JULIA PRÄSENTIERT TRAUMZIELE DER LIEBE Band 03
Sandaletten aus.
Warum liebe ich diesen Mann eigentlich immer noch? fragte Charley sich verzweifelt, nachdem er das Zimmer verlassen hatte. Sie fühlte sich ganz elend. Dann war sie ungeheuer erleichtert, als er kurz darauf zurückkam.
„Bleib ruhig liegen“, sagte er mit weicher Stimme, als sie versuchte, sich in den Kissen aufzurichten. Er setzte sich neben sie aufs Bett und fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. Dabei schaute er sie nachdenklich an. Schließlich legte er ihr ein kühles feuchtes Tuch, das er mitgebracht hatte, auf die Stirn.
Obwohl er sich so liebevoll um sie kümmerte, wagte sie nicht, sich zu entspannen, denn sie hatte noch immer das Gefühl, vor ihm auf der Hut sein zu müssen. „Du bist offenbar noch nicht bereit für das, was ich im Sinn habe“, meinte er rätselhaft und bewies ihr damit, wie recht sie hatte, vorsichtig zu sein. Er zuckte leicht die Schultern. „Aber morgen ist auch noch ein Tag, nicht wahr, Liebes?“
„Ja, genau. Ich reise nämlich morgen ab. Du kannst also damit aufhören, den Samariter zu spielen. Ich muss jetzt meine Sachen packen“, entgegnete sie, und ihre zittrige Stimme verriet, wie sehr seine Berührung und Nähe sie aus der Fassung brachten.
Sie war fest entschlossen zu gehen und würde sich von ihm nicht aufhalten lassen. Warum sollte er es auch tun? Sein Ziel, ihre Beziehung zu Greg zu zerstören, hatte er erreicht. Deshalb rechnete sie damit, dass er nur gleichgültig die Schultern zucken oder ihr höflich anbieten würde, sie zum Flughafen zu fahren. Doch er sagte stattdessen: „Du gehst nirgendwohin, es sei denn, ich begleite dich.“ Was er damit meinte, war ihr aber unklar.
Während er ihr sanft die Stirn streichelte, entspannte sie sich ein wenig und fühlte sich wohlig müde.
Plötzlich klopfte es an der Tür, und Teresa trat ein. Auf einem Tablett brachte sie warme Milch und Kopfschmerztabletten. „Sie sind nicht zum Abendessen gekommen! Kein Wunder, dass Sie Kopfschmerzen haben. Sie haben ja nichts auf den Knochen“, meinte sie und schaute Charley tadelnd an. Und an Sebastian gewandt, fügte sie hinzu: „Und Sie sollten besser auf sie aufpassen. Ich bringe ihr etwas zu essen. Wie wär’s mit einem Omelett?“
„Nein, danke, Teresa“, wehrte Sebastian ab. „Wenn die Señora etwas essen möchte, sage ich Ihnen Bescheid.“
„Sie muss etwas essen! Ich werde …“
Sebastian warf ihr einen warnenden Blick zu, der sie zum Schweigen brachte. Verärgert verschwand die Haushältern aus dem Zimmer.
Eine Weile schwiegen sie beide. Die Atmosphäre war so gespannt, dass Charley es kaum noch ertragen konnte. Finster schaute sie Sebastian an, der völlig unbeeindruckt im Zimmer auf und ab ging. Dann richtete sie sich auf und schwang die Beine aus dem Bett. Solange er bei ihr war, konnte sie sich einfach nicht entspannen.
„Blick doch nicht so verzweifelt drein!“ Seine Stimme klang spöttisch, aber auch leicht amüsiert. Und wieder ärgerte sich Charley und fragte sich, was er an der ganzen Sache so lustig fand.
„Wenn du solche Schmerzen hättest, wäre dir auch nicht zum Lachen zumute“, verteidigte sie sich und beobachtete unter halbgesenkten Augenlidern hervor, wie er das Fläschchen öffnete und ihm zwei Pillen entnahm.
„Nimm die. Die machen dich zwar müde, nehmen dir aber auch die Kopfschmerzen.“ Er reichte ihr das Glas mit der warmen Milch und die Tabletten. „Komm schon, mach nicht so ein trauriges Gesicht, du wirst schon nicht daran sterben.“
„Oh, ich habe ja auch allen Grund, fröhlich zu sein“, erwiderte sie unwirsch, schluckte aber dann die beiden Schmerztabletten mit etwas Flüssigkeit hinunter. Als sie das Glas auf das Silbertablett zurückstellen wollte, drückte Sebastian es ihr sogleich wieder in die Hand.
„Trink die Milch ganz aus.“
Charley gehorchte seufzend, hob das Glas an die Lippen und leerte es. Sie hatte keine Lust, mit Sebastian zu streiten, obwohl sie warme Milch nicht gern trank. Aber er würde erst dann zufrieden sein, wenn sie tat, was er wollte. Er nahm ihr das leere Glas aus der Hand und lächelte. Plötzlich senkte er den Kopf und küsste sie.
Bei seiner zärtlichen Berührung lief es ihr heiß und kalt über den Rücken, und das Herz klopfte ihr zum Zerspringen. Sie sehnte sich so sehr nach seinen Küssen, dass sie die Lippen unwillkürlich öffnete.
Aber er hatte noch etwas ganz anderes vor, und als ihr das bewusst wurde, war es fast schon zu spät.
„Hör auf, das kann ich
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