Julia Saison Band 05
Baumwolle. Du kennst mich doch, für den wichtigsten Menschen in meinem Leben – nämlich mich – ist mir nichts gut genug.“
„Ein Glück für mich, dass du so auf Luxus stehst“, antwortete sie lächelnd. „Ich werde schlafen wie ein Baby.“
„Gut.“ Erneut glitt sein Blick zu ihrer Unterwäsche, und er schüttelte den Kopf. „Also, dann lasse ich dich jetzt besser in Ruhe. Ach ja …“ Er zog etwas aus der Hemdtasche. „Dein Hausschlüssel.“
Sabrina betrachtete den bronzefarbenen Schlüssel in ihrer Hand. „Ich möchte dir noch sagen, dass ich dein Vertrauen sehr zu schätzen weiß. Ich werde dich bestimmt nicht enttäuschen.“
„Seit ich dich kenne, weiß ich, dass ich dir vertrauen kann.“ Ihre Blicke begegneten sich. Dann blinzelte er und presste die Handflächen zusammen. Er deutete mit einem Kopfnicken auf seine Seite der Wohnung. „Wenn du alles hast, was du brauchst, lasse ich dich jetzt allein.“
„Alles bestens. Noch mal vielen Dank.“
„Süße Träume“, murmelte er.
Am nächsten Morgen stellte Sabrina dankbar fest, dass Collin schon früh zur Arbeit gegangen war. Als Erstes rief sie Stanley Norbit an und teilte ihm mit, dass sie fristlos kündigte. Zwar hatte sie immer noch ein schlechtes Gewissen, so plötzlich aufzuhören, aber sie musste zugeben, dass Collin recht hatte; unter anderen Umständen würde man ihr auch keine Frist oder Übergangszeit zubilligen.
Dann machte Sabrina noch ein paar Anrufe wegen des Identitätsdiebstahls, bevor sie sich die Liste mit Telefonnummern vornahm, die Collin auf dem Küchentisch für sie hingelegt hatte. Nachdem sie sich noch eine Tasse Kaffee eingeschenkt hatte, nahm sie das schnurlose Telefon von der Theke und wählte Cassidys Nummer.
„Sabrina!“, rief Collins Schwester erfreut. „Also, ich weiß es ehrlich zu schätzen, dass du dich so schnell bei mir meldest. Dann hast du den Job angenommen?“
Sabrina wollte schon zugeben, dass sie keine Alternative hatte. Aber sie hatte ja Cassidy Masters am Apparat, die daran glaubte, dass man immer eine Wahl hat. „Ja, habe ich. Nur bin ich nicht sicher, ob ich dafür qualifiziert bin, auch nur zeitweise in deine Fußstapfen zu treten. Bist du sicher, dass du mich für diesen Job willst? Das ist eine enorme Verantwortung.“
„Genau darum habe ich Collin gesagt, dass er dich auftreiben soll. Hat er dir das nicht erzählt?“
Sabrina presste die Hand gegen ihre Brust. „Das ist so lieb von dir.“
„Und du wirst das toll machen. Ich habe nur Angst, ob meine Kinder überhaupt noch nach Hause kommen wollen, wenn ich wieder da bin.“
„Und ich habe Angst, dass ich sie nicht dazu bringen kann, mit dem Weinen aufzuhören, weil sie dich so furchtbar vermissen.“
„Sabrina, sie werden weinen“, sagte Cassie mit einem Seufzer. „Und sich daneben benehmen. Und versuchen, dich auszutricksen. Aber wenn es jemanden gibt, der damit fertig wird, dann bist du das.“
Sabrina konnte nur hoffen, dass Cassie recht hatte. Dann fing sie an, Fragen zu stellen. „Du musst mir den Tagesablauf der Mädchen erklären, ihre Vorlieben und Abneigungen, und auf jeden Fall musst du mir alle medizinischen Informationen geben. Ach ja, und können sie dich manchmal anrufen? Ich weiß von anderen Leuten mit Familienmitgliedern in Krisengebieten, dass E-Mails fast immer möglich sind. Aber die Mädchen sind ja noch so klein, dass das kaum reichen wird.“
„Klar, E-Mails und Telefon geht immer. Das ist nicht die Art von Krieg, in dem unsere Väter und Großväter gekämpft haben“, fügte sie trocken hinzu. „Aber hör mal, ich möchte, dass du mit Collin so bald wie möglich herkommst. Dann können wir alles besprechen, und ihr könnt schon einen Teil ihrer Sachen mitnehmen. Das ist die perfekte Gelegenheit, damit ihr euch alle besser kennenlernt.“
„Ich weiß nicht, wie begeistert Collin davon sein wird.“
„Wenn er sich beschwert, lügt er, dass sich die Balken biegen.“
Hatte Collin etwa seiner Schwester erzählt, dass er sich von Sabrina angezogen fühlte?
„Du bist auf einmal so still“, sagte Cass. „Hat er dir gegenüber etwa so getan, als wäre er völlig unsensibel und ungehobelt?“
„Wenn jemand unhöflich war, dann ich. Ich war immer noch wütend auf ihn, weil er mich dazu gebracht hat zu kündigen.“
„Ich auch, das kannst du mir glauben.“
„Oh nein“, entfuhr es Sabrina. „Er hat dir gesagt, warum er mich versetzt hat?“
„Das musste er gar nicht. Sei dankbar,
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