JULIA HOCHZEITSBAND Band 20
werde dich immer lieben.“
„Ich liebe dich auch“, antwortete er mit glücklichem Lächeln. Endlich war auch er zu Hause angekommen. „Ich werde dich immer lieben.“
Im Laufe der Zeremonie sprachen sie dem Pfarrer noch andere Gelübde nach, doch dieser Schwur war es, der sie für immer verbinden würde. Als Mann und Frau.
– ENDE –
Ein Trauzeuge
zum Verlieben
1. KAPITEL
„Bist du Dir sicher, dass du weißt, was du da tust?“, fragte Nick Jameson seinen besten Freund.
„Dasselbe wollte ich von dir wissen.“ Josh Towers blickte in den Wandspiegel der Garderobe und richtete seine Fliege, die bereits perfekt saß. Eigentlich war alles an ihm perfekt. Abgesehen von seinem Geschmack in puncto Frauen, dachte Nick.
„Was muss ich denn schon wissen? Ich heirate ja nicht.“ Nie mals .
„Aber du hast die Probe verpasst.“
„Ich hatte nun mal Bereitschaftsdienst.“ Nick zupfte am Revers seines Smokings, der ihm wie eine Zwangsjacke erschien. Nicht, dass er sich damit auskannte, aber er hätte selbst jenes unbequeme Kleidungsstück einer Eheschließung vorgezogen. „Was ist an meiner Aufgabe denn schon so schwer?“ Er hatte bereits bei Joshs erster Hochzeit den Trauzeugen gegeben und kam sich nun wie ein Heuchler vor. Wie konnte er etwas unterstützen, an das er nicht glaubte? „Ich gehe nur mit irgendeinem Mädchen am Arm den Mittelgang entlang.“
„Als mein Trauzeuge bist du auch für die Ringe verantwortlich“, rief Josh ihm in Erinnerung. Er holte ein Paar schlichte goldene Ringe aus der Tasche.
Ein Anflug von Panik stieg in Nick auf. Er scheute sich sogar davor, die Eheringe anzufassen. Das Metall fühlte sich für ihn unangenehm kalt an.
„Aber wir sind doch die Ringdinger, Daddy“, protestierte da auf einmal die kleine Stimme von Buzz.
„Ihr seht gar nicht wie Dinger aus“, witzelte Nick und kitzelte ihn am Kinn.
T. J. zupfte Nick am Hosenbein. „Genau. Wir sollen die Ringe bingen .“
Joshs vierjährige Zwillingssöhne starrten mit ihren dunkelblauen Augen empört zu ihm hoch. Beide waren ebenso gekleidet wie er – schwarzer Smoking mit weißem plissiertem Hemd, schwarze Fliege und roter Kummerbund – und nur durch ihre Frisuren voneinander zu unterscheiden. Buzz’ schwarzes Haar war kurz geschoren, seit er den Elektrorasierer seines Vaters in die Finger bekommen hatte, während T. J. es ein bisschen länger und am Ansatz hochgekämmt trug.
Nick hätte die Eheringe liebend gern abgegeben, aber er bezweifelte, dass Josh sie bereits dem „Duo Infernale“ anvertrauen wollte. Denn die Kinder neigten dazu, alle möglichen Dinge in der Toilette hinunterzuspülen. Als Letztes den Pieper und das Handy ihres Vaters. „Ihr kriegt sie ja gleich und dürft sie dann zum Altar bringen“, beschwichtigte Nick, bevor er sich an seinen besten Freund wandte. „Ich überlasse dich jetzt deinem Schicksal, Kumpel.“
Mit einem Grinsen verschwand er aus der Garderobe. Kein Wunder, dass Josh im Begriff stand zu heiraten, obwohl er die Braut kaum kannte. Die ungezogenen Zwillinge überforderten ihn, und er brauchte eine Mutter für sie. Aber wie konnte er je wieder einer Frau vertrauen, nachdem seine erste Ehefrau ihn wenige Monate nach der Geburt der Zwillinge schmählich im Stich gelassen hatte?
Diesen Fehler wollte Nick niemals begehen. Nicht, dass er nicht einige weibliche Wesen für vertrauenswürdig hielt. Angeblich war seine Mutter ein Ausbund an Tugendhaftigkeit gewesen. Doch er hatte sie nie wirklich kennengelernt. Er war bei ihrem Tod noch ein Baby gewesen. Außerdem misstraute er mehr sich selbst.
Wie standen die Chancen schon für ihn, sich in die Richtige zu verlieben, wenn selbst ein gescheiter Mann wie Josh nicht genügend Verstand dazu besaß?
Ein wütendes Geheul drang aus der Garderobe und kündete von einem heftigen Temperamentsausbruch. Anstatt hineinzugehen und dem Bräutigam Beistand zu leisten, wie es sich für einen Trauzeugen gehört hätte, entfernte Nick sich ein gutes Stück. Da er eingewilligt hatte, während der zweiwöchigen Hochzeitsreise des Brautpaares die Zwillinge ganz allein zu hüten, brauchte er einfach noch etwas „wildfangfreie“ Zeit.
Einige Meter vor ihm öffnete sich eine Tür. Ein kleines Mädchen, gekleidet wie eine Miniaturbraut, trippelte auf den Gang, gefolgt von einer Blonden, einer Rothaarigen und einer Brünetten. Die drei Frauen trugen identische schulterfreie Kleider aus schimmerndem Material. Mit welcher von ihnen sollte er zum
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