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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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endlich wieder auftauchte, trug sie ein tief ausgeschnittenes schwarzes Strickkleid mit langen Ärmeln, das sie sonst bei Cocktailpartys anzog.
    „Ich dachte, du trägst Hosen“, bemerkte er überrascht. Er selbst hatte sich für Jeans und ein Cordhemd entschieden.
    „Das hatte ich vor, aber ich fürchte, ich habe über die Feiertage ein paar Kilo zugenommen“, erklärte sie und wurde feuerrot dabei. „Ich bekomme bei keiner von den Hosen, die ich mitgebracht habe, den Reißverschluss zu. Das Kleid hier war meine letzte Rettung – ansonsten habe ich nur noch die Jogginghose, die ich im Flugzeug anhatte, aber die muss erst in die Wäsche. Tut mir leid, dass du so lange warten musstest.“
    „Mir nicht. Du siehst umwerfend aus.“
    Der schwarze Strickstoff betonte ihre neuen weiblichen Kurven, und die hohen Absätze ließen ihre Beine noch länger und schlanker wirken. Die Haare trug sie offen, die dunklen Locken gaben ihr etwas Wildes, Ungezähmtes.
    Cal nahm ihren Wintermantel aus der Garderobe. „Kommst du dir weniger overdressed vor, wenn ich mich auch umziehe?“
    Der Rest seiner Familie würde wahrscheinlich Jeans tragen, aber er konnte immerhin eine Krawatte anlegen.
    „Nein, schon okay“, erwiderte sie. „Das kommt davon, wenn man die ganze Zeit die lose Krankenhauskleidung mit Gummizughosen trägt. Man merkt einfach nicht, wenn man zunimmt. Ich muss einfach ein bisschen weniger essen und wieder mehr Sport treiben.“
    „Meinetwegen nicht“, gab er zurück. „Du siehst wunderbar aus. Ich mag deine neuen Kurven.“
    Als sie rot wurde und die Augenbrauen abwehrend hochzog, fuhr er fort: „Du bist genau richtig so, wie du bist.“ Wenn sie das doch nur einmal glauben würde. „Und es sieht süß aus, wenn du rot wirst.“
    Er strich ihr über die Wange, doch sie schüttelte den Kopf. „Na gut, wenn du meinst. Aber erzähl deiner Familie nichts davon, bitte. Es ist mir so schon peinlich genug.“
    „Du siehst wundervoll aus!“, rief Helen Hart, als Ashley und Cal das Haus hinter dem dreistöckigen viktorianischen „Wedding Inn“ betraten – Cals Mutter betrieb das aufs Ausrichten von Hochzeiten spezialisierte Hotel.
    „Dann warte erst mal, bis du uns siehst, wenn wir ausgeschlafen haben!“, erwiderte Cal, während er Ashley aus dem Mantel half.
    Ashley erwiderte Helens Umarmung herzlich. Sie bewunderte die Frau, die so ganz anders war als ihre eigene Mutter. Helen Hart liebte und akzeptierte ihre Kinder, so wie sie waren, und ließ sie ihr eigenes Leben führen. Nach dem Tod von Cals Vater vor zwanzig Jahren war die Familie noch enger zusammengerückt, und auch nach den zehn Jahren, die Ashley jetzt mit Cal zusammen war, fühlte sie sich manchmal noch wie eine Außenseiterin.
    Helen legte den Arm um ihre Schwiegertochter.
    „Wenn ich früher gewusst hätte, dass ihr kommt, hätte ich deine Eltern auch eingeladen“, bemerkte sie fröhlich. „Sie können es bestimmt ebenfalls kaum abwarten, dich wiederzusehen.“
    Da war sich Ashley nicht so sicher.
    „Wann besucht ihr sie denn?“, fragte Helen.
    Sie gingen in die Küche, wo Cals Mutter einen großen Topf mit Bolognese-Soße umrührte und Wasser für die Spaghetti aufsetzte.
    „Weiß ich noch nicht.“
    „Aber du hast ihnen doch erzählt, dass du wieder in Carolina bist?“, wollte Helen wissen und blickte dabei besorgt.
    Ashley nickte. „Ich habe ihnen eine E-Mail geschrieben, bevor wir in Honolulu abgeflogen sind.“
    Und bis jetzt hatte sie noch nicht nachgeschaut, ob sie geantwortet hatten. Dem ständigen Erfolgsdruck, den ihre Eltern ausübten, fühlte sie sich im Moment nicht gewachsen.
    Dies war ein heikles Thema für Ashley, weshalb Cal sie schnell in das große Wohnzimmer führte, wo die anderen warteten: Cals vier Brüder und drei Schwägerinnen, seine Schwester Janey, sein Schwager Thad und ihr zwölfjähriger Sohn Christopher.
    Eine rundum glückliche Großfamilie, die sie herzlich begrüßte und umarmte. Und dann begann das, was Ashley befürchtet hatte.
    „Stimmt was nicht?“, fragte Janey zwei Stunden später, als sie zusammen große Tupperschüsseln mit den Essensresten in Helens Gefriertruhe in der Garage brachten.
    Abgesehen davon, dass jeder darüber Buch führt, was Cal und ich sagen und tun? dachte Ashley. „Die Jungs haben Cal Ratschläge wegen unserer Beziehung gegeben – was weißt du darüber?“, fragte sie geradeheraus.
    Wie ein ertapptes Kind senkte Janey den Kopf.
    „Ich habe alles mitbekommen“,

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