Julia Saison Band 05
dass er so viel Respekt für dich hat und du unantastbar für ihn warst. Sonst hätte er ein Verhältnis mit dir angefangen. Und dann hätte er sich dazu verpflichtet gefühlt, dir schönen Schmuck zu schenken und dir einen besseren Job zu verschaffen.“
„Also, ich hatte schon damals kein Interesse an einer Affäre mit ihm. Und jetzt auf gar keinen Fall.“
Cassidy seufzte. „Nein, du bist die Sorte Frau, die Männer heiraten. Und dank unserer Eltern ist Collin dagegen regelrecht allergisch.“
„Das geht mich wirklich nichts an, aber ich hoffe, wenn er eine Affäre hat, bringt er die Frau nicht hierher – wegen der Mädchen, meine ich.“
Cass lachte. „Natürlich. Wegen der Mädchen.“
Weil ihr das Ganze peinlich war, stand Sabrina auf. „Jetzt lege ich besser auf. Die Möbel sollen gleich geliefert werden.“
„Du bist so gut organisiert. Ich melde mich wieder, sobald mein Terminplan feststeht.“
Collin war überrascht, wie sehr er sich an diesem Abend darauf freute, nach Hause zu kommen. Kein gutes Zeichen, stellte er fest. Trotzdem konnte er seine gute Laune kaum verbergen.
Eine Riesenmenge chinesisches Essen in der Hand, machte er sich auf die Suche nach Sabrina. Im Kinderzimmer entdeckte er sie auf einer Stehleiter. Sie war dabei, Chiffon in Orange, Lavendel, Pink und Lindgrün vom Deckenventilator aus in die Ecken des Zimmers zu spannen.
„Lieber Himmel, das soll ein Kinderzimmer werden, kein Harem.“
Mit einem Aufschrei sprang Sabrina von der Leiter, stolperte und wäre rückwärts auf eine Kommode neben der Tür gefallen, wenn Collin sie nicht aufgefangen hätte.
„Du bist früh dran.“ Sie warf einen Blick auf die Uhr und runzelte die Stirn. „Sehr früh sogar. Hast du nicht gesagt, dass du heute Abend etwas vorhast?“
„Gut, dass ich mich entschieden habe, nicht hinzugehen. Sonst hättest du jetzt eine Gehirnerschütterung oder Schlimmeres.“
„Wenn Sonny hier oben Bescheid gegeben hätte, wäre ich nicht gestürzt.“
„Wie bitte, ich soll mich ankündigen lassen, wenn ich in meine eigene Wohnung komme?“ Er wedelte mit dem Zeigefinger vor ihrer vorwitzigen Nase hin und her. „Ich glaube, mir gefällt der Gedanke generell nicht, dass du auf einer Leiter herumkletterst, wenn sonst keiner da ist. Wo hast du die überhaupt her? Mir gehört sie jedenfalls bestimmt nicht.“
„Vom Hausmeister, Mr Salazar. Ein sehr netter Mann.“ Sabrina deutete auf ihr Kunstwerk. „Gefällt es dir wirklich nicht?“
Sabrina hatte eine fröhliche Tagesdecke in Orange gekauft und eine in Lila. Dazu Sofadecken in Lavendel mit passenden Kissen. Poster von Disney-Filmen schmückten die Wände.
„Wer hat gesagt, dass es mir nicht gefällt? Es ist einfach … anders. Auf jeden Fall bunt.“ Er schaute von einem Poster zum anderen. Als sie wieder die Leiter hochklettern wollte, hielt Collin sie fest. „Hast du heute schon etwas gegessen?“
Sie senkte den Blick. „Klar. Ich habe ein paar Kräcker in der Speisekammer gefunden. Und ich gebe zu, dass ich mich an dem Käse vergangen habe, den du im Kühlschrank hast.“
„Mehr nicht? Also, das reicht jetzt für heute. Ich will nicht, dass du mir noch mal von der Leiter fällst, diesmal vor Hunger.“ Er hielt sie am Ellbogen fest und führte sie den Flur entlang. „Ich habe Abendessen mitgebracht.“
„Zwei Abende hintereinander lädst du mich ein? Das ist wirklich nicht nötig.“
Auf dem Weg ließ er Krawatte und Jackett auf einen der vier Barhocker fallen, dann zog er einen für Sabrina zurück. Als sie sich gesetzt hatte, holte er zwei langstielige Weingläser aus dem Schrank und dann den Wein. „Magst du Shiraz?“
„Also, getrunken habe ich Shiraz schon einmal. Aber ich erinnere mich nicht mehr daran, was das für eine Sorte war.“
„Und asiatisches Essen?“
„Fast alles. Vor allem Thailändisch.“
„Das bringe ich dann nächstes Mal mit. Diesmal gibt es Chinesisch.“
Collin genoss es, mir ihr zusammen zu sein. So wie sie aussah und sich gab, wirkte sie einfach echt, ungekünstelt. Es schadete natürlich auch nichts, dass ihre Augen perfekt zur Farbe ihres blauen Pullis passten. Obwohl das Oberteil für seinen Geschmack zu lang war, weil es Sabrinas süßen Po verdeckte, der besonders in diesen engen Jeans eine echte Augenweide war.
„Also, die Anlieferung der Möbel hat reibungslos geklappt? Bist du zufrieden mit den Sachen?“
„Ja, bin ich. Und die Männer haben sich gefreut, mal in so ein Luxusapartment
Weitere Kostenlose Bücher