JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
Cavalleri verächtlich.
Bryony ärgerte sich über seine arrogante Haltung und erwiderte scharf: „Falls Sie die Contessa meinen, so haben wir uns nicht über die Besitzverhältnisse des Hauses unterhalten.“ Streng genommen entsprach das sogar der Wahrheit, obwohl Ettas Äußerungen keinen Zweifel daran gelassen hatten, dass die Villa ihr gehörte und sie damit nach Gutdünken verfahren könne.
Spöttisch hob er die Brauen, verwundert über die Ablehnung in Bryonys Stimme. „Sie haben mir immer noch nicht verraten, wer Sie sind“, erinnerte er sie.
Wütend konterte sie: „Geht Sie das überhaupt etwas an?“
Raphael nahm die Herausforderung an. „Ich glaube schon. Sie wohnen schließlich in meinem Haus.“ Bryony versuchte, an ihm vorbei die Kapelle zu verlassen, doch er verstellte ihr den Weg. „Sie haben mir nicht geantwortet.“
„Mein Name wird Ihnen nichts sagen.“
„Dennoch möchte ich ihn erfahren.“
Es gab kein Entrinnen für Bryony, und das wusste Raphael genau. Triumphierend musterte er ihr abweisendes Gesicht. Ihre grauen Augen spiegelten ihre hilflose Wut wider. Plötzlich erklangen draußen Schritte, und Giovanni erschien atemlos in der Tür.
„ Mi scusi, ich hatte keine Ahnung …“ Abrupt verstummte er, als er Bryony bemerkte. „Signorina!“
„ Buon giorno, Giovanni.“ Bryony nutzte die Gelegenheit, um sich an Raphael Cavalleri vorbeizudrängen und aus der kühlen Kapelle zu eilen.
Raphael folgte ihr und erkundigte sich auf Italienisch bei Giovanni, wer sie sei.
„Die Signorina beherrscht unsere Sprache, Signore“, entgegnete der Chauffeur.
Bryony hätte zu gern Raphael Cavalleris Gesicht gesehen, doch sie eilte schnurstracks auf das Haus zu, ohne sich umzuwenden, obwohl sie seine erstaunte Stimme hörte: „Ach, wirklich?“
In der Halle traf sie auf Maria. „Wo ist die Contessa?“, fragte Bryony drängend und wurde sogleich in einen kleinen sonnendurchfluteten Raum geführt.
Etta nahm gerade das Frühstück ein und las dabei die Post. Obwohl sie noch im Morgenmantel war, hatte sie, im Gegensatz zu Bryony, bereits sorgfältig Make-up aufgelegt. Die Contessa hob lächelnd den Kopf, um sie zu begrüßen, doch ihre Heiterkeit verflog rasch, als sie das Gesicht ihrer jungen Freundin sah. „Himmel, Bryony, was in aller Welt hat Sie so verstört?“
„Ich glaube, ich war es.“ Raphael Cavalleri betrat ebenfalls den Raum.
„Raphael!“ Etta erbleichte und krampfte die Finger um den silbernen Brieföffner. „Was tust du hier?“
„Was meinst du wohl? Ich kümmere mich um meinen Besitz. Du hast dir schließlich nicht die Mühe gemacht, mich von deinen Reiseplänen zu informieren.“
„Ich war zu einer Hochzeit eingeladen.“ Die Contessa hatte sich wieder erholt und bedachte ihn mit einem Blick, der gleichermaßen Abneigung und Sarkasmus widerspiegelte. „Willst du mir nicht zu meiner glücklichen Heimkehr gratulieren?“
„Du hast gewiss Verständnis dafür, wenn ich darauf verzichte.“ Ohne ihre Einladung abzuwarten, setzte er sich ihr gegenüber auf einen Stuhl. „Eine Tasse Kaffee, bitte, Maria“, sagte er zu der an der Tür stehenden Haushälterin.
Maria schaute Etta fragend an, die ärgerlich nickte. „Und die Signorina? Möchten Sie ebenfalls frühstücken?“
Nun war es an Bryony, Etta unsicher anzusehen, die sich ein Lächeln abrang. „Natürlich müssen Sie etwas essen, meine Liebe. Es ist heute so warm, dass Sie sich vielleicht die Mahlzeit auf der Terrasse servieren lassen möchten.“
„Selbstverständlich.“
Bryony hatte den Hinweis verstanden und wollte aus dem Zimmer gehen, doch Raphael hielt sie zurück. „Du hast mir deine Freundin noch nicht vorgestellt, Etta.“ Sein Blick ruhte unverwandt auf Bryony.
Sie erstarrte, und auch Etta schien sich unbehaglich zu fühlen. „Bryony Ferrers. Sie hat mich aus England hierher begleitet und wird eine Weile bleiben.“
Raphael neigte den Kopf, aber es lag wenig Höflichkeit in dieser Geste.
Etta hob die Hand und deutete in seine Richtung. „Und dies ist …“
Bryony unterbrach sie. „Lassen Sie nur. Ich will es gar nicht wissen.“ Hocherhobenen Hauptes verließ sie den Raum.
Maria servierte ihr Kaffee und Brötchen auf der Terrasse. Bryony hatte kaum zu essen begonnen, als Etta sich zu ihr gesellte. „Er ist fort“, erklärte die Contessa erleichtert.
„Wer, um alles in der Welt, ist er?“ Bryony strafte ihre frühere Behauptung Lügen.
„Er ist Antonios Neffe.“
„Er
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