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Julia Saison Band 05

Julia Saison Band 05

Titel: Julia Saison Band 05 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: HELEN R. MYERS CATHY GILLEN THACKER CHRISTINE RIMMER
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die ihrer Ausbildung angemessen ist.“
    „Danke für den Rat, Dad.“ Ashley stand im Türrahmen. Offenbar hatte sie Harolds letzten Satz gehört, aber nicht mehr – zum Glück. Sie brauchte nun wirklich nicht zu wissen, welche Bedingungen ihre Eltern daran knüpften, dass sie in die Eheschließung eingewilligt hatten. Schon ihm war es übel aufgestoßen, wie egal es ihnen zu sein schien, ob er Ashley aufrichtig liebte. Hauptsache, er stand der steilen Karriere nicht im Weg, die sie sich für ihre Tochter ausmalten.
    Müde betrat Ashley das Wohnzimmer. Sie trug einen rosafarbenen Bademantel über dem Nachthemd und dicke rosa Wollsocken. Das Haar hatte sie zwar zu einem Knoten hochgesteckt, trug aber kein Make-up. Die dunklen Ringe unter ihren Augen verrieten Erschöpfung, und sie wirkte verletzlich.
    Eine Welle von Liebe und Zärtlichkeit durchflutete Cal.
    Wenn sie weit weg war von ihren Eltern, konnte sich Ashley durchsetzen und war eine selbstbewusste Frau. Doch in ihrer Gegenwart schien sie stets zu einem verunsicherten Kind zu werden.
    „Ashley.“ Harold stand auf und umarmte seine Tochter herzlich. Zumindest scheint er sich wirklich zu freuen, sie wiederzusehen, stellte Cal erleichtert fest. Auch Ashley wirkte froh über das Wiedersehen, aber auch ein wenig nervös. Gereizt – wie immer, wenn sie mit ihren Eltern zusammentraf, ganz gleich, in welcher Situation.
    „Du hast die Stelle in Maui also offenbar noch nicht angenommen!?“, sagte Harold.
    „Nein“, antwortete Ashley schlicht. Nach einem kurzen Blick zu Cal fügte sie hinzu: „Bis jetzt noch nicht.“
    „Nun ja, es ist wahrscheinlich ganz gut, wenn du dich vorher noch ein wenig nach anderen Möglichkeiten umsiehst“, bemerkte Harold freundlich, als sie sich alle wieder setzten. „Wo bewirbst du dich denn noch?“
    „So weit bin ich noch nicht“, antwortete Ashley. Sie saß kerzengerade mit im Schoß gefalteten Händen. „Bis jetzt hatte ich genug damit zu tun, meine Assistenzzeit zu beenden.“
    Harolds Stirnrunzeln sprach Bände. „Dann wirst du also von North Carolina aus auf Jobsuche gehen!?“
    Nach kurzem Zögern bejahte Ashley, vermied es dabei aber, Cal anzublicken. Er griff nach ihrer Hand und drückte sie tröstend.
    „Das ist ganz vernünftig“, stimmte Harold nach kurzem Nachdenken zu. „Vom Festland aus kannst du viel besser zu Bewerbungsgesprächen fliegen.“
    Nach einigen weiteren Minuten Small Talk gab Harold eine Liste mit Kontakten an Ashley, die sie wegen möglicher freier Stellen ansprechen sollte. Dann stand er auf.
    „Ich muss jetzt wirklich los, sonst verpasse ich noch meinen Flug. Heute Abend bin ich bei einem Geschäftsessen in Chicago.“
    „Wo ist Mom?“, fragte Ashley und erhob sich ebenfalls.
    „Noch in Boston für mindestens eine Woche. Zu Semesterbeginn hat sie als Repräsentantin der Universität immer besonders viele Termine.“
    „Natürlich“, sagte Ashley.
    Wenn sie enttäuscht war, dass ihr Vater nur so wenig Zeit für sie hatte, verbarg sie es gut. Sie trat auf ihn zu, küsste ihn auf die Wange, und er umarmte sie ein zweites Mal.
    Gemeinsam standen Ashley und Cal in der Tür und schauten seinem Wagen nach. Als er um die Ecke verschwunden war, seufzte Ashley tief und schien in sich zusammenzusinken.
    „Tut mir leid, dass er unangemeldet kam. Er hätte zumindest anrufen können.“
    „Er gehört zur Familie“, widersprach Cal mild. „Er ist hier jederzeit willkommen und muss sich auch nicht anmelden. Im Gegenteil, ich wünschte, er würde öfter vorbeischauen.“
    Dann würde sich vielleicht auch das Verhältnis zwischen Ashley und ihren Eltern bessern.
    Doch Ashley schüttelte den Kopf. „Wenn es ein Geschäftstermin gewesen wäre, hätte er schon aus Höflichkeit vorher angerufen“, sagte sie gereizt.
    „Vielleicht hatte er Angst, du versteckst dich vor ihm, wenn er dir die Zeit dafür gibt“, zog Cal sie zärtlich auf.
    Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. „Ich liebe ihn doch“, sagte Ashley, und Tränen standen in ihren blauen Augen.
    „Ich weiß.“ Cal legte den Arm um sie und brachte sie ins Haus zurück.
    „Ich liebe auch meine Mutter“, fuhr Ashley mit belegter Stimme fort.
    „Das weiß ich auch.“ Mit einem Kuss auf die Stirn versuchte er sie zu trösten.
    Ashley schmiegte sich einen Moment an ihn, dann machte sie sich los und hob abwehrend die Hände. „Aber sie treiben mich beide in den Wahnsinn.“
    Auch das war ihm nicht neu. „Sag ihm doch einfach,

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