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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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Hehl daraus, dass sie das kleine Mädchen liebte. „Tja, Clayton vermietet aber nicht an mich. Und damit ist die Sache erledigt.“
    „Er ist so ein Idiot“, bemerkte seine Schwester. „Du könntest doch andere Räume in Cloverville mieten. Ich würde dann einfach bei ihm kündigen und für dich arbeiten.“
    Abby lachte. „Dafür würde er mich sicher lieben.“
    Und genau dort lag das Problem. Sie wünschte sich nichts sehnlicher, als dass Clayton sie liebte.
    Colleen hatte sie aufmerksam beobachtet. Plötzlich wurde ihr alles klar. „Abby, du hast dich in Clayton verliebt. Das ist ja wunderbar!“
    „Unsinn. Wir hassen uns.“
    „Du weißt doch, was über den schmalen Grad zwischen Liebe und Hass gesagt wird, oder?“, neckte Colleen sie. „Kannst du guten Gewissens behaupten, dass du ihn tatsächlich hasst?“
    Abby sah sie verzweifelt an. „Nein, aber ich wünschte, ich könnte es.“ Denn dann wäre es ihr gleichgültig, dass er sie niemals lieben würde.
    „Verstehe.“ Mitgefühl verdunkelte Colleens Augen.
    In diesem Augenblick wurde Abby klar, dass Colleen aus einem bestimmten Grund in den letzten Tagen so häufig nicht zu Hause gewesen war. Auch sie war offensichtlich verliebt – in jemanden, der ihre Liebe ebenfalls nicht erwidern konnte oder wollte.
    „Ich muss abreisen, Colleen.“ Bevor sie ihren letzten Rest an Selbstrespekt verlor.
    „Es wird Lara das Herz brechen“, warnte Colleen.
    Abby nickte. „Gerade deshalb darf ich keine Zeit verlieren. Jeder Tag, den wir noch länger bleiben, macht es für sie nur umso schwerer.“
    „Möglicherweise ist es schon zu spät“, bemerkte Colleen.
    Abby spürte, wie eine Welle von Angst sie durchströmte. Ja, vielleicht war es schon zu spät. Für Lara und für sie selbst.
    „Wir sind in den letzten Jahren oft umgezogen. Lara hat sich daran gewöhnt.“
    „Ich dachte, du wolltest bleiben, bis Molly wieder da ist“, wandte Colleen ein.
    Schuldbewusst blickte Abby sie an. „Ja, aber ich kann nicht.“
    „Noch nicht einmal für Molly?“ Colleen würde eines Tages eine gute Mutter abgeben, überlegte Abby. Schon jetzt benutzte sie anderer Menschen schlechtes Gewissen, um sie in die richtige Richtung zu lenken.
    Kein Wunder: Mit einem schlechten Gewissen kannte Colleen sich bestens aus.
    Arme Colleen.
    „Molly ist klug.“ Sie war die begabteste von ihnen gewesen. Abschlussrednerin bei ihrer Highschool-Entlassung, Jahrgangsbeste im College und auch ihr Medizinstudium würde sie mit Auszeichnung abschließen. „Sie wird allein herausfinden, was sie wirklich will.“
    Und im Gegensatz zu Abby würde sie auch bekommen , was sie wollte.
    „Und was ist mit dir?“, fragte Colleen. „Bist du glücklich?“
    „Ich werde es sein, sobald ich diese Stadt verlassen habe.“ Abby schämte sich dafür, dass sie ihre Freundin gerade belogen hatte.
    Erschrocken sprang Clayton auf, als seine Bürotür mit einem lauten Knall zugeworfen wurde. Der Kaffee, den er gerade trinken wollte, hinterließ hässliche Spuren auf den Akten, die vor ihm lagen.
    „Clayton!“ Seine jüngste Schwester stand wie ein Racheengel vor seinem Schreibtisch. Sie als wütend zu bezeichnen, wäre die Untertreibung des Jahres gewesen. „Warum zum Teufel bist du nur so ein Idiot?“
    Er zuckte zusammen, als hätte sie ihn geohrfeigt. Nie zuvor hatte Colleen so mit ihm gesprochen. Im Gegenteil. Sie war diejenige in seiner Familie, mit der er am allerbesten auskam. Genau aus diesem Grund arbeitete sie auch für ihn, und Clayton war sich durchaus darüber im Klaren, dass sie in seinem Büro unentbehrlich war. „Colleen, ich habe keine Ahnung, wovon du sprichst.“
    „Du vertreibst Abby aus der Stadt.“
    „Unsinn. Ich habe mit Abby nichts zu tun.“ Außer dass er sie bei jeder Gelegenheit küsste. Noch immer spürte er ihre süßen Lippen auf seinem Mund. Und noch immer malte er sich aus, was noch alles hätte geschehen können.
    Hätte er doch nur einen Sicherheitsabstand zu ihr eingehalten. Abby Hamilton hatte schon immer für Ärger gesorgt. Obwohl er wusste, dass diese Einstellung genauso ungerecht wie falsch war, hielt er verzweifelt daran fest. Sie mochte inzwischen eine erfolgreiche Geschäftsfrau und vorbildliche Mutter sein, doch für ihn persönlich war sie ein unkalkulierbares Risiko.
    „Du weigerst dich, ihr das Büro zu vermieten.“
    „Sie kann irgendwo anders Räume mieten, wenn sie wirklich in Cloverville eine Niederlassung eröffnen will“, widersprach er.

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