JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 01
schockiert, genau wie ich es zuerst war, dachte Francine mit einem heimlichen Grinsen.
Doch dann kroch ihr ein kalter Schauder über den Rücken, als sie in Alessandros plötzlich wütende Augen blickte.
Francine zuckte zusammen, als er auf einmal ihre beiden Handgelenke ergriff und sie vom Sofa zerrte. Er zwang sie, sich direkt vor ihn hinzustellen und ihm tief in seine vor Wut blitzenden Augen zu sehen.
„Sollte es stimmen, dass du ein Kind bekommst, so steht in jedem Fall außer Frage, dass ich nicht der Vater bin“, schnauzte er sie an. „Aber du wirst mir jetzt schon sagen, wer der Vater ist!“
„Du!“, rief sie völlig verzweifelt. „Du bist es – wirklich, Alessandro!“
„Du Lügnerin!“ Er war so erzürnt, dass er ihr zum ersten Mal richtig Angst einflößte. „Ich hätte darauf kommen müssen, dass die Tochter von Paul James mir solch einen Streich spielen würde.“
„Beleidige weder mich noch meinen Vater auf solche Weise!“ Plötzlich war sie so voller Zorn wie er selbst.
„Ich will dich nicht beleidigen – aber den Namen Zancani wird dieses Kind nicht tragen. Es ist mit Sicherheit nicht meines!“
Francine schüttelte fassungslos den Kopf. „Woher nimmst du nur diese Gewissheit, dass es wirklich nicht dein Kind ist?“
„Das kann ich dir genau sagen.“ Seine Stimme klang auf einmal sehr angespannt. „Bei meinem schweren Unfall, der meine Karriere als Rennfahrer beendete, hatte ich auch innere Verletzungen erlitten. Die Folge davon ist, dass ich fortan zeugungsunfähig bin – selbst, wenn meine Liebesfähigkeit nicht beeinträchtigt worden ist, wie du ja wohl gemerkt hast.“ Alessandros Gesichtsausdruck war klar zu entnehmen, dass er keinerlei Mitleid wünschte.
Francine fand vor Schock keine Worte. Als sie wieder etwas klarer denken konnte, dämmerte ihr etwas. Hatte sie gerade den Grund dafür erfahren, dass dieser so gut aussehende und reiche Mann so lange unverheiratet und ohne Familie geblieben war?
Doch wie sollte sie sich diese ganze Sache nun erklären? Schließlich stand ganz eindeutig fest, dass das Kind von ihm gezeugt wurde.
Panik und Verzweiflung befiel sie. Was sollte sie jetzt bloß tun? Wie konnte sie auf die Schnelle glaubwürdig erscheinen? Bevor er sie womöglich des Hauses verweisen würde.
Alessandro musste ihr diese Sorge angesehen haben, denn plötzlich sagte er: „Sei nicht beunruhigt. Ich werde dich nicht gleich hinauswerfen. Aber halte etwas Abstand von mir, Francine. Ich habe keine Lust auf weitere Diskussionen. Auch möchte ich dich nicht öfter als unbedingt nötig sehen. Und ich möchte dich bitten, dich so rasch wie möglich nach einer anderen Unterkunft umzusehen.“
Bevor sie darauf irgendetwas sagen konnte, hatte er auch schon den Raum verlassen. Seine gestrafften Schultern signalisierten ihr, ihm bloß nicht zu folgen.
Francine blieb am Boden zerstört zurück. Sie hatte zwar befürchtet, er könnte vermuten, sie wollte ihn mit dem Baby weiter an diese ihm inzwischen wohl verhasste Ehe fesseln. Aber mit so viel Feindseligkeit hatte sie nun doch nicht gerechnet.
Bis dahin war die Hochzeitsnacht die schrecklichste Nacht ihres Lebens gewesen. Doch in den Stunden nach diesem ernüchternden Gespräch lernte sie eine neue Variante des Schmerzes kennen.
Nach einer qualvoll verbrachten, schlaflosen Nacht gelangte Francine schließlich zu einer grundlegenden Entscheidung. Sie würde es nicht zulassen, dass Alessandro ihr und dem Kind einfach so den Rücken kehrte. Sie wollte noch einmal versuchen, auf ihn einzuwirken.
Obwohl es noch früh am Morgen war, schien die Sonne so grell durch ihre Fenster, dass ihre schlaftrunkenen Augen unangenehm geblendet wurden.
Doch bevor sie Alessandro aufsuchte, wollte sie erst einmal einen kleinen Rundgang machen, um klare Gedanken zu fassen. Die schwere Tür zum Hof war nur angelehnt. Francine schlüpfte hindurch. Und ehe sie sich versah, stand ihr Gatte vor ihr. „Ich konnte nicht ahnen, dass du gerade hier bist“, sagte sie verunsichert. „Aber es ist auch schwer, sich in diesem Hause nicht über den Weg zu laufen.“
Alessandro schaute grimmig drein. „Dann wäre es vielleicht doch besser, wenn du bald von hier verschwinden würdest.“
Diese harte Bemerkung nahm Francine als Herausforderung an. Erhobenen Hauptes funkelte sie ihn an. „Weißt du eigentlich, wer bei der ganzen Sache der wahre Verlierer ist? Du, Alessandro! Du könntest alles haben, wenn du wolltest. Aber du wirfst leichtfertig
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