung schon wieder geändert. Soviel ich weiß, telefoniert sie gerade mit dem Flughafen.“
    Claytons Magen zog sich zusammen. Was hatte er denn erwartet? Er wusste doch, dass Abby Cloverville hasste. Sie war nur zurückgekommen, um Molly die Hochzeit auszureden. Vergeblich wartete er darauf, dass er wütend auf sie wurde.
    „Wo ist sie?“ Wenn sie ihr Handy benutzte, konnte sie überall sein.
    „Im Arbeitszimmer deines Vaters.“
    Diesmal zog sein Magen sich noch heftiger zusammen. Er selbst hatte es seit dem Tod seines Vaters vermieden, diesen Raum zu betreten. Weil er zu schwach gewesen war, die beiden Treppen zu seinem Schlafzimmer hinaufzusteigen, hatte sein Dad seine letzten Tage in genau diesem Raum verbracht – kraftlos und leidend in einem Krankenhausbett. Clayton brachte es nicht über sich, hineinzugehen. Auch nicht, um mit Abby zu sprechen.
    „Du weißt also nicht, mit wem sie spricht?“
    Seine Mutter zuckte die Achseln. „Ich habe ihr angeboten, das Arbeitszimmer zu benutzen, damit sie etwas Ruhe hat. Sie hatte mehrere Anrufe zu tätigen. Aber ich glaube nicht, dass sie private Gespräche führt. Sie ist Single, genau wie du.“
    Doch Abby war kein Single. Sie hatte Lara – die gerade wieder auf Rory hereingeritten kam. Sie streckte ihre kleinen Hände nach Clayton aus, und er nahm sie auf den Arm.
    „Tut es den Pferden nicht weh, wenn man sie mit Sporen tritt?“, fragte sie ernsthaft.
    Mist. Nach einem ganzen Leben mit zwei weichherzigen jüngeren Schwestern hätte er wissen müssen, dass diese Frage kommen würde. „Nein, Pferde sind stark und unempfindlich.“ Er hatte keine Ahnung, ob das stimmte. Cowboy-Wissen gehörte nicht gerade zu seinen Stärken. Vielleicht hätte er bessere Chancen bei Abby, wenn er ein wilderer, rauerer Mann wäre? Andererseits hatte sie ihn geküsst.
    „Versprichst du mir, dass das stimmt?“, fragte Lara und sah ihn mit ihren leuchtend blauen Augen an.
    Sein Herz setzte eine Sekunde lang aus – sie sah ihrer Mutter so unglaublich ähnlich. Er lehnte seine Stirn an ihre und wiederholte: „Pferde sind stark!“
    „Also dieses Pferd nicht“, mischte Rory sich ein, während er die Kühlschranktür öffnete. „Dieses Pferd ist müde und hungrig. Mom, es ist nichts mehr zu essen da. Ich werde in die Stadt gehen und etwas Eiscreme kaufen.“
    „Du hast Hausarrest“, erinnerte Clayton ihn. Für die Aktion mit dem Punsch hätte er ihm lebenslangen Hausarrest geben sollen.
    Mürrisch sah Rory seinen großen Bruder an und ging wortlos hinaus. Lara ließ sich von Claytons Arm gleiten und rannte hinter ihrem „Pferd“ her.
    Als sie allein waren, sprach seine Mutter die Worte aus, die Rory sich heute verkniffen hatte. „Du bist nicht sein Vater.“
    Bei ihr verletzten sie ihn noch mehr, als wenn Rory sie ihm entgegenbrüllte. „Mom?“
    „Du übernimmst zu viel Verantwortung – genau das hat dein Vater immer befürchtet.“
    Entgeistert trat Clayton einen Schritt zurück. Er hätte nie gedacht, dass sein Vater sich Sorgen um ihn gemacht hatte.
    Liebevoll sah Mary McClintock ihren älteren Sohn an. „Deshalb hat er auch darauf bestanden, dass du das College zu Ende machst.“
    Clayton hatte sofort zurückkommen wollen, als bei seinem Vater Krebs diagnostiziert worden war. Doch sein Dad hatte ihm nicht erlaubt, sein Studium abzubrechen. Er hatte ihn gezwungen, es bis zum Ende durchzuziehen.
    „Das hat doch alles nichts mit Rory zu tun“, widersprach Clayton. Er hätte seiner Mutter Rorys Missetaten nicht verschweigen dürfen. „Du hast keine Ahnung, was für einen Unsinn er in letzter Zeit macht.“
    „Doch.“
    „Du weißt es?“ Hatte er nicht nur Abby unterschätzt, sondern auch seine eigene Mutter?
    „Cloverville ist eine Kleinstadt. Ich habe mit den Nachbarn und auch mit seinen Lehrern gesprochen.“
    „Zufällig auch mit einem bestimmten Lehrer?“, fragte er. „Vielleicht mit Mr. Schipper?“
    Seine Mutter errötete und strich sich verlegen übers Haar. „Vielleicht.“
    „Mom, es ist in Ordnung, wenn du neue Bekanntschaften

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