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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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machen müssen. Das Letzte, was er jetzt gebrauchen konnte, war
irgendein Dandy aus London, der ihm vor Elizabeth auf die Schulter klopfte und
ihn Riverdale nannte.
    »Ich meine aber, dass niemand über
Nacht bleiben wird«, fügte sie hinzu.
    James nickte nachdenklich. »Dann
wird das eine ausgezeichnete Gelegenheit für Sie sein.«
    »Ich verstehe.« Sie klang nicht
annähernd so begeistert, wie er erwartet hatte.
    »Sie müssen jetzt nur noch
herausfinden, welche von den Gentlemen unverheiratet sind, und sich dann den
besten davon aussuchen.«
    »Ich habe die Gästeliste bereits
durchgesehen, und es werden wohl einige unverheiratete Gentlemen anwesend
sein.« Sie lachte etwas unglücklich auf. »Sie haben nur eins nicht
bedacht, James, der betreffende Gentleman muss auch an mir interessiert
sein.«
    Er winkte ab. »Das wird er, ohne
jeden Zweifel. Wenn ich mit Ihnen fertig bin ...«
    »Es gefällt mir nicht, wie sich das
anhört.«
    »... werden Sie absolut
unwiderstehlich sein.«
    Unbewusst legte Elizabeth eine Hand
an ihre Wange und sah ihn verblüfft an. Bot er ihr etwa an, ihr Unterricht zu
geben? Um sie zu einer interessanten Partie zu machen? Sie wusste nicht, warum
sie so überrascht war, immerhin hatte er nie angedeutet – bis auf einen kurzen,
süßen Kuss –, dass er selbst an ihr interessiert wäre. Und außerdem hatte sie
ganz klar gemacht, dass sie keinen mittellosen Verwalter heiraten konnte. Warum
also deprimierte es sie so, dass er so erpicht darauf schien, sie mit einem
reichen Gentleman zu verheiraten? Nachdem sie ihm selbst gesagt hatte, dass sie
genau das wollte? »Wie soll dieser Unterricht denn eigentlich genau
aussehen?« fragte sie misstrauisch.
    »Nun, wir haben nicht viel
Zeit«, grübelte er laut. »Und an Ihrer Garderobe können wir nicht viel
ändern.«
    »Wie nett von Ihnen, das
ausdrücklich zu betonen«, murrte sie.
    Er warf ihr einen leicht
vorwurfsvollen Blick zu. »Wenn ich mich recht erinnere, hatten Sie auch keine
Skrupel, als Sie sich neulich abfällig über meine Kleidung äußerten!«
    Eins zu null für ihn. Ihre guten
Manieren zwangen sie, etwas widerwillig zu sagen: »Ihre Stiefel sind sehr
schön.«
    Schmunzelnd betrachtete er sein
Schuhwerk, das zwar alt, aber ausgezeichnet gemacht war. »Ja, nicht wahr?«
    »Etwas verwahrlost allerdings.«
    »Ich werde sie morgen putzen«,
gelobte er, und seine überlegene Miene verriet ihr, dass er nicht gewillt war,
ihren Köder anzunehmen.
    »Es tut mir Leid«, sagte sie
ruhig. »Das war nicht richtig von mir. Komplimente sollten frei gemacht werden,
ohne Einschränkungen.«
    Er betrachtete sie eine Weile auf
seltsam prüfende Art. »Wissen Sie, was ich an Ihnen mag, Elizabeth?«
    Sie konnte es sich beim besten
Willen nicht vorstellen.
    »Sind sind durch und durch gut und
anständig«, erklärte er. »Aber im Gegensatz zu den meisten guten,
anständigen Menschen predigen oder missionieren Sie niemals.«
    Sie war sprachlos.
    »Und hinter Ihrer Güte und
Anständigkeit scheint sich ein herrlich spitzzüngiger Humor zu verbergen, ganz
gleich, wie sehr Sie sich auch gelegentlich bemühen, ihn zu unterdrücken.«
    Lieber Gott, wenn er auch nur noch
ein Wort mehr sagte, würde sie sich auf der Stelle in ihn verlieben.
    »Es ist nicht schlimm, sich über
einen Freund lustig zu machen, solange man das nicht auf bösartige Weise
tut«, fuhr er fort, und seine Stimme klang wie eine sanfte Liebkosung.
»Und Sie könnten niemals bösartig sein, selbst wenn Sie es noch so sehr
versuchten.«
    »Dann macht uns das wohl zu
Freunden«, vermutete sie scheu.
    Er lächelte sie an, und ihr Herz
setzte einen Schlag lang aus. »Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig«,
stellte er fest und beugte sich weiter zu ihr. »Immerhin kenne ich alle Ihre
peinlichsten Geheimnisse!«
    Sie lachte nervös. »Ein Freund, der
einen Ehemann für mich finden will. Wie originell!«
    »Nun, ich glaube, ich werde dabei
mehr Erfolg haben als Mrs. Seeton, falls sie wirklich so ...«
    »Sprechen Sie es nicht aus!«
warnte sie ihn.
    »Betrachten Sie es als nicht
ausgesprochen. Aber wenn Sie Hilfe möchten ...« Er sah sie eindringlich
an. »Sie wollen doch Hilfe, nicht wahr?«
    »Hm, ja.« Ich glaube.
    »Dann fangen wir am besten sofort
an.«
    Elizabeth warf einen Blick zu der
kunstvoll verzierten Tischuhr, die Lady Danbury aus der Schweiz mitgebracht
hatte. »In weniger als einer Stunde muss ich wieder in den Salon gehen.«
    Er überflog kopfschüttelnd ein paar
Seiten in Mrs.

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