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JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

JULIA HOCHZEITSBAND Band 20

Titel: JULIA HOCHZEITSBAND Band 20 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LISA CHILDS
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Langsam ging es ihm auf die Nerven, dass er seine Entscheidung andauernd rechtfertigen musste. Selbst Mr. Carpenter hatte ihm Vorwürfe deswegen gemacht.
    „Sie will aber diese Räume!“
    Warum? Wieso wollte sie unbedingt in seiner Nähe sein, obwohl sie wusste, wie Clayton über feste Partnerschaften und Kinder dachte? Clayton war ehrlich zu ihr gewesen, und er wünschte sich, dass auch sie ehrlich zu ihm war. Doch vielleicht machte Abby sich ja selbst etwas vor, wenn sie sich einredete, dass ihre Küsse keinerlei Bedeutung hatten.
    „Ich traue Abby Hamilton nun einmal nicht.“ Und sich selbst traute er noch viel weniger, wenn sie in der Nähe war.
    „Sie reist ab, Clayton. In diesem Augenblick packt sie ihre Koffer.“
    Clayton fühlte sich, als hätte Colleen ihm seinen Schreibtisch gegen den Brustkorb gedrückt. Seine Hand zitterte, als er nach seiner Kaffeetasse griff. „Ich dachte, sie wollte warten, bis Molly wieder da ist. Hat Molly sich gemeldet?“
    Colleen schüttelte den Kopf. „Nein, bis jetzt nicht.“
    „Dann ist Abby ja wirklich eine zuverlässige Freundin. Verschwindet einfach, bevor sie weiß, ob es Molly gut geht.“ Missbilligend schüttelte er den Kopf. Er sollte eigentlich glücklich – zumindest aber erleichtert – darüber sein, dass sie abreiste. Doch er spürte nur Bedauern und ein Gefühl von Verlust, das er um jeden Preis zu vermeiden versucht hatte.
    „Es geht hier überhaupt nicht um Molly, du Trottel. Sie reist deinetwegen ab!“ Seine Schwester bestätigte seine schlimmsten Befürchtungen.
    Mit seiner kalten, unversöhnlichen Ablehnung hatte er Abby ein zweites Mal aus der Stadt vertrieben. Dabei lehnte er sie gar nicht ab. Im Gegenteil. Er war unglaublich stolz auf sie. Er hätte sich während der letzten acht Jahre überhaupt keine Sorgen um sie machen müssen. Sie war wunderbar zurechtgekommen.
    „Warum lässt du Abby nicht in Ruhe?“ „Ich kann nicht.“ Denn wenn sie bliebe, würde sie ihm das Herz brechen. „Geht es immer noch um die Sache mit dem Colonel?“, wollte seine jüngere Schwester wissen.
    Es war verlockend, Colleen in diesem Glauben zu lassen. Denn dann musste er nicht zugeben, wie es wirklich um ihn und seine Gefühle für Abby stand.
    Er seufzte und fuhr sich mit der Hand durch sein Haar. „Lieber Himmel, Colleen. Du arbeitest doch jetzt schon seit Jahren hier. Du musst doch inzwischen gelernt haben, dass es im Versicherungsgeschäft um Risiken geht. Und ich kann das Risiko einer Abby Hamilton einfach nicht eingehen.“
    „Sie hat den Colonel nicht umgefahren.“
    „Was?“
    „ Ich war es, Clayton.“
    „Du brauchst die Schuld nicht auf dich zu nehmen. Es ist wirklich nicht mehr wichtig.“ „Sie hat die Schuld auf sich genommen“, erklärte Colleen. „Für mich. Sie wusste, wie schlimm es für unsere Familie war, als Daddy im Sterben lag. Und sie wollte nicht, dass Mom und Dad nun auch noch damit fertig werden mussten, dass ich ohne Führerschein gefahren war und Abbys Auto geklaut hatte.“
    „Colleen, sei nicht albern. Du hättest so etwas niemals getan.“ Denn das würde bedeuten, dass Clayton versagt hatte. Er hatte seinem unheilbar an Krebs erkrankten Vater damals versprochen, sich um die Familie zu kümmern und für seine Geschwister zu sorgen. Er hatte seine Sache nicht besonders gut gemacht. Rory war ein rebellischer, unvernünftiger Teenager geworden, Molly hatte ihre Hochzeit platzen lassen, und nun fing Colleen auch noch an, ihn zu belügen.
    „Ich habe Abbys Wagen gestohlen, Clayton. Ich wollte einfach nur noch fort …“
    Weil ihr Vater starb. Und weil die ganze Familie so unglücklich war. Und weil keiner von ihnen dem Mann, den sie so sehr liebten, helfen konnte. Clayton stand auf und ging um seinen Schreibtisch, um Colleen in den Arm zu nehmen. „Ich weiß.“
    Auch er wäre damals am liebsten einfach davongelaufen.
    „Und dann habe ich das Auto zu Schrott gefahren. Ich verstehe bis heute nicht, wie Abby mit dem Wagen fahren konnte. Die Bremsen funktionierten nicht richtig, und die Lenkung war auch irgendwie kaputt. Ich konnte dem Colonel einfach nicht ausweichen.“
    Sie zitterte in seinen Armen, als sie sich den Unfall in Erinnerung rief. Sie hatte damals schwere Verletzungen an Kopf und Oberkörper gehabt. Er hätte erkennen müssen, dass sie hinter dem Steuer gesessen hatte. Doch es war so viel bequemer gewesen, Abby die Schuld an allem zu geben. „Abby war damals gar nicht mit im Auto“, stellte er unvermittelt

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