JULIA PRÄSENTIERT ÄRZTE ZUM VERLIEBEN BAND 56
zu einer kunstvollen Frisur hochstecken lassen.
Evie war auch schon da, die Schwestern hatten aber nur kurz miteinander gesprochen. Lexi hatte den Eindruck, dass Evie alles versuchte, um Finn aus dem Weg zu gehen. Er trug eine dunkle Maske, die auf verwegene Weise seine leuchtend blauen Augen betonte.
Als Sam kam, spürte Lexi es sofort. Die feinen Härchen auf ihrem Nacken richteten sich auf, und sie drehte sich zum Eingang um. Da stand er und sah sie an. Unter seinem intensiven Blick fühlte sie sich nackt, als wüsste Sam, dass sie unter dem Satinkleid nichts als ein winziges Spitzenhöschen trug.
Lexi fand ihn atemberaubend im Smoking – und teuflisch sexy mit der schwarzen Maske eines ruchlosen Wegelagerers. Heißes Verlangen durchzuckte sie und hinterließ ein süßes Gefühl der Schwäche in ihren Beinen.
Sam wurde von einem anderen Gast angesprochen und wandte sich ab. Lexi atmete bebend aus und trank einen Schluck von ihrem Champagner, um ihre Nerven zu beruhigen.
Weitere Gäste strömten ins Festzelt, Getränke und Canapés wurden herumgereicht. Lebhaftes Stimmengewirr und vereinzelt Gelächter verrieten, dass sich die Anwesenden bereits herrlich amüsierten.
Lexi hatte bewusst auf ein aufwendiges Menü verzichtet, um die Leute nicht lange an einem Tisch festzuhalten. Stattdessen gab es ein Büfett mit erlesenem Fingerfood und Gabelhäppchen. So blieben alle in Bewegung, konnten sich mit vielen austauschen, Kontakte knüpfen.
Bald fingen die Ersten an zu tanzen, und schnell gelang es den Musikern, auch eingefleischte Tanzmuffel auf die Tanzfläche zu locken. Nicht ohne einen Anflug von Eifersucht sah Lexi Sam mit einer der Krankenschwestern tanzen. Ausgerechnet Suzy Carpenter, die den Ruf hatte, mit jedem gut aussehenden Arzt ins Bett zu gehen, der ihr über den Weg lief. So wie sie sich an Sam schmiegte, schien das auch heute Abend ihr Ziel zu sein. Angewidert wandte sich Lexi ab.
Bisher war sie damit beschäftigt gewesen, dass alles wie am Schnürchen klappte, und deshalb noch nicht zum Tanzen gekommen. Doch dann hörte sie den Song, zu dem sie mit Sam das erste Mal getanzt hatte, damals vor fünf Jahren. Von Gefühlen überwältigt verließ sie das Zelt. Sie hätte es nicht ertragen, dabei zuzusehen, wie Sam zu dieser Melodie mit einer anderen tanzte.
Aufgewühlt betrachtete sie die nächtlich erleuchtete Hafenbucht, als sie spürte, wie jemand zu ihr trat. „Sie spielen unser Lied“, sagte Sam, und Lexi spürte seine Wärme, als sein starker Arm ihre Schulter streifte.
Sie drehte sich um. „Das weißt du noch?“
Er lächelte schief und streckte einladend die Arme aus. „Wie könnte ich das vergessen?“
Lexi seufzte, als ihre Körper sich berührten. Den Kopf an seine breite Brust geschmiegt, wiegte sie sich mit ihm im Takt der romantischen Ballade. „Ich habe dich vermisst“, gestand sie. „Ich musste immerzu an das Wochenende denken … daran, wie wundervoll es war.“
„Ich habe dich auch vermisst“, sagte er und zog sie dichter an sich.
Die Musik ging in einen langsamen Walzer über, und sie tanzten weiter. Lexi spürte kaum den festen Boden unter ihren Füßen. Sie hatte das Gefühl zu schweben, so wie immer, wenn sie in Sams Armen lag. Alles, was sie bedrückte, was ihr Sorgen machte, trat in den Hintergrund. Sie fühlte sich geborgen und beschützt. Sam mochte sie nicht lieben, so wie sie es sich erträumte, aber sie war sicher, dass er mehr für sie empfand als körperliches Verlangen. Aber würde das für eine Beziehung genügen? Und für wie lange? Eine Woche oder zwei? Einen Monat, drei Monate?
Und Matthew? Er hatte ihr versprochen, den Erlös dieses Abends zu verdoppeln. Wie konnte sie ihm da sagen, dass sie ihn nicht mehr heiraten wollte? Wichtiger noch, wie sollte sie ihn erreichen, bevor das mit Sam noch weiter ging?
Lexi spürte Sams warme Lippen in ihrem Haar. „Kommst du nachher mit auf meine Jacht?“, fragte er. „Wir verbringen die Nacht zusammen, und morgen fahren wir zum Segeln raus. Nur wir beide.“
Sie blickte auf. „Sam …“
Ein ernster Ausdruck glitt über sein attraktives Gesicht. „Du hast deinem Verlobten noch nichts erzählt, oder?“
Voller Unbehagen senkte sie den Blick. „Ich muss an meine Verpflichtungen denken, Sam. Ich habe dem Krankenhaus Zusagen gemacht, und die Leute verlassen sich auf mich. Da kann ich nicht einfach alles hinwerfen.“
Seine Miene verdunkelte sich. „Es geht um Geld, natürlich.“ Der zynische Unterton
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