JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
es sich nicht anmerken, doch sie zitterte insgeheim wie Espenlaub schon bei der Vorstellung, ihm diese Frage zu stellen. Aber sie musste es tun.
Sie drehte sich um, sah ihn an und holte tief Luft. „Oder ist Alkohol im Spiel? Hast du einen Kater?“
Seine Augen wurden dunkel wie Sturmwolken. „Was willst du damit sagen?“
„Du weißt, wie die Leute sind, Finn. Sie reden, sie tratschen, sie streuen Gerüchte.“
„Und wenn schon! Im Dienst trinke ich nicht. Habe ich nie getan und werde es auch nie tun.“
„Ich möchte dir gern glauben, aber …“
„Es interessiert mich nicht die Bohne, was du möchtest“, unterbrach er sie. „Ich sage es jetzt zum letzten Mal: Geh endlich.“
Evie verschränkte die Arme vor der Brust und hielt seinem Blick stand. „Willst du mir nicht einen Kaffee anbieten?“
„Nein.“
„Dir sind andere völlig egal, was?“
„Könnte stimmen.“
„Ich versuche, dich zu verstehen“, rief sie frustriert aus, „aber du bist so verdammt stur! Kannst du mir nicht wenigstens auf halbem Weg entgegenkommen?“
Finn drückte die Tür ins Schloss. Das Klicken hallte wie ein Pistolenschuss in Evies Ohren nach. Sie zuckte unwillkürlich zusammen und holte bebend Luft, als Finn mit langen Schritten auf sie zukam.
Jetzt stand er dicht vor ihr. „Was willst du wirklich, Evie?“, fragte er gefährlich leise. „Bei einem Kaffee gemütlich plaudern oder ins Bett, um ein bisschen Dampf abzulassen?“
Das Blut schoss ihr in die Wangen. „Glaubst du, ich bin hier, weil ich mit dir schlafen will?“
„Ja, genau das denke ich.“ Finn ließ den Blick zu ihrem Mund gleiten und sah ihr dann wieder in die Augen, dunkel, herausfordernd … erregend.
Evie straffte die Schultern. „Dann hast du dich geschnitten“, sagte sie hochmütig, auch wenn es sie alle Willenskraft kostete, seinem Blick standzuhalten. „Nenn mich wählerisch, aber einer, der mit jeder ins Bett geht, ist nichts für mich.“
Mit einem diabolischen Lächeln kam er noch näher. Evie wollte ausweichen, aber hinter ihr stand das Sofa. Finn nahm eine ihrer Haarsträhnen und wickelte sie um seinen Finger. Eine intime, verwirrende Geste, die ihren Puls beschleunigte.
„Du lügst“, sagte er rau. „Wir wissen doch beide, warum du hier bist, Prinzessin. Du willst, dass ich da weitermache, wo wir vorhin im Büro aufgehört haben, stimmt’s?“
Evie strich mit der Zungenspitze über ihre trockenen Lippen. „N…nein, überhaupt nicht“, brachte sie heiser hervor. „Ich wollte nur nachsehen, ob es dir gut geht. Ich hatte mir Sorgen um dich gemacht.“
Er griff in ihr Haar. Evie erwartete Schmerz, aber stattdessen überlief sie ein sinnliches Prickeln. Finn sah wieder auf ihren Mund, bevor er den Blick hob. „Heb dir deine Sorgen für jemand anders auf. Ich will sie nicht, und ich brauche sie nicht.“
„Warum stößt du jeden von dir? Warum lässt du niemanden an dich heran?“
Finn verstärkte seinen Griff, und Evie spürte es elektrisierend bis in die Zehenspitzen. Unter seinem intensiven Blick wurde ihr heiß. „Ich lasse dich ja, Prinzessin. Du kannst mir so nahe kommen, wie du willst. Ich werde dich nicht aufhalten.“
Zitternd atmete sie ein. „Ich rede nicht von körperlicher Nähe.“
Er senkte den Kopf, strich mit warmen Lippen sanft über ihren Hals. Evie erschauerte. „Es ist die einzige Nähe, die ich will“, sagte er. „Und du willst es auch, oder, Evie?“
Sie wollte es abstreiten, aber eine süße Schwäche hinderte sie daran, als Finn mit der Zungenspitze über die empfindsame Haut unter ihrem Kinn fuhr. Evie bog den Kopf in den Nacken, sehnsüchtig nach mehr von den köstlichen Gefühlen, die sie durchrieselten.
Aber Finn berührte ihren Mund nicht, sosehr sie sich auch danach sehnte. Ihre Lippen kribbelten, während er seine provozierenden Liebkosungen fortsetzte, und schließlich hielt sie es nicht mehr aus. Evie presste ihren Mund auf seinen.
In ihrem Körper explodierte ein Feuerwerk, ließ lichterloh auflodern, was als schwelende Glut tief in ihr verborgen gewesen war. Finns Kuss brannte sich in ihre Sinne, leidenschaftlich und heftig, sodass sie kaum Luft bekam.
Die Hand noch immer in ihrem Haar, drehte Finn sie mit einer heftigen Bewegung zur nächsten Wand, drängte sie rücklings dagegen. Evie spürte seine muskulösen Schenkel an ihren und seine harte Erregung an ihrem Bauch, als sie unsanft an der Wand landete. Finn forderte mehr, als er gab, und sie fühlte sich seinem
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