Julia Saison Band 05
auf dem Beifahrersitz Platz nahm. Als sie daran dachte, wie sie damals nicht immer nur herumgefahren waren, sondern oft auch an besonderen Aussichtsplätzen geparkt hatten, wurde ihr ganz heiß.
„Ich würde ja gern das Verdeck zurückklappen, aber …“, begann Cal.
Der Gedanke an die eisige Winterluft draußen ließ sie den Kopf schütteln. „… es ist viel zu kalt“, vollendete sie den Satz.
„Aber sobald es wärmer wird, werden wir eine Menge Spaß damit haben!“, fügte er hinzu und legte den altmodisch aussehenden Sicherheitsgurt an.
Das klang ganz so, als hätte er Zukunftspläne mit ihr, und es tat gut, das zu hören.
Als sie den Schlüssel drehte, sprang der Motor problemlos an und schnurrte wie ein Kätzchen.
„Unglaublich, wie ähnlich dieser Mustang unserem von damals sieht“, bemerkte sie, während sie den Wagen nach draußen auf den Hof und von dort auf die mondbeschienene Landstraße lenkte.
Cal legte den Arm über ihre Rückenlehne, beugte sich zu ihr hinüber und küsste sie auf die Schulter.
„Er sieht ihm nicht nur ähnlich . Es ist dasselbe Auto !“
Überrascht warf sie ihm einen Seitenblick zu. Nein, er machte keine Witze. Ashley bog in eine Straße ein, die sie wieder in Richtung der Farm führen würde. Es war eine Freude, wie gut der Motor lief und wie präzise das Auto auf ihre Lenkbewegungen reagierte.
„Wie hast du denn das hingekriegt?“
„Ich habe Marty – der Freund, von dem ich mir den Wagen damals immer ausgeliehen habe – nach der Seriennummer gefragt und mich dann auf die Suche gemacht.“
Ashley hörte gespannt zu, während sie in den langen Zufahrtsweg zur Farm einbog.
„Leider wollte der Mann, dem der Mustang mittlerweile gehörte, ihn nicht verkaufen, weil der Wagen ein Sammlerstück ist. Aber er war in keinem guten Zustand, und Hannah hat mir geholfen, den Besitzer zu überreden, ihn herzugeben. Und dann hat sie den ganzen Herbst daran gearbeitet, um ihn wieder fahrtüchtig zu machen.“
Als sie wieder in der Scheune angekommen waren, stellte Ashley den Motor ab und wandte sich zu Cal. „Du hast das alles seit dem letzten Sommer vorbereitet?“, fragte sie verblüfft. Er hatte nie ein Wort davon gesagt!
Achselzuckend löste er seinen Sicherheitsgurt. „Ich wollte dir ein wirklich außergewöhnliches Willkommensgeschenk machen.“
Das war das richtige Wort dafür. Ein besseres, persönlicheres und bedeutenderes Geschenk hätte niemand finden können – abgesehen davon, was er ihr vor zwei Jahren geschenkt und was sie verloren hatte, aber davon wusste er noch immer nichts.
Wieder einmal wurde ihr klar, wie sehr sie Cal liebte. Sie wollte ihm so gern wieder so nahe sein wie früher. Dazu mussten sie die Mauern niederreißen, die sich mit der Zeit zwischen ihnen aufgetürmt hatten und daraus ein besseres Fundament für ihre Ehe schaffen.
Das hier war ein wunderbarer Anfang. Nun wusste sie, wie sehr auch ihm daran gelegen war. Zum ersten Mal seit vielen Monaten hatte sie das Gefühl, dass mehr als Sex und ihr gemeinsames Interesse an medizinischen Fragestellungen sie zusammenhielt.
Überwältigt schlang sie die Arme um seinen Hals und küsste Cal. „Das ist das tollste Geschenk, das ich je bekommen habe.“
Als er ihren Kuss zärtlich erwiderte, aber nicht vertiefte, war sie erleichtert und enttäuscht zugleich.
„Freut mich, dass es dir gefällt“, flüsterte er und zog sie enger an sich, als sie sich an ihn kuschelte.
„Viel mehr als das“, erwiderte sie. „Ich liebe es.“
Sie legte die Hand auf seine Brust und schaute zu ihm auf. „Aber du weißt schon, was das bedeutet, oder?“
Noch immer strahlte aus seinen Augen die Liebe und Zärtlichkeit, die sie so lange vermisst hatte, als er leicht den Kopf schüttelte.
„Jetzt schulde ich dir ein Geschenk zum Valentinstag. Und es muss was ganz Besonderes sein, damit es neben diesem hier bestehen kann.“
„Ach Ashley, begreifst du denn nicht?“ Er neigte den Kopf und küsste sie so zärtlich und voller Sehnsucht wie bei einem ihrer früheren Dates. „Dass du mit mir nach Hause gekommen bist und einen ganzen Monat hierbleibst, ist das wunderbarste Geschenk der Welt für mich!“
Am nächsten Morgen wachte Cal wie üblich um sechs Uhr auf. Jetzt war er froh, dass er gestern Abend standhaft geblieben war und nicht versucht hatte, Ashley zu verführen. Gut gelaunt stand er auf und ging in die Küche, um Kaffee zu machen.
Dann wartete er auf Ashley.
Als sie fünfeinhalb Stunden
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