Julia Saison Band 05
logisch, wenn du …“
Cal presste die Lippen aufeinander und umfasste ihre Handgelenke fester. Leise vor sich hinfluchend, zog er sie den Flur entlang zur Hintertür.
„Jetzt reicht’s mir aber mit diesem Quatsch!“
Nervös schaute Ashley zu, wie er mit der freien Hand den Riegel der Tür zurückschob und sie aufriss.
„Was soll das werden?“
„Genau das, wonach es aussieht!“ Er stieß die Tür auf, zog sie nach draußen und auf den Hof. „Ich stecke dich in die Scheune.“
„Was ist bloß in dich gefahren!?“ Ashley versuchte sich loszumachen, als Cal sie tatsächlich über den beleuchteten Hof zur gut hundert Meter entfernten Bretterscheune zog.
„Ein bisschen John Wayne vielleicht?“ Er legte einen Arm um sie und zog sie an sich. „Und das wurde auch Zeit, finde ich.“
„Von wegen!“ Ashley warf den Kopf in den Nacken und streifte seinen Arm ab. „Du kannst mich doch nicht mitten in der Nacht in die Scheune schleppen!“
Er beugte sich zu ihr hinunter, bis ihre Nasenspitzen einander fast berührten. „Wetten, dass doch?“
Sein energisches Auftreten ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn von sich, doch es fiel ihr schwer, sich dabei nicht von seinem durchtrainierten Körper beeindrucken zu lassen.
„Ich meine es ernst, Cal“, sagte sie streng.
„Und ich erst“, erwiderte er ebenso unnachgiebig, „mir ist völlig egal, was du sagst. Du kommst mit, und zwar sofort.“
Im nächsten Moment fand sie sich auf seinen Armen wieder, und er trug sie über den Hof.
„Das letzte Mal hast du mich in unserer Hochzeitsnacht getragen“, stellte sie atemlos fest.
„Hm, möchtest du den Rest auch gern wiederholen?“, fragte er verführerisch lächelnd.
Das Kleid war ihr hoch über die Schenkel gerutscht, und durch die dünnen Nylonstrümpfe spürte sie seine warme Haut.
„Nein, heute nicht.“ Sie versuchte sich zu befreien. „Nicht nach so einem Überfall!“
Völlig unbeeindruckt lächelte er auf sie hinunter. „Na, mal sehen, ob du deine Meinung nicht noch änderst.“
Damit setzte er sie vorsichtig ab und öffnete das Scheunentor. Das erste Mal, als Ashley das Haus gesehen hatte, war die Scheune leer gewesen. Als Cal jetzt das Licht einschaltete, sah sie eine Mähmaschine für den Rasen und diverse andere Gartengeräte in einer Ecke. Doch genau inmitten der Scheune stand etwas, das ihr vollkommen die Sprache verschlug.
„Lieber Himmel“, flüsterte sie schließlich und war unfähig, die Augen von dem roten 64er Mustang Cabrio abzuwenden. An dessen Windschutzscheibe klebte ein großes rotes Herz. Der Oldtimer war vom schneeweißen Dach bis hin zu den roten Vinylsitzen in perfektem Zustand und sah genauso aus wie der geliehene Wagen, mit dem Cal sie zu ihrem ersten Date abgeholt hatte.
Cal ließ sie nicht aus den Augen. Er nahm sie bei der Hand und führte sie zu dem Oldtimer.
„Alles, alles Liebe zum Valentinstag“, sagte er zärtlich, als sie davorstanden, legte die Hände um ihre Taille und küsste Ashley auf die Schläfe. „Das ist dein Geschenk.“
Völlig verblüfft schaute sie zu ihm auf. „Den hast du für mich gekauft?“
„Für uns , ja.“
„Aber wir haben uns noch nie so etwas Teures zum Valentinstag geschenkt!“, protestierte sie.
Normalerweise schrieben sie sich Karten und gingen schön essen, aber damit hatte es sich auch schon.
„Ich weiß.“
„Aber wieso dann jetzt?“
War das auch ein Rat seiner Familie gewesen? Oder seine eigene Idee?
„Weil wir uns mal sehr nahe waren. Näher als jetzt“, erklärte Cal leise. Plötzlich konnte sie in seinen Augen sehen, wie sehr er sie immer noch liebte. „Wir können uns diese Nähe zurückerobern, wenn wir einfach noch mal von vorn anfangen, da bin ich ganz sicher. Und dafür hielt ich den Wagen gut geeignet. Darin hat unsere Beziehung angefangen.“
Das stimmte, schon jetzt kamen Ashley jede Menge schöne Erinnerungen an die Zeit damals.
Zufrieden lächelte er sie an. „Und, möchtest du eine kleine Spritztour machen?“
Hoffnung stieg in ihr auf. Vielleicht konnten sie ihre Ehe ja doch noch retten.
„Auf jeden Fall – wenn du mitkommst.“
Er reichte ihr die Autoschlüssel und zwinkerte ihr zu. Dabei sah er aus wie der charmante unbekümmerte Medizinstudent, in den sie sich vor so vielen Jahren verliebt hatte. „Nichts könnte mich daran hindern.“
Galant öffnete er ihr die Fahrertür, und Ashley setzte sich hinters Steuer, während Cal
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