JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
wieder zurück in die Kissen sinken.
„Du bist nicht so der Morgenmensch, oder?“ Vale stellte das Tablett auf dem Bett ab. „Hier, vielleicht muntert dich das Frühstück auf.“
Faith riss die Augen auf. Frisches Obst, Joghurt, Bagels, Toast mit Marmelade, Saft, eine Kanne Kaffee und unter einer Metallhaube Eier mit Speck.
„Du glaubst doch nicht, dass ich das alles essen kann?“
Sein Blick wanderte über ihren Körper, und Faith spürte sofort, wie ein Schauer sie überlief. Ob er ihre Reaktion bemerkte?
„Es würde dir nicht schaden“, erwiderte er lächelnd. „Aber ich hoffe natürlich, dass du mir etwas abgibst.“
Faith hielt das Tablett fest, während er es sich neben ihr auf dem Bett gemütlich machte. Dabei bemühte sie sich nach Kräften, die beinahe magnetische Anziehung zu ignorieren, die von ihm ausging.
Vale hingegen schien gänzlich unberührt, er bestrich einen Bagel mit Frischkäse und bot ihn ihr an. „Hattest du einen netten Abend?“
Sie nahm den Bagel und nickte. „Deine Familie ist wirklich reizend.“
„Reizend?“ Er hob die Brauen. „Sie haben dich um den Finger gewickelt.“
„Und, hattest du Spaß mit den Jungs? Habt ihr all das gemacht, was man auf wilden Junggesellenabschieden so treibt?“
Die Frage war eher scherzhaft gemeint gewesen, doch Vale sah Faith mit ernstem Blick an und erwiderte: „Ich wäre lieber mit dir zusammen gewesen.“
Vale bemerkte, wie Faiths Augen sich bei seinen Worten weiteten. Er war selbst überrascht über sein Geständnis, das nicht geplant gewesen war. Ja, es stimmte. Er wäre sehr viel lieber mit Faith zusammen gewesen als auf Steves Junggesellenparty. Besonders hoch war es nicht hergegangen, da Steves Footballkumpel bereits eine „echte“ Junggesellenparty für ihn geschmissen hatten.
Vale hatte die meiste Zeit damit verbracht, an Faith zu denken. Das tat er häufig in letzter Zeit. Er hatte sich sogar schon gefragt, ob er so viel arbeitete, um sie öfter zu sehen.
Ein völlig verrückter Gedanke, klar. Wenn er sie sehen wollte, konnte er einfach mit ihr ausgehen.
In diesem Moment erinnerte ihn ihr Blick aus diesen unbeschreiblich grünen Augen allerdings daran, dass die Sache nicht ganz so einfach war.
Wahrscheinlich war er deswegen noch nie mit ihr ausgegangen. Sie hatte eine große Karriere vor sich, und er durfte ihre berufliche Beziehung nicht mit Privatem mischen. Die anderen Frauen in seinem Leben waren zu ersetzen, Faith nicht. Er arbeitete gern mit ihr zusammen und wollte sie nicht verlieren.
„Junggesellenabschiede sind wohl nichts für mich“, meinte er knapp.
Wusste Faith überhaupt, wie schön sie heute Morgen aussah? Er hatte ihr Haar immer mal offen sehen wollen, jetzt umrahmte die aufregend zerzauste goldblonde Mähne ihr zartes Gesicht.
Faith sah ihn an. Nie zuvor hatte er sich so sehr gewünscht, über die rosige Wange einer Frau zu streichen. Oder sich förmlich danach verzehrt, eine Frau zu küssen, sie zu liebkosen, in sie einzudringen.
Grund genug, sofort für einen Moment aufzustehen. Genau wie heute in den frühen Morgenstunden, als er einfach nicht mehr länger neben ihrem einladend warmen Körper hatte liegen können, ohne seinem Verlangen nachzugeben.
Er wusste, dass sie nur so getan hatte, als würde sie schlafen, aber warum? Fürchtete sie etwa, dass er versuchen würde, sie zu verführen und ihr den lächerlichen Pyjama, den sie trug, vom Leib zu reißen?
Als sie über sein Gesicht gestrichen hatte, dachte er zuerst, er hätte sich die federleichte Berührung nur eingebildet. Dann hatte er instinktiv nach ihrer Hand gegriffen, kaum noch fähig, sich zu kontrollieren. Bis er es schließlich nicht mehr ertragen hatte und aufgestanden war, um sich mit Arbeit abzulenken.
„Gibt es denn irgendetwas an Hochzeiten, das dir gefällt?“, fragte sie ihn jetzt, anscheinend gänzlich blind für seinen inneren Tumult.
„Es gibt viel zu trinken.“
„Abgesehen davon?“ Genüsslich schob sie sich einen weiteren Happen von ihrem Bagel in den Mund. Vale hatte Mühe, seinen Blick von ihren Lippen zu lösen.
„Die Hochzeitstorte?“ Der Anblick ihrer rosa Zungenspitze, mit der sie sich einen Krümel aus dem Mundwinkel leckte, machte ihn wahnsinnig.
Ihr Blick war tadelnd. „Ich meine es ernst.“
„Ich auch.“ Und wie. Er meinte es so ernst, dass er sie am liebsten in die Kissen geworfen und den ganzen Tag mit ihr im Bett verbracht hätte, um sie von einem Höhepunkt zum nächsten zu
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