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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Im Namen der Liebe
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vorhatte,
für sie den Krankenpfleger zu spielen und auf jeden Wink von ihr hin ihren
Launen zu gehorchen, solange sie in Seacrest Manor lebte.
    Er wollte sich keinesfalls wie ein
liebeskranker Jüngling aufführen, er wollte nicht, dass Caroline glaubte, er
würde sich wie ein liebeskranker Jüngling aufführen, und er wollte auch ganz
gewiss nicht, dass James Zeuge davon wurde, wie er sich wie ein liebeskranker
Jüngling aufführte.
    Es war völlig unerheblich, dass er
nicht das geringste bisschen liebeskrank war. James würde es ihn nie vergessen
lassen.
    Blake kam um die letzte Ecke und
betrat den Salon, doch als sein Blick auf das Sofa fiel, war da, wo Caroline
sein sollte, ein leerer Fleck, dafür herrschte auf dem Fußboden ein ziemliches
Durcheinander.
    Während er noch dastand und zu
begreifen suchte, was hier vor sich ging, ertönte eine verlegen klingende
Stimme. »Es war ein Unfall, das schwöre ich.«

8. KAPITEL
    kre/den/zen (Verb). Ein Getränk oder eine Speise feierlich darreichen, anbieten.
    Immer wenn ein Gentleman unter
schlechter Laune leidet, sollte man ihm eine Tasse Tee kredenzen. Meiner Erfahrung nach wirkt das Wunder.
    Aus dem persönlichen Wörterbuch von Caroline Trent
    Frisch geschnittene Blumen lagen überall
verstreut auf dem Fußboden, eine unbezahlbare Vase, die aber Gott sei Dank
nicht zerbrochen war, lag umgekippt daneben, und ein nasser Fleck zierte
Blakes sehr neuen, sehr teuren AubussonTeppich.
    »Ich wollte nur an ihnen riechen«,
bemerkte Caroline von ihrem Platz auf dem Fußboden aus.
    »Sie sollten doch sitzen bleiben und
sich nicht von der Stelle rühren!« erwiderte Blake gereizt.
    »Ja, das
weiß ich, aber ...«
    »Kein, aber'!« schrie er, während er
sich hinkniete, um zu überprüfen, ob sie sich den Knöchel bei dem Sturz aufs
Neue verstaucht hatte.
    »Es gibt
keinen Grund, mich anzuschreien.«
    »Ich schreie, wann es mir ...« Er
brach ab, räusperte sich und fuhr in gemäßigterem Ton fort. »Ich schreie, wann
immer mir, verflucht noch einmal, danach ist, und ich werde so sprechen, wie
es, verdammt noch einmal, mir gefällt. Und wenn ich flüstern will ...«
    »Danke, das reicht. Ich denke, ich
habe begriffen, was Sie sagen wollen.«
    »Darf ich Sie daran erinnern, dass
dies mein Haus ist, und ich tun und lassen kann, was ich will?«
    »Sie brauchen mich nicht daran zu
erinnern«, pflichtete sie ihm bei.
    Ihr liebenswürdiger Tonfall
vermochte ihn nicht zu besänftigen, sondern bewirkte eher das Gegenteil. »Miss
Trent, wenn Sie hier bleiben wollen ...«
    »Ich bin Ihnen außerordentlich
dankbar dafür, dass Sie mich hier bleiben lassen«, fiel sie ihm ins Wort.
    »Ihre Dankbarkeit kümmert mich nicht
...«
    »Nichtsdestotrotz möchte ich Sie
ihrer versichern.«
    Durch zusammengebissene Zähne
erklärte er: »Wir müssen ein paar Regeln aufstellen.«
    »Nun, ja, natürlich. Unbedingt. Die
Welt braucht Regeln, andernfalls würde bald schon Chaos herrschen, und dann
...«
    »Würden Sie jetzt endlich einmal
aufhören, mich ständig zu unterbrechen!«
    Sie legte ihren Kopf ein wenig in
den Nacken. »Aber eben gerade haben Sie doch mich unterbrochen.«
    Blake zwang sich, im Geiste bis fünf
zu zählen, bevor er antwortete: »Diesen Einwurf werde ich ignorieren.«
    Ihre Lippen zuckten und verzogen
sich zu etwas, das Wohlgesonnene als ein Lächeln bezeichnet hätten. »Könnten
Sie mir vielleicht Ihre Hand reichen?«
    Er blickte sie verständnislos an.
    »Ich möchte aufstehen«, erklärte
Caroline. »Mein ...« Sie verstummte, nicht bereit, diesem Mann gegenüber zu äußern, dass sie an ihrem Gesäß eine unangenehme Nässe verspürte. »Hier ist es
nass«, murmelte sie schließlich.
    Blake erwiderte etwas
Unverständliches, von dem sie allerdings bezweifelte, dass es für ihre Ohren
bestimmt oder geeignet war, dann stellte er das Teetablett, das er offensichtlich ganz vergessen hatte, unsanft auf einem Beistelltischchen ab. Bevor
Caroline auch nur genug Zeit blieb, wegen des Schepperns des Porzellans zu
blinzeln, hielt er ihr schon die Hand unter die Nase.
    »Danke«, erwiderte sie mit so viel
Würde, wie sie aufbringen konnte, was zugegebenermaßen nicht sonderlich viel
war.
    Er half ihr auf das Sofa zurück. »Stehen
Sie bloß nicht wieder auf.«
    »Nein, Sir.«
Sie salutierte schwungvoll, eine Tat, die ganz offensichtlich ihren Zweck, seine
Laune zu heben, nicht erfüllte.
    »Können Sie denn niemals ernst sein?«
    »Wie bitte?«
    »Zum Spaß salutieren, alle

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