Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
JULIA SOMMERLIEBE Band 21

JULIA SOMMERLIEBE Band 21

Titel: JULIA SOMMERLIEBE Band 21 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: SUSAN NAPIER VIOLET WINSPEAR SARA CRAVEN
Vom Netzwerk:
dich hierher zu bringen“, sagte er. „Du bringst Licht in mein Haus und scheinst hierher zu gehören. Deine Augen sind nicht länger die eines verängstigten Kindes in einer fremden Welt. Dir gefällt dieser Ort, nicht wahr?“
    Mit zitterndem Lächeln sah sie ihn an. „Ich habe das Gefühl, mich in Tausendundeiner Nacht zu befinden. Das Buch gehörte mir früher. Es ging um Haroun al Raschid, ein Prinz mit magischen Kräften.“
    „Glaubst du, dass ich magische Kräfte habe?“ Karim lächelte.
    „In gewisser Weise ja.“ Trotz seines modernen Anzugs passte er genau in diesen fremden orientalischen Raum mit den dämmrigen Ecken, den reich verzierten, schweren Wandteppichen und den Messinglampen, die unter der Decke hingen.
    „Dann möchte ich mir erlauben, dich zu verzaubern.“ Er nahm etwas Glitzerndes aus seiner Tasche und trat hinter Linda, die sich seiner Nähe verstörend bewusst war. Er legte ihr eine lange Diamantkette um den Hals und befestigte den Verschluss. „Das sind Monddiamanten, weil sie bei Mondlicht in der Wüste gefunden wurden.“
    Linda war überwältigt von der Schönheit der Edelsteine. „Du bist sehr großzügig, Karim.“
    „Weil du auch großzügig sein wirst.“ Seine Hände legten sich fest um ihre Taille. „Du wirst mir dich selbst schenken. Welcher Diamant könnte im Vergleich zu dem Juwel deiner Unschuld schon mithalten?“
    Seine Worte erfüllten sie mit seltsam köstlicher Angst. Die Knie schienen unter ihr nachzugeben, und sie brachte keinen Ton heraus, als er sie zu sich umdrehte.
    „Du hast ein sehr aufreizendes Parfüm an dir“, murmelte er und sah sie eindringlich an. „Trage es morgen auch.“
    Er führte sie zu dem divan mit dem gedeckten Tisch davor, und sie aßen Couscous mit Lamm, Gemüse und Kräutern – das erste, das Linda je gekostet hatte. Es hatte etwas sehr Vertrautes, mit Karim von einem Teller zu essen.
    „Ist es gut?“ Seine Augen funkelten amüsiert, als er sie ansah.
    „Mmh … ich könnte einen ganzen Berg davon essen.“
    „Es gefällt mir, wenn jemand einen guten Appetit hat.“
    „Ich habe gehört, dass orientalische Männer füllige Frauen vorziehen.“
    „Das gehört der Vergangenheit an, als von den Frauen erwartet wurde, ihre Zeit nur träge im haram zu verbringen. Aber hier im Ras Blanca gibt es einen Swimmingpool, einen Tennisplatz und einen Stall mit Berberpferden. Falls du nicht reiten kannst, werde ich es dir beibringen.“
    „Das wirst du wohl müssen, Karim.“ Sie trank einen Schluck von dem leichten Wein, der zum Essen serviert worden war. „In meiner Freizeit habe ich mich nur der Musik gewidmet.“
    „Hoffentlich vermisst du deine Musik nicht zu sehr.“
    „Natürlich habe ich Gewissensbisse, weil ich sonst jeden Tag geübt habe.“
    „Und dein Gewissen ist ein recht strenger Meister, nicht wahr?“
    Sie nickte. Als sie ihm einen etwas verunsicherten Blick zuwarf, beugte er sich vor und gab ihr einen Kuss auf den Mund. „Sieh mich nicht so an, als würdest du mich auch für einen strengen Meister halten. Ich habe dir nur vorgeschlagen, reiten zu lernen, weil es ein Vergnügen ist, durch die Wüste zu galoppieren. Und wir beide sollten doch alle Freuden miteinander teilen.“
    Seine Worte ließen ihr Herz schneller schlagen. Sie merkte nicht, wie ihre Hand die Diamantkette umfasste. Er war großzügig, höflich und tadellos gekleidet. Doch hinter all dem lauerte trotzdem sein wildes, ungezähmtes Wesen. Wenn er Gefallen an ihr hatte, beschenkte er sie. Doch eine leise Stimme warnte sie, dass er auch genauso unberechenbar sein konnte wie die Wüste. Wenn sie seine Frau wurde, musste sie auch dieser dunklen Seite ins Gesicht sehen.
    „Ich weiß, was dir durch den Kopf geht, Linda.“
    „Ach ja?“ Ihr ernster Blick ruhte auf seinem Gesicht.
    „Du trägst Ängste und Zweifel in dir, aber auch ein Gefühl, gegen das du nicht ankämpfen kannst.“
    „Und … was ist das?“
    „Verlangen“, sagte er, und sein warmer Atem strich über ihre Lippen. „Das Verlangen, das du und ich miteinander teilen werden … die Triebfeder unserer Hochzeit morgen. Denn ich zweifle nicht daran, dass dein süßer Körper mir sehr gefallen wird. In meinen Armen wirst du deine Bestimmung kennenlernen.“
    Nach dem Kaffee legte er ihr einen Kaschmirumhang um die Schultern, und sie spazierten durch den großen Hofgarten. Die Sterne am Himmel schienen sehr nahe, und der zirpende Gesang der Zikaden erfüllte die Nachtluft.
    Karim erzählte

Weitere Kostenlose Bücher