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Julia Quinn

Julia Quinn

Titel: Julia Quinn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie heiratet man einen Marquis
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viel
amüsanter war, Elizabeth zu quälen, statt Lady Danbury zuzuhören, wie sie sich
mit den Corbishleys anlegte. Der riesige Kater trottete neben ihr her und
fauchte sie in regelmäßigen Abständen immer wieder an.
    »Ist das wirklich nötig?«
fragte Elizabeth. »Musst du mir folgen, nur um mich anzufauchen?«
    Malcolms Antwort bestand in einem
neuerlichen Fauchen.
    »Du Biest. Niemand glaubt mir, dass
du mich dauernd anfauchst. Du tust das nur, wenn wir allein sind.«
    Sie hätte schwören können, dass der
Kater grinste.
    Als sie an den Ställen vorbeikam,
stritt sie immer noch mit Malcolm. Malcolm knurrte und fauchte hingebungsvoll, und Elizabeth fuhr ihn an, er solle endlich still sein. Deswegen hörte
sie wahrscheinlich auch die Schritte nicht, die sich näherten.
    »Miss Hotchkiss.«
    Sie sah abrupt auf. Vor ihr stand
Sir Bertram Fellport, der blonde Adonis mit dem Gesicht eines Engels. Für ihren
Geschmack stand er viel zu nah vor ihr. »Oh, guten Tag, Sir.« Diskret trat
sie einen Schritt zurück.
    Er lächelte und kam Elizabeth
womöglich noch engelsgleicher vor. »Meine Name ist Fellport«, sagte er.
    Sie nickte. Das wusste sie bereits,
aber das brauchte sie ihm ja nicht mitzuteilen. »Ich bin erfreut, Ihre Bekanntschaft zu
machen.«
    »Haben Sie
Ihr Notizbuch gefunden?«
    Er musste ihr Gespräch mit Lady
Danbury mit angehört haben. »Nein, leider nicht. Aber es wird sicher wieder
auftauchen. So schnell geht nichts verloren.«
    »Ja«, murmelte er und sah sie
aus seinen himmelblauen Augen unangenehm eindringlich an. »Arbeiten Sie schon
lange bei Lady Danbury?«
    Elizabeth wich noch einen Schritt
zurück. »Seit fünf Jahren.«
    Er streckte die Hand aus und strich
ihr über die Wange. »Sie müssen ein sehr einsames Leben führen.«
    »Ganz und gar nicht«,
widersprach sie steif. »Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen wollen.«
    Mit schmerzhaftem Griff packte er
ihr Handgelenk. »Ich entschuldige Sie nicht.«
    Obwohl ihr Herz zum Zerspringen
klopfte, gelang es ihr, ganz ruhig zu sprechen. »Sir Bertram, darf ich Sie
daran erinnern, dass Sie zu Gast in Lady Danburys Haus sind?«
    Er zog sie am Handgelenk näher zu
sich. »Und darf ich Sie daran erinnern, dass Sie in Lady Danburys Diensten
stehen und daher verpflichtet sind, sich um das Wohlbefinden ihrer Gäste zu
kümmern?«
    Elizabeth sah in diese erstaunlich
blauen Augen und entdeckte darin einen kalten, hässlichen Ausdruck. Ihr wurde
flau im Magen, und sie begriff, dass sie schleunigst fliehen musste. Er zog sie
bereits auf die Ställe zu, und wenn sie erst einmal außer Sicht war, gab es
kein Entkommen mehr.
    Sie fing an zu schreien, aber sofort
hielt er ihr grob den Mund zu. »Du wirst jetzt tun, was ich dir sage«,
zischte er ihr ins Ohr. »Und hinterher wirst du dich bei mir bedanken.«
    Und dann wurden Elizabeths
schlimmste Befürchtungen wahr, als er sie in das Innere des Stalls zerrte.

15. KAPITEL
    Die Hände in die Hosentaschen
vergraben, schlenderte James zu den Stallungen hinüber. Er war in ausgesprochener Schmolllaune, was bei ihm nicht oft vorkam; allerdings geschah es auch nur
selten, dass er sich etwas verweigern musste, was er wirklich wollte. Die
Tatsache, dass er sein Werben um Elizabeth noch etwas aufschieben musste, hatte
ihn in eine überaus schlechte Stimmung versetzt.
    Die frische Luft hatte daran nicht
viel geändert, und so beschloss er, jetzt auch noch einen Ausritt zu machen –
einen atemberaubenden, halsbrecherischen, wilden Ausritt. Als Agathas
Verwalter hatte er freien Zugang zu den Ställen, und wenn es sich für ihn in
seiner Position vielleicht auch nicht schickte, wie der Leibhaftige zu
reiten, so würde er sich einfach darüber hinwegsetzen, indem er so schnell
galoppierte, dass ihn ohnehin keiner erkennen konnte!
    Doch als er am Stall ankam, saß
Malcolm dort auf den Hinterbeinen, kratzte wild mit den Vorderpfoten am Tor und
miaute so laut, dass es beinahe wie ein Kreischen klang.
    »Mein Gott, was ist denn in dich
gefahren?«
    Malcolm fauchte, wich zurück und
warf sich dann mit dem ganzen Gewicht gegen das Stalltor.
    Erst jetzt fiel James auf, dass es
geschlossen war, was sehr ungewöhnlich für diese Tageszeit war. Auch wenn die
Pferde der Gäste inzwischen längst trockengerieben waren und sich die
Stallburschen ins Dorfgasthaus begeben hatten, so hätte das Tor doch
eigentlich offen stehen müssen. Schließlich war es ein warmer Tag, und die Pferde
konnten jeden Lufthauch gebrauchen, der in den Stall

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