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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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die Haare, trägt eine schwarze Plastikbrille und bringt sich ein Pausenbrot in einer Bauarbeiterlunchbox mit.“
    Es ging ihm schrecklich auf die Nerven, dass Cassie Persönlichkeitstypen so leicht einordnen konnte. „Eine ‚Raumschiff Enterprise‘-Lunchbox, um genau zu sein. Und er kann mit den Fingern den Gruß von Spock nachmachen.“
    „Na, das qualifiziert ihn natürlich.“
    „Er ist außerdem fantastisch bei Trivial Pursuit.“
    „Hör sofort mit den Lobeshymnen auf, oder ich ändere den Nachnamen meiner Töchter.“
    Collin widerstand der Versuchung, laut zu lachen. Stattdessen murmelte er: „Glaub ja nicht, dass ich mich dir je wieder anvertrauen werde.“
    Genau aus diesem Grund hatte er seine Schwester nicht mehr so oft angerufen und sich hauptsächlich darauf beschränkt, ihr einmal in der Woche eine SMS zu schicken. So war es einfacher, ihren Nachforschungen aus dem Weg zu gehen, was sein Privatleben – mit anderen Worten, sein Liebesglück – anging. Auch wenn er damit das Risiko einging, alles zu verlieren, was von seiner Familie noch übrig war.
    „Da bin ich jetzt aber beunruhigt“, meinte sie. „Wie gefällt ihr denn der neue Arbeitsbereich?“
    „Sie hat gekündigt und bleibt nicht mehr lange.“
    „Klug von ihr.“ Mit dem Fuß schob Cassie ihre Tasche zur Seite und ging ins Wohnzimmer. „Ich habe mich immer gut mit ihr verstanden, wenn ich bei dir im Büro angerufen habe und du mit einem sogenannten Meeting beschäftigt warst.“
    Collin durchbohrte sie von hinten mit seinem Blick. „Meine Termine sind alle echt.“
    „Du kannst nur hoffen, Donald Trump hat nicht mitbekommen, dass sie zu haben ist, und versucht jetzt, sich bei ihr einzuschleimen. Ich würde mich wirklich wohler fühlen, wenn ich wüsste, dass sie sich um meine Mädchen kümmert.“
    „Entschuldige mal, bis vor einer Minute war ich dein Held. Jetzt hängt alles von ihr ab?“
    Ohne einen Anflug von Reue grinste Cassie ihn an. „Erinnerst du dich noch daran, was Gran immer gesagt hat? Man soll nie eine Frage stellen, wenn man die Antwort nicht hören will.“
    Sabrina Sinclair stand vor der Wohnung, die sie sich mit ihrer Mitbewohnerin Jeri Swanson teilte, und betrachtete stirnrunzelnd den Schlüssel, der nicht mehr ins Schloss passte. Als sie morgens um sechs weggegangen war, hatte das Schloss noch wunderbar funktioniert.
    In der Hoffnung, dass ihre durchgeknallte Mitbewohnerin noch nicht mit ihrem neuesten Freund losgezogen war, um sich die Nacht in diversen Clubs um die Ohren zu schlagen, klopfte sie an die Tür.
    „Jeri? Ich bin’s. Bist du da?“
    „Nein, ist sie nicht. Und Sie sollten auch gehen.“
    Die Stimme kam von unten. Sabrina ging zum wackeligen Holzgeländer des Treppenabsatzes und schaute zu der alten Dame hinunter, die dort stand. „Mrs Finch? Stimmt etwas nicht?“
    „Jetzt setzen Sie bloß keine Unschuldsmiene auf. Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich keine Märchen mehr glaube, was die Miete angeht.“
    Die gebrechliche alte Frau war so zänkisch wie eh und je. Drei Stockwerke über ihr fuhr Sabrina zusammen. „Aber Jeri hat doch gestern bezahlt. Ich musste wegen der Inventur früher zur Arbeit. Sie hat mein Geld genommen, um ihre Schulden und meinen Anteil an der Miete zu bezahlen.“
    „Ach wirklich? Vielleicht hat sie Ihnen das erzählt. Aber ich habe keinen Cent gesehen. Also habe ich heute das Schloss auswechseln lassen, sobald sie weg war.“
    Übelkeit erfasste Sabrina, und sie hielt sich am Treppengeländer fest. „Hat sie gesagt, wo sie hin ist? Wann sie zurückkommt?“
    „Weiß ich nicht, ist mir egal, und Sie sind noch ein viel dümmeres Huhn, als ich dachte, wenn Sie auf die warten oder auch nur einen Gedanken an sie verschwenden.“
    Sabrina wusste, was los war. Wieder einmal hatte sie an das Gute im Menschen geglaubt und sich geirrt. Jetzt konnte sie sich wieder einmal nur noch entschuldigen und von vorn anfangen. „Mrs Finch, wenn sie mich reinlassen, verspreche ich, dass ich die Miete in zwei Monaten zurückzahle. Und ich versichere Ihnen, dass Jeri die Wohnung nicht mehr betreten wird.“
    „Nein. Mit euch bin ich fertig. Diese Versprechungen habe ich satt. Den Lärm auch und den ganzen Ärger. Jetzt verschwinden Sie hier, oder ich hole die Polizei.“
    „Aber meine ganzen Sachen sind in der Wohnung.“
    „Nein, sind sie nicht. Ihre Freundin hat ihren ganzen persönlichen Kram mitgehen lassen. Und die Möbel behalte ich. Als Teil der Miete, die Sie mir schulden.

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