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JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
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hob er eine Augenbraue. „Sie sprechen Spanisch?“
    „Ich habe Unterricht genommen“, gab sie zu. „Wegen der Aussprache bin ich mir nicht ganz sicher, aber ich hoffe, dass ich das noch verbessern kann.“
    „Also sind Sie recht entschlossen, eine äußerst tüchtige companera zu werden.“ Er schlenderte zum Tisch und goss ihr eine weitere Tasse ein. „Haben Sie irgendetwas von dem verstanden, was ich zu der servidora sagte?“
    „Ja, ich glaube, Sie sprachen von meiner permiso de re sidencia .“
    „Ganz recht.“ Er stellte seinen Fuß auf eine mit Leder bezogene Fußbank, die neben Lindas Sessel stand. „Als ich Sie aus dem Taxi gezogen habe, hatten Sie keine Zeit mehr, Ihre Handtasche mitzunehmen. Und ich nehme an, dass sich all Ihre wichtigen Papiere in der Tasche befanden. Vielleicht ist es möglich, sie noch sicherzustellen. Deshalb habe ich Anweisung gegeben, dass sich ein paar Männer auf die Suche nach dem Wrack machen sollen. Der Rest Ihres Gepäcks war wohl im Kofferraum, nicht wahr?“
    Sie nickte und sah ihn hoffnungsvoll an. „Glauben Sie, dass …“
    „Da bin ich nicht sehr optimistisch, weil das Taxi rückwärts die Klippen hinuntergestürzt ist. Doch da sich die Tasche bei Ihnen auf dem Sitz befunden hat, könnte sie den Sturz überlebt haben. Wir nehmen es einfach mal an. Die spanischen Behörden sind bei solchen Dingen nicht sehr nachsichtig. Wenn Ihre Arbeitserlaubnis und das Visum nicht mehr auffindbar sind, müssen neue Anträge gestellt werden.“
    In Lindas Blick stand nun die nackte Angst geschrieben. „Wollen Sie damit andeuten, dass ich vielleicht nicht bleiben darf, wenn meine Papiere nicht gefunden werden?“
    „Sie dürfen hier dann zwar nicht arbeiten, aber stattdessen werden Sie als mein Gast bleiben.“
    „Aber ich …“
    „Es macht Ihnen wohl Spaß, einem Mann zu widersprechen.“ Obwohl er einen scherzhaften Ton angeschlagen hatte, zeigte seine Miene, dass er es nicht gewohnt war, von einer Frau Widerworte zu hören. „Es wäre für Sie doch sicher interessant, als Gast in einem spanischen Kastell zu leben, nicht wahr?“
    „Sie scheinen nicht zu verstehen …“ Die Aufregung ließ ihren Kopfschmerz wieder aufflammen. „Ich habe kein Geld, senor . Ich muss arbeiten, damit ich meinen Lohn bekomme.“
    „Aha. Dann glauben Sie also, dass Sie in meinem Haus ohne einen Penny dastehen? Und Ihr Stolz lässt diese Vorstellung wohl nicht zu?“
    „Überrascht Sie das?“ Erneut spürte sie, dass Tränen in ihr aufstiegen und kämpfte dagegen an. Vor wenigen Stunden war sie voller Hoffnung aus dem Flugzeug gestiegen. Und jetzt befand sie sich im Haus eines Fremden und hatte nichts mehr außer der Kleidung, die sie am Leib trug.
    „Lassen Sie mich etwas klarstellen, senorita .“ Er rich tete sich zu seiner vollen Größe auf und gab ihr auf diese Weise noch stärker das Gefühl, in seiner Gewalt zu sein. „Ich habe Sie in letzter Sekunde dem Tod entrissen. Das verpflichtet Sie doch wohl dazu, meine Gastfreundschaft zu akzeptieren. Natürlich wäre es mir lieber, wenn Sie dies mit Anstand und Würde tun würden. Aber offensichtlich sind Sie eine unabhängige Frau, die gegen männliche Autorität aufbegehrt. Selbst jetzt, in Ihrem Zustand, würden Sie am liebsten sofort mein Haus verlassen, wenn Sie die Kraft dazu aufbringen könnten.“
    Er schüttelte den Kopf, als wäre er ungewollt fasziniert von dieser Frau, die sich stolz und kämpferisch zeigte, obwohl sie mittellos war.
    „Ich … ich kenne Sie doch kaum“, sagte sie atemlos. „Es wäre doch ein Leichtes für Sie, mich zu Dona Domayas Haus bringen zu lassen. Stattdessen bestehen Sie darauf, dass ich bleibe.“
    „Ja, das tue ich.“ Er hob den Deckel eines geschnitzten Humidors und nahm eine Zigarre heraus. „Haben Sie etwas dagegen, wenn ich rauche, senorita ?“
    „Das ist Ihr Haus“, gab sie zurück.
    Sein Blick ruhte auf ihrem blassen Gesicht, das dennoch Trotz zeigte. „Ich habe Ihnen doch erzählt, dass Dona Domaya und ihre Tochter unter widrigen Umständen nach Spanien kamen. Domaya hat sich von den schrecklichen Erlebnissen noch nicht ganz erholt. Und ehrlich gesagt halte ich es nicht für ratsam, dass eine Frau, die verwirrt ist und gerade einen Schock überwunden hat, sich jetzt um eine junge Frau kümmern soll. Morgen sieht die Sache schon anders aus.“
    Er hielt inne und nahm sich Zeit, seine Zigarre anzuzünden. Als das würzige Aroma die Luft erfüllte, ging er in dem Raum mit dem

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