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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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Ich lasse mich nicht noch einmal reinlegen.“
    Als ob es nicht noch schlimmer kommen könnte, tauchte auf einmal ein gut aussehender, hervorragend gekleideter Mann mit welligem hellbraunem Haar neben Mrs Finch auf und legte den Kopf in den Nacken, um zu ihr nach oben zu schauen.
    „Oh nein“, murmelte Sabrina.
    Collin Masters? Was in aller Welt wollte der denn hier – und warum ausgerechnet jetzt? Hatte er sie nicht schon genug gedemütigt und verletzt?
    „Kann ich helfen?“
    Auf seinen unschuldigen Blick fiel sie keine Sekunde lang herein. In Rekordtempo rannte sie die Treppe hinunter. „Nein, können Sie nicht. Das hier ist eine private Angelegenheit.“
    Collin ignorierte sie und konzentrierte seinen ganzen Charme auf Mrs Finch. „Wenn ich das richtig verstanden habe, geht es um Mietrückstände?“
    Die Augen der zierlichen Frau leuchteten hoffnungsvoll auf, als sie sich vertraulich zu ihm vorbeugte. „Insgesamt eintausenddreihundertfünfzig Dollar.“
    „Warten Sie mal! Sie haben gesagt, dass Sie meine Möbel behalten“, rief Sabrina. „Den Wert müssen Sie also von den Schulden abziehen.“
    „Falls ich überhaupt was von Ihrem billigen Schrott loswerde, habe ich Glück, wenn ich damit den Schlosser und die Putzfrau bezahlen kann.“
    Sabrina rang nach Luft und presste die Hand gegen die Brust. „Das ist nicht wahr! Und das ist nicht fair!“
    „Bitte erlauben Sie mir …“ Collin griff in die Innentasche seines Anzugs und zog sein Scheckbuch heraus. „Ich stelle Ihnen einen Scheck über eintausendfünfhundert Dollar aus“, sagte Collin. „Klingt das fair, Mrs Finch?“
    Wenn es um Geld ging, war die Frau ein echter Bluthund. „Das muss es wohl. Auch wenn da noch die ganzen schlaflosen Nächte wären, die ich deswegen hatte.“ Sie schenkte Collin ein strahlendes Lächeln. „Sie sind ja so ein netter Mann. Wer sind Sie eigentlich?“
    „Ein Freund.“
    „Nein, das ist er nicht!“ Aber Sabrinas Widerspruch stieß auf taube Ohren. Also wandte sie sich wieder ihrer Vermieterin zu. „Mrs Finch, es geht hier um meine Geburtsurkunde, meine Zeugnisse und andere Dokumente. Sind Sie sicher, dass alles weg ist?“
    Die Frau nahm Collins Scheck und nickte. „Süße, für mich sieht das wie ein astreiner Identitätsdiebstahl aus. Sie haben wohl wirklich nicht viel Menschenkenntnis.“
    „Wem sagen Sie das“, murmelte Sabrina mit einem vernichtenden Blick in Collins Richtung.
    Nachdem Collin sein Scheckbuch und den Stift wieder eingesteckt hatte, hielt er ihr die Hand hin und spielte den Vertrauten: „Ich bringe dich irgendwohin, wo du in Ruhe nachdenken kannst.“
    Am liebsten hätte sie seine Hand zur Seite geschlagen. Aber sie musste der Realität ins Auge sehen. Mrs Finch hatte sein Geld genommen. Jetzt war sie dem Mann, den sie verachtete, etwas schuldig.
    „Das kann doch alles nicht wahr sein“, flüsterte sie.
    „Bitte entschuldigen Sie.“ Er legte ihr den Arm an den Rücken. „Mein Auto steht gleich vor der Tür. Ich kann Ihnen hinterherfahren oder ich bringe Sie dann zu Ihrem Wagen zurück, wenn wir etwas gegessen und uns unterhalten haben.“
    Sie war so benommen, dass sie nicht gleich reagieren konnte. Aber dann schüttelte sie den Kopf. „Das geht nicht.“
    „Also, hier können Sie jedenfalls nicht bleiben.“
    „Nein … aber ich habe kein Auto mehr.“
    „Wie bitte?“
    „Der Leasingvertrag ist ausgelaufen.“ Verbittert starrte sie ihn an. „ Ihretwegen konnte ich mir keine Verlängerung leisten.“
    „Jetzt warten Sie mal … ich habe Sie nicht zur Kündigung gezwungen. Sie sind freiwillig gegangen.“
    „Stanley Norbit hat Mundgeruch, und er stellt mir den ganzen Tag im Keller nach.“
    Auch wenn Collin sich nicht vorstellen konnte, den alten Norbit zu einer Party einzuladen, konnte er auf die Arbeitsmoral und die Leistung des Exzentrikers nichts kommen lassen. „Er ist vielleicht etwas unbeholfen im Umgang mit anderen. Aber er hat mich noch nie enttäuscht, wenn ich in allerletzter Minute noch etwas gebraucht habe.“
    „Versuchen Sie mal, in Norbits Gegenwart Rock und BH zu tragen. Dann reden wir weiter.“
    „Das tue ich meinem Schneider nicht an.“
    Diesen Versuch, ihren letzten Reinfall ins Lächerliche zu ziehen, fand Sabrina überhaupt nicht komisch. „Ich würde eher als Lehrling bei einem Bestatter anfangen, als wieder für einen Typen wie den zu arbeiten. Aber vor allem haben Sie mich vor der ganzen Firma lächerlich gemacht und haben das nicht mal

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