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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sein.“
    Sie nippte an ihrem Glas und schüttelte dann den Kopf. „Sie sind geschieden.“
    „Das tut mir leid.“
    „Mir auch.“
    „Es war hart für dich.“ Er erkannte die Traurigkeit in der Blässe um ihre Mundwinkel. „Trotzdem glaubst du noch an Liebe, Ehe und Kinder.“
    Sie begegnete seinem Blick und zeigte ihre Zweifel. „Das habe ich wohl von meiner Mutter. ‚Tobe dich aus, bevor du eine Familie gründest‘, hat sie immer gesagt. Sie wollte wohl, dass ich mir die Welt ansehe und meinen Träumen folge, weil sie selbst erlebt hat, dass sich das Leben nicht immer an Pläne hält.“
    „Sei egoistisch.“
    „Das ist nicht immer schlecht. Ich wünschte, meine Mutter hätte sich häufiger an die erste Stelle gesetzt“, betonte sie. „Wenn sie es getan hätte, wäre sie jetzt nicht in dieser Situation …“
    „In welcher Situation?“
    „Nichts.“ Sie schüttelte den Kopf. „Das interessiert dich sicher nicht.“
    Er griff wieder nach der Champagnerflasche und füllte nur ihr Glas, da er seines gar nicht angerührt hatte. „Ganz im Gegenteil. Ich genieße es, mehr über die Frau zu erfahren, die so viel Zeit mit meinen Kindern verbringt. Ich habe festgestellt, dass du ganz schön kompliziert bist.“
    „Bitte mach dir keine Gedanken darüber, dass ich die Kinder damit belasten könnte …“
    Er hob abwehrend eine Hand. „Das ist mir nie auch nur in den Sinn gekommen. Du hast sie und auch meine Schwester schon zu oft verteidigt, als dass ich deine Sorge um ihr Wohlergehen in Zweifel ziehen könnte.“
    Crystal wandte sich ab, stützte sich mit den Ellbogen auf das Balkongeländer und beobachtete das Geschehen unter ihnen. „Ich bin erstaunt über das Engagement der königlichen Familie für hungernde Kinder in der ganzen Welt. Dieser exklusive Wohltätigkeitsball ist ein eindeutiges Zeichen dafür.“
    „Es ist eines von Rafiqs Lieblingsprojekten“, antwortete er.
    „Das habe ich schon gehört. Und du nennst mich kompliziert.“
    Fariq irritierte der bewundernde Ton, in dem sie von seinem Bruder sprach. „Hat er sich dir genähert?“
    Crystal sah ihn herausfordernd an. „Fragst du mich etwa, ob er mit mir geflirtet hat?“
    „Ja.“
    Sie lachte. „Keine Sorge. Ich habe bisher kaum etwas von ihm gesehen.“ Seufzend blickte sie wieder hinunter auf die illustren Gäste. „Schau dir nur all diese wunderschönen Kleider da unten an und diese ganzen Juwelen. Was für ein Gefühl muss es sein, sich alles kaufen zu können, ohne über Geld nachdenken zu müssen?“
    Fariq hatte sich über diese Frage nie Gedanken machen müssen. Doch jetzt musterte er Crystals Gesicht. Er lehnte nun auch an dem Geländer und war damit nah genug, um die Wärme ihres Körpers zu spüren und den Duft ihres Parfums einzuatmen. „Erzähl mir von deiner Familie. Musstet ihr euch einschränken?“
    „So sehr, dass es manchmal wirklich haarig wurde. Mit fünf Kindern haben meine Eltern es gelernt, an allen Ecken und Enden zu sparen. Als ich ein Mädchen wurde, waren sie, glaube ich, wirklich erleichtert, einfach weil ich nicht so viel essen würde.“
    Jetzt lachte er. „Und wie haben sie gespart?“
    „Sie haben Kleider auftragen lassen – abgesehen von mir natürlich. Meine Mutter hat viel für mich genäht, besonders für …“ Crystal unterbrach sich, doch Fariq war ihr nah genug, um zu spüren, wie ihr ganzer Körper sich verkrampfte.
    „Für was?“
    „Nichts. Meine Hobbys – Schultänze und so weiter.“
    Er hatte den Verdacht, dass sie etwas anderes hatte sagen wollen. Ihre Nervosität schien fast greifbar. „Was ist los, Crystal? Wovor fürchtest du dich?“
    „Nichts“, verneinte sie mit einem zu gleichgültigen Achselzucken. „Ich habe bloß an meine Mutter gedacht. Dass sie immer noch kämpfen muss.“
    „In welcher Art? Kann ich irgendwie helfen?“
    Sie schüttelte den Kopf. „Das ist nicht dein Problem.“
    „Aber wenn es dir Sorgen bereitet, dann geht es mich etwas an. Es ist im besten Interesse des Hofs, wenn seine Angestellten glücklich und zufrieden sind.“
    „Ich bin zufrieden. Ich mag meinen Job. Die Kinder sind mir ans Herz gewachsen, und ich habe vor, die volle Zeit meines Vertrags zu erfüllen.“
    Ihr Stirnrunzeln widerlegte ihre Worte, und er hatte das Gefühl, dass er sie irgendwie im Stich ließ. Dann erst wurde ihm die Bedeutung ihrer letzten Aussage klar und ließ ihn erstarren. Bis zu diesem Moment hatte er nie darüber nachgedacht, dass sie nicht für ewig in

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