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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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war wild entschlossen, nicht zu weinen. Aber dieser Tag hatte ihr wirklich den Rest gegeben. Tränen stiegen ihr in die Augen, bevor Sabrina sie wegblinzeln konnte.
    „Warte mal. Hier wird nicht geweint. Das steht in deinem Arbeitsvertrag.“ Als er sich hastig bewegte, schaute sie auf. Er kramte in seinen Taschen herum.
    „Hör doch bitte auf“, fuhr er fort und wirkte immer angespannter. „Ich habe nicht mal ein Taschentuch dabei. Hilft es was, wenn ich alle Komplimente und alle Scherze zurücknehme? Ich kann auch in vier Sprachen ‚Tut mir leid‘ sagen.“
    Trotz allem musste Sabrina lächeln. „Ich hatte ganz vergessen, dass du nicht nur ein bisschen, sondern total verrückt bist.“
    Collin zuckte die Achseln. Seine Miene deutete an, dass er das nicht für ein Problem hielt. „Ich habe nur versucht, dich bei Laune zu halten.“ Sanfter fragte er: „Kommst du klar?“ Er streckte die Hand aus, als ob er ihr das Haar aus dem Gesicht streichen wollte, doch dann ließ er plötzlich den Arm sinken.
    In diesem Augenblick erreichte der Aufzug Collins Stockwerk.
    Als sie die weitläufige Wohnung betraten, schloss Collin hinter ihnen die Tür ab. Dann folgte er Sabrina. „Mi casa, tu casa.“ Er machte einen Schritt nach vorne und deutete mit einem Kopfnicken Richtung Küche. „Graziella ist mit der Mikrowelle hochzufrieden. Aber ich habe keine Ahnung, ob der Ofen schon jemals benutzt worden ist. Was den Kühlschrank angeht … also, momentan ist da hauptsächlich Wein drin. Statt zu kochen, gehe ich meistens essen – oder ich nehme mir etwas mit.“
    „Soll das so weitergehen?“
    „Dass meine Wenigkeit etwas zu essen bekommt? Das hoffe ich doch.“
    Sabrina warf ihm von der Seite her einen Blick zu. Es war einfach nicht fair, dass sein britischer Akzent ihn so ernsthaft wirken ließ, sogar wenn er mit Absicht absoluten Blödsinn von sich gab. „Du solltest vielleicht mit den Mädchen zusammen essen, meine ich. Du weißt schon, damit ein geregelter Familienalltag eintritt, ein fester Tagesablauf.“
    Collin zog ehrlich erstaunt die Augenbrauen hoch. „Darüber habe ich noch nicht wirklich nachgedacht. Siehst du? Du bist bereits unersetzlich. Also, vermutlich könnte ich Graziella bitten, uns was zu machen. Obwohl sie ja selbst acht Kinder hat.“
    „Dann hat sie mehr als genug zu tun. Ich übernehme das Kochen.“
    „Du kannst kochen?“
    „Jawohl. Mit mir hast du ein echtes Schnäppchen gemacht. Ich kann auch noch backen, häkeln … und ein Hühnchen oder eine Ente kann ich auch für dich schlachten, wenn du Lust auf frisches Geflügel hast.“
    Collin führte sie ins Wohnzimmer und deutet auf die Glastüren, die zum Balkon führten. „Auf dem Geländer sitzen manchmal Tauben. Die will ich nicht auf dem Teller wiedersehen. Manchmal unterhalten wir uns nämlich.“
    „Warum überrascht mich das nicht?“ Sabrina biss sich auf die Lippen, als sie am Sofatisch aus Glas und Metall vorbeiging. „Scharfe Kanten und so viel Glas“, murmelte sie. Der Balkon machte ihr jedoch am meisten Sorgen. „Rennen kann man hier nicht. Und die Balkontüren bleiben geschlossenen, solange es draußen nicht kindersicher ist.“
    Am anderen Ende des Apartments angelangt, erkannte sie, dass ihr Zimmer neben dem Kinderzimmer und gegenüber des zweiten Badezimmers war.
    Collins Schlafzimmer war auf der anderen Seite der Wohnung. Sie bat nicht darum, es zu sehen. Und er bot ihr keine Besichtigung an. Alles in allem hatte das Apartment bestimmt eine Wohnfläche von mehr als zweihundert Quadratmetern. Angesichts der Raumaufteilung war sie erleichtert.
    Sie stellte ihre Einkäufe auf dem weichen cremefarbenen Teppich neben dem riesengroßen Doppelbett ab.
    „Bettzeug ist in der Kammer neben meinem Zimmer“, erklärte Collin. „Ich hole dir gleich noch eine Bettdecke und Kissen. Behalte einfach meine Kreditkarte und kauf alles, was du für dein Zimmer und das Mädchenzimmer brauchst.“
    „Danke“, sagte Sabrina, aber er war schon verschwunden.
    Sabrina hatte angefangen, die Etiketten von ihren Einkäufen zu entfernen, und war dabei, ihre Sachen ordentlich zusammengelegt im Schrank zu verstauen, als Collin zurückkam. Inzwischen hatte er sein Jackett und seine Krawatte ausgezogen. Sie merkte, wie einige Kleidungsstücke aus Spitze und Seide seinen Blick wie magisch anzogen. Er schleuderte Laken und Bettzeug beinahe aufs Gästebett, bevor er eilig rückwärts aus dem Zimmer stolperte.
    „Die Laken sind ägyptische

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