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Julia Saison Band 11

Julia Saison Band 11

Titel: Julia Saison Band 11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen r. Myers Cindy Kirk Marie Ferrarella
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her“, sagte sie leise und streifte ihn nur mit ihrem Blick.
    „Danke.“ Er reichte ihr den Becher, sorgsam darauf bedacht, sie nicht zu berühren. Ihre verflixten Hände zitterten wieder – oder hatten nie aufgehört zu zittern. „Ich gehe dann mal.“
    „Sei vorsichtig.“
    Er wusste nicht, ob das möglich war. Allerdings wusste er, dass seine Chancen stiegen, wenn er sich schnellstens aus dem Staub machte. Trotzdem fühlte er sich seltsam – schuldig? –, als sie zurück ins Haus ging und die Tür schloss. Er konnte das Gefühl nicht beschreiben, doch es passte ihm nicht.
    Als die extrastarke Schmerztablette Wirkung zeigte, konnte Merritt die Wolldecke zurückschlagen und aus dem Bett steigen. Es deprimierte sie immer noch, dass sie sich nach dem Aufstehen bewegte, als wäre sie eine alte Frau. Doch im Haus war es jetzt angenehm warm. Nach einem Becher heißen Tee würde sie wieder voll einsatzfähig sein – zumindest für ihre Verhältnisse.
    In der Küche schaltete sie den Backofen ein, bevor sie die Teiglaibe kontrollierte, die sie vor ihrem Nickerchen durchgeknetet und mit sauberen feuchten Geschirrtüchern abgedeckt hatte.
    Sobald die Brote im Ofen waren, begann sie mit der Zubereitung der Käsestangen, die Alvie zu Suppen und Salaten servierte. Danach war das Maisbrot an der Reihe. Sie stockte ihr Einkommen mit Backwaren für Alvie auf und nahm außerdem spezielle Kuchen- und Tortenbestellungen für Geburtstage, Jubiläen und Feste an.
    Während sie den Teig ansetzte, schweiften ihre Gedanken zwangsläufig zu Cain ab. Hatte er seine Großmutter erreicht? Sein Pick-up sah doppelt so alt aus wie Leroys, aber er fuhr wenigstens. Noch.
    Sie hoffte, dass er neu anfangen konnte. In ihren siebenundzwanzig Lebensjahren hatte sie eine ganze Reihe von Ex-Häftlingen gekannt. Ihre Mutter hatte sich fast nur mit solchen eingelassen – bis sie Stanley Wooten kennenlernte. Allerdings hatten Stanley wie auch sein Sohn Dennis lediglich das Glück gehabt, nie erwischt und eingesperrt worden zu sein.
    Schaudernd drängte Merritt die Erinnerungen zurück in einen finsteren Winkel ihres Bewusstseins und verriegelte im Geiste die Tür. Nein, dachte sie, wenn Cain Paxton auch einschüchternd wirkt, ist er doch nicht verdorben oder schlecht. Ihr gegenüber hatte er sich freundlich und fürsorglich gezeigt, und in seinen Augen hatte sie Beschämung und Bedauern gesehen. Er war nicht verloren. Noch nicht.
    Der Nachmittag verging rasch, und Stück für Stück stapelten sich die Backwaren auf ihrer Arbeitsplatte, bis es so weit war, dass Merritt dem auffrischenden Sturm trotzen und sich auf den scheußlichen Weg in die Stadt machen musste. Sie packte ihre Backwaren in die übergroße isolierte Tragetasche und hoffte wider besseres Wissen, dass Leroy auf der Straße auftauchte. Doch als sie ein letztes Mal Holz im Ofen nachlegte, wusste sie, dass sie vergeblich hoffte.
    Merritt ließ das Küchenlicht und eine Lampe beim Aquarium brennen und beugte sich zu Wanda und Willy herab. „Heute dürfte es nicht so spät werden. Keine Sorge.“
    Als sie die Straße erreichte, sah sie, dass ihre Fußabdrücke und sogar die Reifenspuren des Pick-ups von Neuschnee zugedeckt waren. Ja, bis in die Stadt würde sie es schaffen, aber kam sie später auch wieder nach Hause? Sie hoffte, dass die wenigen Schneepflüge in der Gegend wenigstens die Innenstadt befahrbar hielten.
    Sie war kaum zehn Meter die Straße entlang gegangen, als sie Motorengeräusche hinter sich hörte. Sie drehte sich um, versuchte, das Fahrzeug zu erkennen, und hoffte auf eine Mitfahrgelegenheit für den restlichen Weg – oder, falls es sich um einen Fremden handelte, auf genug Zeit, um ihm auszuweichen.
    Derselbe zerbeulte schwarze Pick-up, der zuvor vor ihrem Haus gestanden hatte, bremste und hielt neben ihr an. Cain lehnte sich zur Beifahrertür hinüber und öffnete sie. „Steig ein“, übertönte er den Lärm von Wind und Motor.
    Unsagbar erleichtert stellte Merritt ihre Isoliertasche in den Fußraum und schwang sich dann in die Fahrerkabine. „Vielen Dank, Mr Paxton. Cain. Ich hatte nicht mit deiner Rückkehr gerechnet. Zumindest heute noch nicht.“
    „Ich auch nicht. Ich wäre beinahe auf deine Zufahrt abgebogen, als ich Licht im Haus sah, aber dann sah ich dich auf der Straße. Du bist ein verflixt stures Weibsbild.“
    „Ich betrachte mich lieber als zuverlässige Angestellte.“
    „Die idiotische Risiken eingeht. Dir ist doch klar, dass du bei

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