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Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04

Titel: Julia präsentiert Träume aus 1001 Nacht 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Sellers
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Metallgießen war Teil ihrer Ausbildung gewesen, und dieses Zwischenstadium des Materials hatte sie immer besonders fasziniert. Es war ihr dann so lebendig, fast sinnlich erschienen.
    Ich bin ja fast in Trance, dachte Anna und kam sich schrecklich unbeholfen vor. Dabei verlangte die Situation, dass sie einen klaren Kopf behielt.
    Sie blickte Ishaq über die Schulter an. „Warum hast du uns entführt?“, fragte sie und flehte innerlich um eine befriedigende Antwort.
    „Um dich und das Baby zu beschützen.“
    So total erschöpft, krank und elend, wie sie sich fühlte, konnte sie nur hoffen, dass sie bei ihm tatsächlich in Sicherheit war. Denn falls nicht … Es wäre zu schrecklich.
    Die Motoren heulten auf, und das Flugzeug schoss vorwärts. Wenige Augenblicke später befanden sie sich in der Luft.
    Als Ishaq seinen Griff lockerte, drehte Anna sich erneut zu ihm um. Sein Gesicht war ganz nah, ihr Mund ganz dicht an seinen sinnlichen Lippen. Anna schluckte. Sie fühlte sich fast unwiderstehlich von Ishaq angezogen.
    „Wohin bringst du mich?“, fragte sie angespannt.
    „Nach Hause.“ Sein Blick war fest. „Du bist müde. Sicher möchtest du dich jetzt hinlegen“, sagte er leise.
    Sobald das Flugzeug seine normale Flughöhe erreicht hatte, gab er Anna frei. Sie standen auf, und er führte sie durch einen schmalen Gang.
    Sie betraten eine geräumige, luxuriös ausgestattete Kabine mit einem riesigen Doppelbett. Die Decke war einladend zurückgeschlagen, und am Kopfende lagen mehrere dicke, flauschige Kissen.
    Es war wie ein Traum. Wären nicht die vielen kleinen runden Fenster und das beständige leise Brummen der Motoren gewesen, man hätte glauben können, dies sei ein Fünf-Sterne-Hotel. Auch in dieser Kabine gab es eine Wandtäfelung aus Edelholz, verspiegelte Partien und indirekte Beleuchtung. Durch eine halb geöffnete Tür blickte man in ein mit Marmor gefliestes Bad.
    „Ich muss wohl einen Millionär geheiratet haben“, sagte Anna. „Oder hat dir das ein reicher Freund geliehen?“
    Ishaq antwortete nicht darauf, sondern sagte: „Hier, die Sachen sind für dich.“ Er wies dabei auf einen Pyjama und einen Bademantel am Fußende des Bettes. „Brauchst du Hilfe beim Umziehen?“
    Sehnsüchtig blickte Anna auf das Bett. Sie konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Kein Wunder, nach allem, was sie in den letzten Stunden durchgemacht hatte.
    „Nein“, erwiderte sie und begann, an den Knöpfen ihrer Bluse herumzunesteln. Doch irgendwie wollten ihr ihre Finger nicht gehorchen. Außerdem war es einfach zu anstrengend, die Arme zu beugen. Hilflos ließ sie die Arme wieder sinken und starrte vor sich hin.
    „Ich hole die Stewardess“, sagte Ishaq.
    „Warum?“, fragte Anna. „Du bist doch mein Mann, oder nicht?“
    Er sah sie stumm an. Sein Blick war unergründlich.
    Unbehaglich hob sie die Schultern. „Warum siehst du mich so an? Warum willst du mich nicht anfassen?“
    Sie wollte ihn spüren. Solange er sie nur berührte, gab es ihr ein Gefühl der Sicherheit – obwohl er sie entführte.
    Statt einer Antwort begann er schweigend die Knöpfe ihrer Bluse zu öffnen.
    „Du hast wohl aufgehört, mich zu begehren, oder?“
    Er hob kurz den Blick von ihrer Bluse, um ihr in die Augen zu sehen. „Du übertreibst deine Rolle“, sagte er leise, doch sein Ton hatte etwas Drohendes, und sie zuckte zusammen.
    „Hattest du mir einen Auftrag gegeben, oder wie sonst haben wir uns kennengelernt?“, fragte sie.
    Anna war Malerin. Sie war auf Motive aus der Landschaft und Architektur des Mittelmeerraums spezialisiert und malte häufig ganze Räume so aus, dass man den Eindruck hatte, in die Innenhöfe oder Gartenanlagen der Alhambra zu schauen oder auf einem Balkon mit Blick auf den Golf von Korinth zu stehen. Aber weshalb sollte ein reicher Araber, der vermutlich ohnehin in einem Haus mit herrlicher Aussicht lebte, ein solches Wandgemälde bei ihr in Auftrag geben?
    „Es war ein Zufall, der uns zusammenführte.“
    „Aha.“ Sie wollte Ishaq dazu bringen, ihr mehr zu erzählen, aber sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Gerade streifte er mit den Handkanten ihre Brüste. Sie suchte seinen Blick, aber er hielt ihn starr auf seine Hände gerichtet. „Es ist ein merkwürdiges Gefühl. Du hast natürlich das Recht, mir beim Ausziehen zu helfen, aber mir ist so, als wärst du ein Fremder.“
    „Du wolltest es so“, erwiderte er trocken.
    Offenbar machte er sich über sie lustig. Er glaubte ihr wohl

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