Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04
Lana hauchdünne Seidenwäsche. Arash presste seine Lippen auf den zarten Stoff, sodass die Hitze sie durchströmte.
Lana verlor das Gefühl für Zeit und Raum. Sie spürte nur noch ihren Herzschlag, seine Wärme und das Miteinander. Erst ein einziges Mal hatte sie eine solche Innigkeit erlebt und sich einem Menschen gegenüber so vertrauensvoll geöffnet.
Kühle Luft wehte über ihre Haut und entfachte die Leidenschaft, eine wilde Begierde, die sie durchströmte.
Dann lag sie über ihm, die Brüste an ihn geschmiegt, und lächelte ihn an, während sie seine Schulter und seinen Arm streichelte.
„Gibst du dich mir ohne jede Bedingung hin?“
Sie reagierte mit einem Lächeln auf seine Frage und schüttelte hilflos den Kopf. „Welche Bedingungen sollte ich denn stellen?“
„Keine“, entgegnete er rau und schaute ihr prüfend in die Augen. Noch ehe sie etwas erwidern konnte, stieß er einen leisen Fluch aus, umfasste ihren Kopf und zog sie zu sich herunter, bis sich endlich ihre Lippen zu einem sehnsüchtigen Kuss trafen.
Wie sehr hatte sie sich nach seiner Umarmung gesehnt, wie sehr darauf gewartet! Lana dachte an die Zeit, als sie Angst gehabt hatte, er könnte im Krieg gefallen sein. Später, als sie wusste, dass er sie ablehnte, war sie sich ihrer Gefühle nicht sicher gewesen. Eine Woge der Erregung durchflutete sie und riss sie ungestüm mit sich, während er hungrig den Mund auf ihre Lippen presste.
„O Arash!“, hauchte sie, als er den Kuss kurz unterbrach. „O Arash, deine Küsse!“
Seine Augen verdunkelten sich. Er schaute sie an und verschloss ihr gleich darauf stürmisch die Lippen.
Sie begann, ihn auszuziehen, knöpfte ihm das Hemd auf, berührte zuerst seine Brust mit beiden Händen, dann mit den Lippen. Sehnsüchtig wartete sie darauf, dass er die Mokassins und die schwere Hose auszog.
Sie öffnete staunend den Mund, schloss kurz die Augen und betrachtete ihn. Sie vermochte sich nicht sattzusehen. Nicht mal die schreckliche Narbe, die von seinem Knie bis zu seinen Lenden reichte, störte sie.
Seine Augen waren jetzt schwarz, erkannte Lana, als ihre Blicke sich begegneten.
„Wie schön du bist, Arash“, raunte sie, während er sinnlich über ihre Schenkel strich, die Seide hochschob, um ihre Reize zu enthüllen. Dann umfasste er ihre Hüften, hob sie rittlings über sich und drang in sie.
10. KAPITEL
Lana lag in seinen Armen und wollte weinen vor Freude und Glück. Arash hatte sie beide zugedeckt und hielt Lana fester an sich gepresst als je zuvor.
Sie schmiegte sich in seine Arme, fühlte seine Hände auf ihrer Hüfte und Schulter. Zärtlich strich sie mit ihrer Hand über seine Brust.
Sie zählte seine Herzschläge und lauschte dem Rauschen des Wasserfalls, als gehörte beides zusammen. Alles war ein Beweis der Liebe.
Und sie fragte: „Arash, liebst du mich?“
Er verspannte sich und drückte unwillkürlich ihren Arm. „Lana, frag mich nicht.“
Das versetzte ihr einen Stich.
„Warum nicht?“
„Ich kann dir nichts bieten. Das weißt du.“ Er hielt inne, aber sie vermochte kein Wort zu sagen. „Du brauchst doch nichts von mir.“
„Bist du da sicher?“
„Das hier“, erklärte er und ließ seine Hand zärtlich über ihre Schulter gleiten. „Natürlich, das Vergnügen wolltest du und hast es auch angenommen. Damit wollen wir uns begnügen. Frag nicht nach meinem Herzen.“
Sie stemmte sich hoch und schaute ihm ins Gesicht. Er blickte bekümmert drein.
„Ich habe das Recht, eines zu erfahren“, bemerkte sie.
„Wirklich?“, fragte er resigniert.
„Während wir uns geliebt haben, Arash, hast du da an mich gedacht oder an sie?“
Er schloss kurz die Augen und wandte sich ab. Als er die Augen wieder öffnete, schaute er sie nicht an.
„Sie?“
„Die Frau, die du liebst und die auf dich wartet, bis dein Leben geordnet ist. Hast du vorhin mich geliebt oder sie?“
Seine Brust hob und senkte sich. Es zuckte um seine Lippen. „Dich, Lana. Ich habe dich geliebt.“ Er suchte ihren Blick. Verwundert sah sie die stumme Qual darin und presste ihre Lippen aufeinander, um nicht laut nach Luft zu schnappen.
„Tut mir leid!“, flüsterte sie und wusste nicht, warum sie das sagte.
„Mir tut es auch leid. Ein Mann sollte nicht so schwach werden und sich noch als Mann betrachten dürfen.“
Tränen füllten ihre Augen, und um das vor ihm zu verbergen, richtete sie sich abrupt auf.
„Fühlst du dich gegen deinen Willen zu mir hingezogen?“
„Du weißt,
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