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Julia Saison Band 17

Julia Saison Band 17

Titel: Julia Saison Band 17 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Crystal Green , Christine Rimmer , Nikki Logan
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schon gut, Gran“, meinte er.
    Annette rutschte auf die Sofakante vor, um aufzustehen und die beiden allein zu lassen. „Vielleicht sollte ich …“
    „Nein, nicht“, wehrte Jared ab. „Ich hätte dir schon früher mehr darüber erzählen können, aber ich dachte, es wäre keine große Sache.“
    Merkte er denn nicht, dass alles, was ihn betraf, für sie große Bedeutung hatte?
    „Meine Tochter hat Jared gar nicht verdient“, erklärte seine Gran. „Das klingt zwar schrecklich, wenn ich es so sage, aber als sie mit ihm schwanger wurde, war sie überhaupt nicht darauf vorbereitet. Sie war vierzehn und ein Temperamentsbündel. Sie war damals nicht in der Lage, für ein Kind zu sorgen, und ich bezweifle, dass sich das inzwischen geändert hat.“
    Annette spürte Jareds Blick auf sich, als versuchte er, ihre Gedanken zu erraten. Sie war verblüfft, dass er ihr nun so viel von sich verriet. Besonders, weil er zuvor immer so zurückhaltend gewesen war. Hatte sie sich vielleicht doch geirrt, als sie glaubte, er wäre nicht an ihr interessiert?
    Daher sagte sie zu seiner Großmutter: „Das klingt, als hätten Sie Ihre Tochter schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.“
    „Nicht mehr, seitdem sie vor vielen Jahren von zu Hause weggegangen ist. Obwohl ich es immer wieder versucht habe. Aber sie musste nun mal ihr eigenes Ding durchziehen.“ Die Stimme der älteren Frau wurde brüchig. „Genau das hat sie getan und deshalb auch Jareds Vater verlassen. Sie hatte niemals einen festen Wohnsitz oder ein eigenes Heim, sondern ließ sich einfach nur durchs Leben treiben.“ Sie nahm ihren Becher und starrte hinein, ehe sie davon trank.
    Jareds Tonfall war sanft, als machte er sich mehr Sorgen darum, wie sich die Haltung seiner leiblichen Mutter auf seine Großmutter auswirkte, als auf ihn selbst. „Sie weiß nicht, was ihr dadurch entgangen ist, indem sie dich verlassen hat, Gran.“
    „Dich hat sie auch nicht richtig behandelt. Ich habe dir ja schon gesagt, ich hätte dich auf jeden Fall aufgenommen. Wenn sie doch bloß lange genug geblieben wäre, dass ich von ihrer Schwangerschaft erfahren hätte. Obwohl wir in der Kirche Vergebung lernen, fällt es mir bei ihr sehr schwer. Du bist mein einziger Enkel, und sie hat dich mir weggenommen. Dann hat sie dich auch noch ein zweites Mal abgewiesen, nachdem du sie endlich gefunden hattest.“
    Annette wandte sich Jared zu, und ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. Er hatte die Kiefer hart aufeinandergepresst, wahrscheinlich, um möglichst jedes Gefühl abzuwehren, das ihn zu überwältigen drohte.
    Kein Wunder, dass er so geworden war.
    Unbewusst legte sie die Hand auf ihren Bauch. Mit den Augen folgte Jared ihrer Bewegung, bevor er zu ihr aufschaute. In seinem Ausdruck lag eine tiefe Niedergeschlagenheit. Am liebsten hätte sie ihn in die Arme genommen und ihn nie wieder losgelassen.
    Sie hatte vollkommen falschgelegen, als sie ihn mit dem Ex-Minenarbeiter gesehen hatte. Dieser Mann verletzte niemanden. Er war nur selbst zutiefst verletzt worden.
    Annette wusste nicht, was sie sagen sollte. Den beiden anderen schien es ähnlich zu gehen. Bis schließlich draußen vor der Haustür mehrere Stimmen zu hören waren und es klingelte.
    Offensichtlich dankbar für die Unterbrechung, stand Jareds Großmutter rasch von ihrem Sessel auf. Als sie öffnete, drängte eine ganze Gruppe von Frauen mit großen Taschen voller Strickzeug herein. Von allen Seiten wurde Gran umarmt.
    Danach stellte sie ihre Freundinnen aus der Kirchengemeinde vor, und Annette lächelte, dankbar über die fröhliche Stimmung, die sie mitbrachten.
    Als sie ihre Hand auf Jareds legte, freute sie sich, als er ihre Finger umfasste und sanft ihre Hand drückte.
    Die Rückfahrt zu Annettes Haus erschien Jared endlos lang. Er merkte, wie viele Fragen sie wegen seiner leiblichen Mutter noch an ihn hatte. Denn nachdem die Freundinnen seiner Großmutter gekommen waren, hatte sich das Gespräch anderen Dingen zugewandt. So hatte er eine kleine Gnadenfrist erhalten.
    Allerdings war er selbst schuld, dass das Thema überhaupt zur Sprache gekommen war, als er seine Großmutter nicht davon abgehalten hatte, darüber zu reden. Vielleicht hatte er ja unbewusst sogar gewollt , dass sie darüber redeten.
    Er parkte den Pick-up auf einem der Gästeparkplätze. Seine Gran hatte ihnen einen Haufen Essen mitgegeben, und Annette konnte unmöglich alles allein tragen.
    Voll beladen kamen sie an ihre Haustür. „Eigentlich

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